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21.09.2000 16:27

Tagungsband zu Jericho und Qumran erschienen

Dr. Thomas Pleil Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

    Schon das wissenschaftliche Symposion und die Ausstellung zu Jericho und Qumran im Februar an der Katholischen Universität Eichstätt sorgten weltweit für Aufmerksamkeit: Erstmals konnten der Öffentlichkeit Skelett-Funde dieser Ansiedlungen und Ergebnisse zu deren wissenschaftlichen Untersuchungen präsentiert werden. Nun ist der Tagungsband "Jericho und Qumran - Neues zum Umfeld der Bibel" in der Reihe "Eichstätter Studien" erschienen. Herausgeber Prof. Dr. Bernhard Mayer freut sich, dass damit nun für Fachleute und an Qumran Interessierte "genügend Stoff zu kritischer Diskussion geboten wird".

    Gerade die am Toten Meer gelegene Siedlung von Qumran ist seit etwa 50 Jahren ein Dauerbrenner wissenschaftlicher und religiöser Debatten. Damals wurden dort Textfragmente von etwa 800 Schriftrollen aus dem 2. Jahrhundert vor bis zum 1. Jahrhundert nach Christus gefunden. Die Schriften geben Aufschluss über die Glaubenswelt des antiken Judentums und beleuchten den Hintergrund des frühen Christentums. Durch die jetzt erfolgte Untersuchung menschlicher Skelettreste aus der Siedlung erfährt die Qumran-Forschung eine neue Qualität: Wurde bisher vor allem durch die Interpretation der Schriftrollen versucht, das Leben in Qumran zu rekonstruieren, so richtet sich nun die Aufmerksamkeit besonders auf Archäologie und Anthropologie.

    Mit ihrer Hilfe lässt sich nun zum Beispiel belegen, dass in Qumran Männer, Frauen und Kinder gelebt haben. Damit geraten viele bislang diskutierte Möglichkeiten - etwa Qumran sei Militärstützpunkt oder Sitz einer zölibatären Gemeinschaft gewesen - ins Wanken.

    Doch auch die 9000 Jahre alten Skelett-Teile aus Jericho, die wie die Funde aus Qumran zur jahrelang in Vergessenheit geratenen Sammlung des Anthropologen Dr. Gottfried Kurth zählen, bergen manche wissenschaftliche Sensation. So hat der Münchner Anthopologe DDr. Olav Röhrer-Ertl künstliche Verformungen an den in Jericho gefundenen Schädeln festgestellt und untersucht. Röhrer-Ertl deutet diese Verformungen als Ausdruck einer magisch-religiösen Praxis.

    In dem Tagungsband werden neben den wissenschaftlichen Vorträgen des Symposions zu Jericho und Qumran erstmals zahlreiche Fotos der Schädel aus der Collectio Kurth abgebildet.

    Bernhard Mayer (Hg.): Jericho und Qumran. Neues zum Umfeld der Bibel, Eichstätter Studien (Bd. 45), Regensburg 2000 (Pustet, ISBN 3-7917-1731-6), 68 DM.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Geschichte / Archäologie, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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