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02.02.2005 10:03

Bundesstaat Europa: zwischen föderalistischem Pragmatismus und kosmopolitischer Utopie

Sabine Rehorst Pressestelle
Kulturwissenschaftliches Institut

    Ein öffentlicher Vortrag von Adolf Muschg am 8. Februar 2005 um 18.00 Uhr im Museumszentrum, Essen (Karl-Ernst-Osthaus-Saal) im Rahmen der Krupp-Vorlesungen zu Politik und Geschichte am Kulturwissenschaftlichen Institut, Essen

    "Die Europa der altgriechischen Sage war eine phönikische Königstochter, die mit ihren Gespielinnen in der Gegend des heutigen Gaza-Streifens Blumen pflückte, als Zeus sie in Stiergestalt entführte und über das östliche Mittelmeer nach Kreta trug. Europa ist keine Europäerin - damit fängt unsere Geschichte an."

    Mit diesen Worten eröffnete der Schriftsteller Adolf Muschg die Krupp-Vorlesungen 2004/2005 mit dem Thema "Was ist europäisch?" in der Villa Hügel. In seinem die diesjährige Vorlesungsreihe abschließenden Vortrag am 8. Februar fordert Muschg im Sinne einer gemeinschaftsbildenden Glaubwürdigkeit den zugleich sorgsamen und mutigen Umgang mit den Differenzen - untereinander und nach außen. Europa muss, in der Tradition seines Föderalismus, zu einem konstruktiven und sensiblen Partner der "planetarischen Gesellschaft" werden.

    Adolf Muschg, Schriftsteller und Präsident der Berliner Akademie der Künste, beschäftigt sich in insgesamt drei öffentlichen Vorträgen mit der Frage "Was ist europäisch?". Er geht dabei insbesondere auf die Situation Europas im 21. Jahrhundert vor dem Hintergrund seiner historischen Entstehung und Veränderung ein. Besonderes Augenmerk richtet Muschg auf die Diskussion, ob es eine europäische Identität geben kann und soll und wie sich diese bestimmen lässt.

    Adolf Muschg wurde 1934 in Zollikon (Schweiz) geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Anglistik und Psychologie, das er mit einer Dissertation über Ernst Barlach abschließt, arbeitet er zunächst als Lehrer, ab 1970 dann als Professor für Deutsche Sprache und Literatur in Zürich. Seit 2003 ist er Präsident der Berliner Akademie der Künste. Nach einem Japanaufenthalt erscheint 1965 sein erster, von der Kritik viel beachteter Roman "Im Sommer des Hasen". Es folgen zahlreiche literarische und essayistische Publikationen, für die Adolf Muschg vielfach ausgezeichnet wird, u. a. mit dem Hermann Hesse-Preis (1974), dem Georg-Büchner-Preis (1994), dem Internationalen Vilenica-Literaturpreis (1995), dem Grimmelshausen-Preis (2001) und dem Deutschen Verdienstorden für seine überragenden Verdienste um die deutsche Nachkriegsliteratur (2004). Neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit hat sich Adolf Muschg auch immer wieder zu tagespolitischen Ereignissen zu Wort gemeldet und dabei die besondere Rolle der Schweiz innerhalb Europas und der Welt kritisch beleuchtet. Zu seinen bekanntesten Veröffentlichungen zählen Albissers Grund (1974), Literatur als Therapie (1981), Der Rote Ritter. Eine Geschichte von Parzival (1993), Wenn Auschwitz in der Schweiz liegt: fünf Reden eines Schweizers an seine und keine Nation (1997), Sutters Glück (2002) und Der Schein trügt nicht. Über Goethe (2004).

    Das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen veranstaltet zum fünften Mal die Krupp-Vorlesungen zu Politik und Geschichte, die von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung gefördert werden. Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe werden bedeutende Wissenschaftler und Persönlichkeiten der Zeitgeschichte jeweils für ein Semester an das Institut eingeladen, um in öffentlichen Vorträgen einen Überblick über zentrale Themen ihres Lebenswerks zu geben. In den letzten Jahren waren Neville Alexander, Christian Meier, Ralf Dahrendorf und Jutta Limbach im Rahmen der Vorlesungen in Essen zu Gast.

    Weitere Informationen erhalten Sie im Internet unter http://www.kwi-nrw.de oder bei Sabine Rehorst, Kulturwissenschaftliches Institut, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Goethestr. 31, 45128 Essen, Tel.: 0201/7204-160 oder -152, Fax: 0201/7204-159.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur, Wirtschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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