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24.06.2005 10:01

Frankfurter Uniklinik nimmt als erste Klinik in Hessen ein hochmodernes digitales Mammographie-System in Betrieb

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Das rund 1 Million teure Hochleistungsgerät liefert höchste Bildqualität bei optimaler Funktionalität und bietet alle Vorteile der digitalen Bildakquisition

    Als erste Klinik in Hessen hat das Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität ein hochmodernes digitales Mammographie-System mit selenbasiertem Vollflächendetektor in Betrieb genommen. Die Finanzierung des rund 1 Million teuren Hochleistungssystems, das seit neustem am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie eingesetzt wird, wurde zu 80 Prozent aus Mitteln des Landes, der andere Teil überwiegend mit Hilfe von zahlreichen Spenden finanziert. Wie Professor Dr. med. Thomas J. Vogl, Direktor des Instituts für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, anlässlich der Pressekonferenz zum "1. Frankfurter Interdisziplinären Symposiums für Mamma-Diagnostik und Interventionen" (FISMA), erklärt, liefere das System höchste Bildqualität bei optimaler Funktionalität. Darüber hinaus biete es alle Vorteile der digitalen Bildakquisition. Qualitativ hochwertigen diagnostischen Verfahren komme insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Brustkrebserkrankungen und der wachsenden Zahl von Todesfällen, die durch ein Mammakarzinom verursacht werden, eine immer entscheidendere Rolle zu, so Professor Vogl. Denn wie bei allen Krebsarten gilt: Je früher und sicherer die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

    Frankfurter Uniklinik als Schrittmacher im hessischen Gesundheitswesen

    Nach wie vor ist Brustkrebs die häufigste Krebserkrankung der Frau. Weltweit werden jährlich über eine Millionen Neuerkrankungen diagnostiziert - davon allein 50.000 in Deutschland. Im Jahr 2003 sind 2 Prozent aller Todesfälle bei Frauen und 17 Prozent der durch Krebs verursachten Todesfälle bei der weiblichen Bevölkerung in Deutschland auf ein Mammakarzinom zurückzuführen (Quelle: Statistisches Bundesamt). In den vergangenen 20 Jahren stieg die absolute Zahl der Todesfälle sogar um 9 Prozent. Wie der Ärztliche Direktor am Frankfurter Universitätsklinikum, Professor Dr. Roland Kaufmann, betont, habe das Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität mit der Anschaffung einer weiteren Spitzentechnologie wieder einmal unter Beweis gestellt, dass es zu den Schrittmachern im hessischen Gesundheitswesen gehört.

    Vorteilhafter Generationenwechsel:
    von der analogen zur digitalen Mammographie

    Die Digitalisierung, die sich auf den Gebieten der Telekommunikation, Unterhaltungselektronik und der audio-visuellen Medien längst durchgesetzt hat, erobert zunehmend auch die Hochleistungsmedizin. Nach Einschätzung von Dr. med. Thomas Diebold, Oberarzt am Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Frankfurter Universitätsklinikum, sei dieser Prozess, der einem technologischen Paradigmenwechsel gleichkomme, nicht mehr aufzuhalten. "Es ist abzusehen, dass die heute noch weit verbreiteten analogen Systeme nach und nach durch leistungsstärkere digitale ersetzt werden", so Dr. Diebold. Von dieser Entwicklung seien auch und gerade die bildgebenden Diagnoseverfahren wie das der Mammographie betroffen. Im Gegensatz zu den konventionellen, das heißt analogen Mammographie-Geräten, bieten digitale Systeme entscheidende Vorteile. Ganz wesentlich sei, so Dr. Diebold weiter, dass das an der Frankfurter Uniklinik eingesetzte System aufgrund der hochauflösenden Bildqualität eine hohe Sicherheit in der gesamten Diagnostik und insbesondere auch in der Erkennung von Kleinsttumoren biete. Darüber hinaus sei es wegen der digitalen Bildakquisition häufig nicht mehr notwendig, Zusatzaufnahmen zu machen, um Details richtig erkennen zu können. Fehlbelichtungen, wie sie bei analogen Geräten auch bei hochspezialisierten MTRA´s immer wieder vorkommen, seien bei richtiger Bedienung des digitalen Mammographie-Gerätes nahezu ausgeschlossen, so Dr. Diebold.


    Digitale Bildbearbeitung erhöht Diagnose-Sicherheit

    Eine weitere Besonderheit: Während konventionelle Mammographiegeräte mit Hilfe von Film und Folien ein einmaliges Röntgenbild erstellen, das am Leuchtkasten betrachtet und ausgewertet wird, können digital erstellte Bilder sofort am Bildschirm studiert und mit Hilfe eines speziellen Softwareprogramms bearbeitet werden. "Ähnlich wie bei einer Digitalkamera ist es möglich, einzelne Bildausschnitte zu vergrößern, Details eines Bildes ganz exakt zu betrachten, Schärfeneinstellungen vorzunehmen oder die Kontraststärke zu variieren", erklärt Dr. Diebold.

    Geringere Strahlenbelastung und digitale Archivierbarkeit

    Als weiteren Vorteil hebt Dr. Diebold die im Vergleich zu herkömmlichen Geräten erheblich geringere Strahlenbelastung hervor. "Unser neues Mammographie-System erlaubt eine sehr effiziente Ausbeute der Röntgenstrahlen - die Strahlendosis ist nach der bisherigen Literatur bis zu einem Drittel geringer als bei herkömmlichen analogen Systemen", so der Oberarzt. Abgesehen von den diagnostischen Stärken und den Vorteilen, die den Patienten z.B. durch eine verminderte Strahlenbelastung zugute kommen, bietet das digitale System auch ganz pragmatische Vorzüge. Denn digitale Bilder sind - auf Festplatten gespeichert - prinzipiell an jedem Ort verfügbar, können vervielfältig, verschickt und im Gegensatz zu herkömmlichen Röntgenarchiven leicht und ohne viel Platz zu verbrauchen, aufbewahrt und verwaltet werden. Hinzu kommen, wie Dr. Diebold betont, betriebswirtschaftliche Argumente. Denn die laufenden Kosten für Filmmaterial, Laborausrüstung und Entwicklungschemikalien, die die konventionelle Mammographie benötigt, entfallen bei der digitalen Variante vollständig.

    1. Frankfurter Interdisziplinäres Symposium für
    Mamma-Diagnostik und Interventionen

    Über bestehende Standards und neuste Techniken auf dem Gebiet der bildgebenden Diagnostik und minimal invasiven Intervention der Mamma informiert das 1. Frankfurter Interdisziplinäre Symposium für Mamma-Diagnostik und Interventionen (FISMA), das vom Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Samstag, 25. Juni 2005 von 8.30 Uhr bis 18.00 Uhr am Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität veranstaltet wird. Die Themen der international besetzen und interdisziplinär angelegten wissenschaftlichen Tagung reichen von der geschichtlichen Entwicklung der bildgebenden Mamma-Diagnostik über die Darstellung von klinischen Ergebnissen bis hin zum Einsatz von minimal invasiven Verfahren im Screening und molekularbiologischen Aspekten des Mamma-Karzinoms. Den Organisatoren, Professor Dr. med. Thomas J. Vogl und Dr. med. Thomas Diebold, ist es gelungen, sehr namhafte Referenten aus dem deutschsprachigen Raum, aber auch Koryphäen wie Dr. Robin Wilson vom Nottingham International Breast Education Center und Professor Dr. Tibot Tot von der Uppsala University für das Symposium zu gewinnen.

    Frankfurt am Main, 24. Juni 2005

    Für weitere Informationen:

    Prof. Dr. Thomas J. Vogl
    Direktor am Institut für Diagnostische und
    Interventionelle Radiologie
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (069) 63 01 - 72 77
    Fax (069) 63 01 - 72 58
    E-Mail t.vogl@em.uni-frankfurt.de
    Internet http://www.kgu.de/zrad/Diagnostik/index.htm

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt/ Main
    Fon (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax (0 69) 63 01 - 8 32 22
    E-Mail ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet http://www.kgu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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