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22.05.2007 10:39

Was kann der Sport leisten?

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Vom 7. bis zum 9. Juni 2007 an der Universität Augsburg: Jahrestagung der dvs-Sektion Sportpädagogik sucht wissenschaftliche Basis für den Umgang mit gesellschaftlichen Erwartungshaltungen.
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    Auf der einen Seite die gesellschaftlichen Erwartungen, mit denen sie konfrontiert ist, und auf der anderen Seite die wissenschaftlichen Ansprüche, die sie sich stellt: diese Faktoren bestimmen das Spannungsfeld, in dem sich die Sportpädagogik bewegt. Ein zentrales Problem, mit dem sie sich zwischen diesen beiden Polen konfrontiert sieht, ist der Umstand, dass es an tragfähigen empirischen Befunden zur Frage, wie die Sportpädagogik diesen Erwartungen und Ansprüchen gerecht wird oder werden kann, nach wie vor mangelt. Mit dieser Situation wird sich die Jahrestagung 2007 der Sektion Sportpädagogik der Deutschen Vereinigung für Sportwissenschaft (DVS) auseinandersetzen, die vom 7. bis zum 9. Juni 2007 am Institut für Sportwissenschaft der Universität Augsburg stattfinden wird.

    Was die gesellschaftlichen Erwartungen an den organisierten Sport angeht, so steht hier die von den Sportverbänden proklamierte und weithin allgemein akzeptierte These im Vordergrund, wonach sportliches Engagement über seine physisch-gesundheitliche Sinnhaftigkeit hinaus helfe, soziale Kompetenzen zu entwickeln, Gewalt abzubauen und konkret z. B. gegen Rechtsradikalität oder Drogenmissbrauch vorzubeugen. Der darin begründete "Doppelauftrag" des Sportunterrichts hat zugleich legitimierende Funktion für das Schulsportangebot im Sinne eines "erziehenden Sportunterrichts". Die damit verbundenen Erwartungen wurden und werden von der Sportpädagogik vielfach aufgegriffen. Die Frage, welche dieser Erwartungen der Sport tatsächlich erfüllt bzw. erfüllen kann, ist bislang allerdings nicht in ausreichendem Maße kritisch gestellt worden. Dieser Frage müssen sich die Verantwortlichen in Wissenschaft, Politik und Verbänden stellen.

    Antworten, die auf diese Frage gegeben werden, müssen sich allerdings an wissenschaftlichen Ansprüchen orientieren und messen lassen. Aufgrund seiner Komplexität und der entsprechend unterschiedlichen Zugangsweisen steht eine umfassende und systematische Aufarbeitung dieses Themenkomplexes noch aus. Hier ist die Sportpädagogik gefordert, interdisziplinäre und kulturvergleichende Ansätze zu integrieren. Solche Ansätze scheinen am geeignetsten, um die zahlreichen Facetten der Problematik zu analysieren und aus der Analyse abgeleitete Innovationen dann in die Sportpädagogik zu integrieren.

    Die derzeitige noch unbefriedigende Situation resultiert nicht zuletzt aus einem Mangel an empirischen Befunden, die es erlauben würden, mehr und Konkreteres über den Zusammenhang von sportlicher Aktivität und pädagogisch erwünschtem Verhalten in Erfahrung zu bringen. Bei der Augsburger Tagung wollen die Sportpädagogen deshalb zum einen die Ergebnisse derjenigen bereits vorliegenden Studien bilanzieren, die sich dem tatsächlichen "gesellschaftlichen" Leistungsvermögen des Sports widmen; andererseits wollen sie auch innovative Ansätze aufgreifen und in der Diskussion erster längsschnittlicher und differenzierter Forschungsdesigns neue Möglichkeiten sportpädagogischer Forschung ausloten. "Wir wollen uns Rechenschaft über den gegenwärtigen Forschungsstand und seine Desiderate ablegen, um auf dieser Basis bedarfs- und zukunftsorientierte neue Forschungsschwerpunkte für die Sportpädagogik identifizieren zu können", fasst Prof. Dr. Helmut Altenberger zusammen, der mit seinem Team vom Institut für Sportwissenschaft Gastgeber der Tagung ist.

    Drei Hauptvorträge und 15 Arbeitskreise

    Neben 15 Arbeitskreisen umfasst das wissenschaftliche Programm der Tagung drei Hauptvorträge der beiden Sportpädagogen Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider (Universität Paderborn) und Prof. Dr. C. Roger Rees (Adelphi University, USA) sowie des Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend, Ingo Weiss. Brettschneider wird sich unter dem Titel "Mozart macht schlau und Sport bessere Menschen" mit "Transfereffekten musikalischer Betätigung und sportlicher Aktivität zwischen Wunsch und Wirklichkeit" auseinandersetzen. Rees spricht zum Thema "School sports and social values: Applying sport pedagogy research to interscholastic athletics and pysical education". Weiss schließlich wird das Thema "Qualitätsentwicklung im Kinder- und Jugendsport am Beispiel des Rahmenmodells zur Förderung psychosozialer Ressourcen" ausführen.

    Plattform für den wissenschaftlichen Nachwuchs

    Besondere Aufmerksamkeit widmet die diesjährige Tagung der dvs-Sektion Sportpädagogik dem wissenschaftlichen Nachwuchs: Erstmals wird ein Sportpädagogischer Nachwuchspreis vergeben, der sich an noch nicht publizierte Dissertationen oder Habilitationsschriften richtet. Erstmals wird darüber hinaus im Vorfeld der Tagung auch ein Nachwuchstreffen stattfinden. Darüber hinaus sind alle Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wisenschaftler eingeladen, ihre Studien und Projekte im Rahmen einer geführten Postersession zur Diskussion zu stellen.
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    Veranstaltungsort ist das Institut für Sportwissenschaft der Universität Augsburg, Universitätsstraße 3, 86159 Augsburg. Die Tagungsgebühr liegt bei 190,- Euro, dsv Mitglieder zahlen 160,- und Studierende 60,- Euro. Die Anmeldung ist ausschließlich über die Tagungshomepage möglich.
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    Tagungshomepage: http://www.sport.uni-augsburg.de/dvs2007
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    Ansprechpartnerin:

    Maren Schimanski M. A.
    Institut für Sportwissenschaft der Universität Augsburg
    Universitätsstraße 3
    86159 Augsburg
    Telefon (0821) 598-2805
    Fax (0821) 598-2828
    dvs@sport.uni-augsburg.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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