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12.11.1997 00:00

Satellit hält Ärzte auf dem Laufenden

Dorothea Carr Dezernat 8 - Hochschulkommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Uni Bonn stellt u.a. satellitengestuetztes Aus- und Weiterbildungsprogramm Euro TransMed auf der Medica (19. -22.11.) vor

    Noch nie mussten junge Aerzte so viel wissen wie heute, und gleichzeitig war ihr Wissen noch nie so schnell veraltet. So sind Medizinstudenten, die heute ihr Studium aufnehmen, genau genommen bereits bei Abschluss ihrer Ausbildung nicht mehr auf dem aktuellen Stand des Wissens. Noch schwieriger ist die Situation fuer niedergelassene Aerzte: Oft fehlt die Zeit und es mangelt an effektiven und kostenguenstigen Weiterbildungsmassnahmen. An einigen Universitaeten hat man diese Entwicklung erkannt und versucht, einerseits der drohenden Wissensmisere zu begegnen und andererseits das Bewusstsein fuer die Notwendigkeit einer lebenslangen Weiterbildung zu schaerfen. Die Medizinische Fakultaet der Universitaet Bonn hat deshalb eine Reihe von Massnahmen ergriffen: Bereits vor fuenf Jahren wurde ein Studiendekanat eingerichtet, das unter Einbeziehung neuer Multimedia-Technologien die Qualitaet und Aktualitaet der Aus- und Weiterbildung von Medizinstudenten, Aerzten und neuerdings auch Pflegepersonal sichern soll. Fakultaetsinterne Medienreferenten, interaktive PC-Arbeitsplaetze mit Internetanschluss sowie die Foerderung anrechenbarer Auslandsaufenthalte sind aus dem Lehr- und Lernangebot nicht mehr wegzudenken.

    Seit knapp einem Jahr wird Euro TransMed (ETM) genutzt, ein von der Europaeischen Union gefoerdertes, ueber Eutelsat ausgestrahltes hochkaraetiges Weiterbildungsprogramm fuer Aerzte, das auch ueber Fachkongresse berichtet. Im Anschluss an eine Expertendiskussion werden online eingehende Fragen beantwortet und kommentiert. Wer einen ISDN-Anschluss und eine Videokamera besitzt, kann sogar live mit Bild an der Diskussion teilnehmen. Wer weniger in die neuen Medien investieren will, kann sich natuerlich auch per Telefon oder Fax am fachlichen Dialog beteiligen. Dementsprechend liegen die einmaligen Investitionskosten fuer die Teilnahme am EuroTransMed-Programm bei 1.500 bis maximal 6.000 DM. Im Preis beruecksichtigt sind die Kosten fuer die Satellitenschuessel, den Decoder, Fernseher und Videorecorder, sowie den ISDN-Anschluss nebst Kamera. Folgekosten fallen nicht an. Wer einmal eine Sendung verpasst hat, kann gegen geringe Gebuehr - denn Euro TransMed ist eine not for profit-Organisation - das Gewuenschte als Video erhalten.

    Die Themenliste der EuroTransMed-Sendungen ist vielfaeltig; die Auswahl wird von einem Beraterteam unter der Leitung von Prof. Howard Young, einem englischen Chirurgen, getroffen. ETM, das unter anderem durch die Royal Colleges als Weiterbildungsmassnahme zertifiziert wird, ist auch in den USA und in Fernost erfolgreich. "In Deutschland werden dagegen die enormen Moeglichkeiten einer solchen interaktiven digitalen Wissensverbreitung erst spaerlich genutzt", beklagt der Bonner Professor fuer Experimentelle Ophthalmologie und stellvertretende Studiendekan Winrich Breipohl. Er ist auch Koordinator des EuroTransMed-Projekts fuer Deutschland und Boardmitglied.

    Als Beleg der weltweiten Resonanz des ETM-Projekts ist auch die naechste Sendung am 13. November, die von 16.00 bis 18.00 Uhr ausgestrahlt wird, zu werten. Die American Heart Association wird als Vorreiter fuer andere Gesellschaften in Kooperation mit ETM an den Universitaeten Bonn, Hannover und Berlin live ueber den neuesten Stand des Wissens und der Therapie bei Herzerkrankungen berichten.

    Das Projekt EuroTransMed wird eines von vier Themen sein, mit denen sich die Medizinische Fakultaet der Bonner Universitaet an der Fachmesse Medica, die vom 19. - 22. November in Duesseldorf stattfindet, beteiligt. Weitere Themen werden die Arbeit der Giftzentrale der Universitaetskinderklinik sein, CancerNet, ein Krebs-Informationdienst fuer Aerzte und Patienten des Instituts fuer Medizinische Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung und ein Patienteninformationssystem, das noch im November in der Bonner Universitaetskinderklinik in die Erprobungsphase gehen wird. Dabei handelt es sich um die Einfuehrung von Infoterminals, an denen Wissenswertes, Nuetzliches und Unterhaltsames, aber auch Adressen von Selbsthilfegruppen - zunaechst im Bereich der Kinderheilkunde - abgefragt werden koennen. Die Technik dieses Pilotprojekts wurde durch die Deutsche Telekom finanziert.

    Ansprechpartner: Prof. Dr. Winrich Breipohl, Tel.: 0228 - 2875824 Christopher Johansson, Tel.: 0171 - 5494044


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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