idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.05.2005 12:42

Neues Messsystem für Rußpartikel aus dem Dieselmotor

Silvia Behr Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" e.V. (AiF)

    Eine Innovation aus dem BMWA-Programm "Innovationskompetenz mittelständischer Unternehmen" (PRO INNO)

    Der Dieselmotor ist nicht nur die bedeutendste Antriebsmaschine für Nutzkraftfahrzeuge und Baumaschinen, sondern wird vor dem Hintergrund steigender Kraftstoffpreise auch als Pkw-Antrieb immer beliebter. Zudem gilt er als umweltverträglicher, weil seine Kohlendioxid-Emissionen geringer sind als die eines vergleichbaren Ottomotors. Problematisch ist allerdings sein Ausstoß von Rußpartikeln wegen seiner gesundheitlichen Risiken. Der Gesetzgeber hat deshalb den Grenzwert für die Partikelemission wiederholt gesenkt und forciert mit dem voraussichtlich ab 2010 geltenden EURO-V-Grenzwert eine weitere Reduktion der Emissionen um den Faktor 5. Sauberere Motoren können jedoch nur dann gewährleistet werden, wenn sich die emittierte Partikelmasse genau messen lässt. Das bislang standardmäßig eingesetzte gravimetrische Messverfahren ist dafür nicht sensibel genug. Mit Unterstützung der Arbeitsgemein-schaft industrieller Forschungsvereinigungen "Otto von Guericke" hat das Unternehmen NOVA-MMB Messtechnik aus dem sächsischen Schwarzenberg gemeinsam mit der Technischen Universität Dresden ein Messverfahren für diese sehr kleinen Partikelkonzentrationen entwickelt.

    Abgase aus Dieselmotoren bestehen aus verschiedenen gasförmigen, flüssigen und festen Komponenten. Partikelförmige Bestandteile setzen sich aus Kohlenstoff und adsorbierten Kohlenwasserstoffen sowie Schwefelverbindungen, Metalloxiden und Wasser zusammen. Partikelstruktur, -zusammensetzung und -größenverteilung ändern sich je nach Lastzustand des Motors. Der Anteil flüssiger Komponenten ist abhängig vom thermodynamischen Zustand des Abgases und macht die Definition der Partikelkonzentration schwierig.

    Das derzeit gesetzlich verankerte gravimetrische Messverfahren misst die auf einem Filter im verdünnten Abgasstrom abgeschiedene Masse. Die Massebestimmung des Filters erfordert bereits heute den Einsatz empfindlichster Wägetechnik in speziell abgeschirmten Räumen. Eine Verschiebung der unteren Nachweisgrenze von Emissionskonzentrationen hin zum Größenbereich von Immissionskonzentrationen ist deshalb nicht möglich. Neben der Gravimetrie existieren auf dem Gebiet der Aerosoltechnik weitere Laborverfahren zur Bewertung von Partikelkonzentrationen, deren Empfindlichkeit die Bewertung von Reinluftqualitäten bis hin zur Detektion einzelner Partikel ermöglicht. Allerdings erfassen diese Verfahren zumeist eine physikalische Eigenschaft der Partikel wie Oberfläche oder Durchmesser, die wegen der besonderen Morphologie von Rußpartikeln nicht auf die Partikelmasse rückschließen lässt.

    Das neu entwickelte Gerät nutzt wie die Gravimetrie einen Analysefilter zur Abscheidung der Partikel. Diese werden jedoch mit einem speziellen Messverfahren detektiert. Es ist unabhängig von Form und Größe der Partikel und unempfindlich gegenüber angelagertem Wasserdampf. In Vergleichsmessungen mit der Gravimetrie zeigte sich, dass beide Verfahren identische Ergebnisse liefern. Allerdings hat das innovative Messprinzip deutlich mehr Potenzial zur Erfassung niedrigster Motoremissionen.

    Ansprechpartner: Volker Härtwig, NOVA-MMB Messtechnik GmbH & Co. KG,
    E-Mail: mmb_haertwig@t-online.de, Tel.: 03774 12080

    Pressearbeit: AiF, Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55


    Weitere Informationen:

    http://www.aif.de - Forschungsförderung


    Bilder

    Dieselrußpartikel auf einer Kernspurmembran
    Dieselrußpartikel auf einer Kernspurmembran
    Foto: NOVA-MMB Messtechnik GmbH
    None

    Dieselrußpartikel auf einer Kernspurmembran
    Dieselrußpartikel auf einer Kernspurmembran
    Foto: NOVA-MMB Messtechnik GmbH
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).