idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
29.06.2007 15:21

Neue UMTS-Studie der Jacobs University: Kein Nachweis für erhöhte Strahlungsschäden

Dr. Kristin Beck Corporate Communications & Media Relations
Jacobs University Bremen (vormals International University Bremen)

    Forscher der Jacobs University testeten unter der Leitung von Alexander Lerchl, Professor of Biology, in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Universität Wuppertal UMTS-Felder in der Stärke von Mobiltelefonen in Langzeitversuchen auf ihr gesundheitsschädliches Potential. Der Versuch an Mäusen mit hoher Neigung zu Leukämieerkrankung im Rahmen des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms des Bundesamts für Strahlenschutz ergab keinen Nachweis für eine Schädigung durch UMTS-Strahlung. Die Studie ist in der aktuellen Ausgabe von Radiation Resarch (http://www.rrjournal.org/perlserv/?request=get-abstract&doi=10.1667%2FRR0857.1) veröffentlicht.

    Insgesamt 320 Mäuse, die durch eine spezielle genetische Veranlagung auf schädliche Umweltfaktoren mit einer beschleunigten Leukämieerkrankungen reagieren, wurden in dem Versuch für die Gesamtdauer ihrer Lebensspanne (etwa 1,5 Jahre) getestet. Während die eine Hälfte einem UMTS-Feld der Stärke 0,4 W /pro kg ausgesetzt war, wurde die andere Hälfte als Kontrollgruppe scheinexponiert. In der Erkrankungsrate der beiden Gruppen konnten keine signifikanten Unterschiede nachgewiesen werden, die Zahl der erkrankten Tiere bei den UMTS-exponierten Tieren war sogar etwas niedriger als bei der Kontrollgruppe.

    "Das Versuchsdesign mit einer hohen Anzahl an Versuchstieren und die verwendete Strahlungsstärke, die um das fünffache über dem erlaubten Grenzwert für Menschen lag, lassen es unwahrscheinlich erscheinen, dass Menschen durch UMTS-Felder gesundheitlich beeinträchtigt werden", kommentierte Alexander Lerchl das Ergebnis der Studie. Dennoch gelte, so der Biologe, diese Aussage immer unter dem Vorbehalt der Übertragbarkeit solcher Tierstudien auf den Menschen. Die Studie bestätigt damit frühere Untersuchungen für andere Mobilfunkfrequenzen. Die Bedeutung der aktuellen Untersuchungsergebnisse liegen, so Lerchl, in der zeitlichen Nähe zur flächendeckenden Einführung der UMTS-Technologie. Anders als bei früheren Untersuchungen, die zum Teil erst viele Jahre nach Einführung einer neuen Mobilfunktechnologie durchgeführt wurden, sind diese Ergebnisse für die jetzige Diskussion besonders wertvoll.

    UMTS ("Universal Mobile Telecommunications System") bezeichnet die neue Übertragungstechnologie, die durch hohe Datenübertragungsraten (zwei Megabit pro Sekunde) eine revolutionäre Erweiterung von Anwendungen im Mobilfunk ermöglichen soll, wie etwa die problemlose Übertragung von Fotos in hoher Qualität, Straßenkarten oder Filmen. Durch die gleichzeitige Nutzung von verschieden Übertragungsfrequenzen entstehen elektromagnetische Felder, die, so vermuten Kritiker der UMTS-Technik, Stoffwechsel-, Schlaf- und Herzryhthmusstörungen erzeugen bzw. gewebeschädigend oder krebserregend wirken können. Seit Ende 2002 wird hier das herkömmliche GSM-Netz zunehmend durch die neue Technologie ersetzt, die durch Errichtung zahlreicher neuer Sendeanlagen flächendeckend ausgebaut werden soll.

    Fragen zur Studie beantwortet:

    Prof. Dr. Alexander Lerchl
    Telefon: 0421 200- 3241
    E-Mail: a.lerchl@jacobs-university.de


    Bilder

    UMTS-Expositionsanlage an der Jacobs University
    UMTS-Expositionsanlage an der Jacobs University

    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).