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07.01.2008 13:24

Lärmschutz für Schweinswale

Dr. Stefanie Beier Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz Universität Hannover

    Wissenschaftler erforschen die Schallausbreitung beim Bau von Offshore-Windenergieanlagen

    Offshore-Windenergieanlagen leisten einen zunehmenden Beitrag zur Energieerzeugung in Deutschland. Aber welche Auswirkungen haben die großen Windparks in Nord- und Ostsee auf die Tierwelt? Vor allem der Schall, der beim Einrammen der Pfähle in den Meeresboden entsteht, steht im Verdacht, für Meerestiere gefährlich zu sein. Mit Rammgeräuschen und deren Auswirkungen beschäftigen sich seit einigen Jahren die Forscher des Instituts für Statik und Dynamik (ISD, Leitung: Prof. Dr.-Ing. Raimund Rolfes) der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit den Partnern DEWI (Deutsches Windenergieinstitut) und ITAP (Institut für technische und angewandte Physik, Oldenburg). Jetzt sind zwei Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung und Erprobung von Lärmschutzmaßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) genehmigt worden. Die beiden Projekte "Schall 3" und "FINO 3" sind Verbundvorhaben. Das heißt, dass sich verschiedene Partner aus der Industrie an den Projekten beteiligen und dafür zusätzlich Förderung beantragen.

    Bei den Projekten "FINO 3" ("Forschungsplattformen in Nord- und Ostsee") und "Schall 3" untersuchen die Wissenschaftler unter der Leitung der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit den Forschungs- und Industriepartnern beim Bau der Forschungsplattform FINO 3 in der Nordsee westlich von Sylt sowie an einem Testpfahl in der Lübecker Bucht in der Ostsee Schallausbreitung, Möglichkeiten der Schallreduzierung und die Auswirkungen auf Meeressäuger. Die Husumer Firma BioConsult zum Beispiel testet mit Zählungen und Verhaltensuntersuchungen die Wirkung des Wasserschalls auf Schweinswale. Die Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover erforschen dabei schwerpunktmäßig die Verminderung der Schallentstehung. "Wir wollen den Schall schon bei der Entstehung reduzieren", sagt Jörg Rustemeier vom Institut für Statik und Dynamik.

    Dabei geht es den Wissenschaftlern zum einen darum, eine neue Form der Rammtechnik zu untersuchen. Bei der bewährten Schlagrammtechnik treten sehr starke impulsartige Geräusche auf. In einem Kilometer Abstand kann der Spitzenschalldruck noch mehrere Kilopascal betragen. Die hannoverschen Forscher testen, ob die neuartige Technik der Vibrationsrammung weniger Schall verursacht. Zum anderen experimentieren die Wissenschaftler mit Möglichkeiten, den Schall abzuschirmen. Sie untersuchen, ob eine Schalldämmwand um den Pfahl herum effektiv ist. Eine andere neuartige Möglichkeit ist ein Blasenschleier, bei dem künstlich erzeugte Bläschen um den Pfahl herum den Schall abdämmen sollen. Der sogenannte Monopile, auf dem die Forschungsplattform FINO 3 gegründet werden soll, hat einen Durchmesser von rund fünf Metern und steht in etwa 30 Meter tiefem Wasser. Der Testpfahl in der Ostsee steht in acht Meter Wassertiefe und hat einen Durchmesser von etwa zwei Metern. Vorab entwickeln die Forscher die Schallschutzprojekte mithilfe von Modellen in einem kleineren Maßstab im Großen Wellenkanal in Hannover. Auch am Computer werden die Modelle simuliert. An der Umsetzung der schallmindernden Maßnahmen in Nord- und Ostsee sind die Partner aus der Industrie maßgeblich beteiligt.

    Hinweis an die Redaktion:
    Für nähere Informationen steht Ihnen Jörg Rustemeier (M.Sc.) vom Institut für Statik und Dynamik unter Telefon 0511/762-4393 oder per E-Mail unter j.rustemeier@isd.uni-hannover.de gern zur Verfügung.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Elektrotechnik, Energie, Maschinenbau, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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