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26.10.2000 17:02

"Rechtsextremismus bedroht uns alle"

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    "Wer die Weltoffenheit dieses Landes und die Liberalität unserer Gesellschaft bedroht, der bedroht auch uns". Mit diesen Worten bezog der Präsident der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK), Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, Position in der anhaltenden Diskussion um rechtsextreme Anschläge auf Ausländer und jüdische Einrichtungen und um Aufmärsche von Neo-Nazis.

    Kassel. "Wer die Weltoffenheit dieses Landes und die Liberalität unserer Gesellschaft bedroht, der bedroht auch uns". Mit diesen Worten bezog der Präsident der Universität Gesamthochschule Kassel (GhK), Prof. Dr. Rolf-Dieter Postlep, bei der heutigen Eröffnung des International House der GhK Position in der anhaltenden Diskussion um rechtsextreme Anschläge auf Ausländer und jüdische Einrichtungen und um Aufmärsche von Neo-Nazis. Die Uni lebe vom freien internationalen Austausch. Das Präsidium der Universität, so Postlep, mache sich deshalb wegen der aktuellen Entwicklungen große Sorgen. Das Präsidium der GhK sei sich mit allen deutschen Hochschulen darin einig, dass es unter keinen Umständen hingenommen werden dürfe, dass in den letzten Monaten in mehreren deutschen Städten erneut Gewalttaten oder Belästigungen gegen Menschen verübt wurden, darunter auch gegen Wissenschaftler und Studierende, "die einfach nur anders aussehen oder eine andere Sprache sprechen". Das GhK-Präsidium fordere deshalb mit der gesamten deutschen Hochschulrektorenkonferenz, dass der Staat gegen Gewaltausübung und fremdenfeindliche Übergriffe mit aller Macht einschreite. Postlep: "Wir brauchen im Gegenteil eine Initiative, die bis hinein ins das Ausländerrecht Barrieren für unsere internationalen Partner abbaut".

    Wer allerdings meine, es gelte nur betroffene Minderheiten gegen rechtsextreme Gewalt und neonazistische Parolen in Schutz zu nehmen, der irre, so der Universitätspräsident. Diese Mitbürger in die Mitte der Gesellschaft zu nehmen und sich schützend vor sie zu stellen, sei eine blanke Selbstverständlichkeit: "Hierzulande - und auch hier in unserer Stadt, in Kassel - darf es nie mehr vorkommen, dass sich irgendjemand wegen seiner Zugehörigkeit zu einer Minderheit ängstigen muss". Dass Wissenschaft und Bildung auf internationalen Austausch und interkulturelle Zusammenarbeit, auf Offenheit, Toleranz, Respekt und weltweite Kommunikation angewiesen sei, sei ebenso selbstverständlich. Postlep: "Tatsächlich sind es in Wirklichkeit wir alle, die Universität, die Öffentlichkeit, die Bürgerinnen und Bürger, die Medien, die Demokratie, die ganze Gesellschaft, die von solchen Anschlägen, Anfeindungen und Aufmärschen bedroht werden".

    Die Kasseler Universität werde sich dieser Entwicklung mit aller Konsequenz entgegenstellen, so der Präsident, und ihrerseits alle Möglichkeiten der Gesellschaftskritik, wis-senschaftlichen Auseinandersetzung, Aufklärung und weltweiten Zusammenarbeit nutzen, "um zu einer Atmosphäre der Aufgeschlossenheit und Gastlichkeit hierzulande beizutragen, wie wir sie uns auch in der Fremde wünschen". Die Universität werde deshalb auch ihre Gastgeberrolle gegenüber ausländischen Wissenschaftlern und Studierenden besonders aufmerksam wahrnehmen. Gerade die GhK setze auf Internationalität und die heutige Eröffnung des International House an der GhK sei ein "Signal, dass wir uns nicht nur verbal äußern, sondern dass wir handeln".
    bar

    Kontakt und Information:
    Dr. Bernt Armbruster, Abt. Information und Internationale Beziehungen, GhK, Tel.: (0561) 804-2217, E-Mail: armbrust@uni-kassel.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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