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World Association of Theoretically Oriented Chemists zeichnet Prof. Dr. Peter R. Schreiner auf dem Weltkongress in Kapstadt aus
Der Gießener Chemiker Prof. Dr. Peter R. Schreiner wurde auf dem Weltkongress der World Association of Theoretically Oriented Chemists (WATOC) in Kapstadt, Südafrika, kürzlich mit der Dirac-Medaille 2003 ausgezeichnet. Die Dirac-Medaille, benannt nach einem der Väter der Quantenchemie (Paul A. M. Dirac, 1933: Nobelpreis für Physik zusammen mit Erwin Schrödin-ger), wird jährlich für "the outstanding computational chemist in the world under the age of 40" vergeben. Die WATOC-Tagung findet im dreijährigen Turnus an jeweils verschiedenen Orten in der Welt statt. Unter den insgesamt sechs Preisträgern, die für die Jahre 2003, 2004 und 2005 in diesem Jahr ausgezeichnet wurden, waren zwei deutsche Chemiker: Auch die Schrödinger-Medaille 2003, die an hervorragendende "Computer-Chemiker" im Alter von über 40 Jahren ver-geben wird, ging an einen Deutschen: an Prof. Dr. Walter Thiel (Max-Planck-Institut für Kohlen-forschung, Mühlheim).
Prof. Schreiner, Jahrgang 1965, erhielt die Auszeichnung für seine Arbeiten zur experimentellen Chemie und "Computational Chemistry" auf den Gebieten der Alkanfunktionalisierung und der Chemie der aromatischen Biradikale. Nach dem Jahrespreis 1999 der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Universitätsprofessoren für Chemie, der ihm von der Gesellschaft Deutscher Chemi-ker Anfang 2000 verliehen wurde, dem so genannten "Liebig-Stipendium 1997-1999", das seit 1916 vom Fonds der Chemischen Industrie an besonders vielversprechende Nachwuchs-Wissenschaftler zum Aufbau einer eigenen Karriere vergeben wird und dem "Research Innova-tion Award" der in den USA angesiedelten "Research Corporation", ist dies die höchste interna-tionale Auszeichnung, die Prof. Schreiner in seiner wissenschaftlichen Laufbahn bisher erhalten hat.
Prof. Schreiner hat seit Juli 2002 die C4-Professur für Organische Chemie im Fachbereich 08 - Biologie, Chemie und Geowissenschaften - an der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. Der in Nürnberg geborene Wissenschaftler wurde nach dem Chemiestudium an der Universität Erlan-gen-Nürnberg und in den USA sowohl in experimenteller organischer (Erlangen, Dr. rer. nat.) als auch im Fach Computational Chemistry (USA, University of Georgia, Athens, PhD) promoviert. Im Jahr 1999 nahm Prof. Schreiner einen Ruf als Associate Professor an die University of Geor-gia und an das "Computational Center for Molecular Structure and Design" an, wo er nur zwei Jahre später die "tenure" (Lebenszeitanstellung) erhielt und zum Full Professor of Chemistry er-nannt wurde.
Prof. Schreiners Forschung konzentriert sich u.a. auf die gezielte Funktionalisierung von gesät-tigten Kohlenwasserstoffen, den Grundstoffen der chemischen und pharmazeutischen Industrie, und auf umweltschonende, katalytische Verfahren zur gezielten Darstellung von Substanzen mit chemischer und biologischer Aktivität. Besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Entwicklung von chemischen Umsetzungen, die auf die Verwendung von giftigen oder teuren Metallen ver-zichten (Organokatalyse), was einen Ansatz darstellt, den man auch mit der " Jagd nach dem kleinstem Enzym" beschreiben kann. Diese Arbeiten werden im soeben neu unter der Mitwirkung von Prof. Schreiner eingerichteten Schwerpunktprogramm der DFG intensiv gefördert. Ein wichtiger Aspekt der Arbeiten in der Arbeitsgruppe von Prof. Schrei-ner ist der Einsatz quantenmechanischer Methoden zur Reaktionsaufklärung und -vorhersage (Computational Chemistry). Obwohl Prof. Schreiner erst 39 Jahre alt ist, ist er bereits Mitherausgeber des für diesen Bereich wichtigsten Journals, des Journal of Compu-tational Chemistry, das weltweit seit seiner Erstauflage vor rund 20 Jahren zu den "Top 10" der meist zitierten Chemie-Fachjournale zählt. Als "akademischer Urenkel" Liebigs - in der Genealogie der Leiter des Instituts für Organische Chemie ist Prof. Schreiner rechnerisch Liebigs siebter Nachfolger - betrachtet Prof. Schreiner es als große Ehre und Verantwor-tung, dieser Auszeichnung auch weiterhin gerecht zu werden.
Kontaktadresse:
Prof. Dr. Peter R. Schreiner, PhD
Institut für Organische Chemie
Heinrich-Buff-Ring 58
35392 Gießen
Tel.: 0641/99-34300
Fax: 0641/99-34309
prs@org.chemie.uni-giessen.de
http://http:www.chemie.unni-giessen.de/home/international/schreiner
http://www.ch.ic.ac.uk/watoc/
Der Preisträger 2003 Prof. Dr. Peter R. Schreiner, PhD
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie
überregional
Personalia
Deutsch
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