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Wissenschaft
In der Bundestagsanhörung am 18. Juni 2008 fordert der Verband der Universitätsklinika Deutschlands (VUD), den Universitätskrankenhäusern die Kostensteigerungen der letzten Jahre zu vergüten. Die Universitätsklinika haben die Umstellung auf DRG für die Vergütung der Betriebskosten besser als alle anderen Krankenhäuser gemeistert. Klinikmanager haben optimiert, wo sie konnten- was jetzt passiert, geht in jedem Fall zu Lasten der Qualität der Krankenversorgung", so VUD-Generalsekretär und Kaufmännischer Vorstand des Universitätsklinikums in Tübingen, Rüdiger Strehl. Mit gedeckelten finanziellen Mitteln bei steigenden Ausgaben für Energie, Personal (Tarifverträge für Ärzte, Arbeitszeitregelungen) und die Mehrwertsteuererhöhung sei die Substanz inzwischen gefährdet.
Das System sieht bisher vor, das Geld nicht nach den Bedürfnissen der Kranken zu verteilen, sondern nach den Einnahmen. Scheinbar gut für die Versicherten, denn es hält die Beiträge im Zaum, geht die Schere zwischen tatsächlichen Preissteigerungen und für die Ausgaben vorgesehenen Mitteln seit Jahren auseinander. Klinikmanager Rüdiger Strehl stellt klar "Ein Krankenhaus ist kein Ökonomie freier Raum - wo Kosten eingespart werden müssen, wird oft Personal gestrichen. Die so genannten "Effizienzreserven" sind inzwischen längst gehoben. Einsparungen gehen auf Kosten der Beschäftigten. Das spüren auch die Patienten."
"Den Universitätsklinika fehlen nicht nur Mittel für laufende Ausgaben. Auch notwendige Investitionen werden nicht verlässlich finanziert", ergänzt der erste Vorsitzende des VUD und leitender ärztlicher Direktor der Universitätsklinik in Heidelberg, Prof. J. Rüdiger Siewert. Dabei müsse eine bessere Arbeitsorganisation von Investitionen in die Infrastruktur begleitet werden. "Veraltete Anlagen und eine nicht mehr den Bedürfnissen entsprechende Bausubstanz können nicht mit gutem Willen allein beseitigt werden." Prof. J. Rüdiger Siewert sieht damit die Hochschulmedizin bedroht.
Im Bereich der Krankenversorgung benötigten die Universitätsklinika eine Investitionsquote von 12 Prozent. Um die Ausgaben für die Länder finanzierbar zu halten, schlägt der VUD vor, die Krankenkassen an der Finanzierung der Krankenhäuser zu beteiligen. Der Verband sieht die Gefahr, dass alleine die Bundesländer den dringend notwendigen Ausbau der Infrastruktur für die Hochschulmedizin nicht stemmen können.
"Für die Aufgaben der Krankenversorgung dürfen die Universitätsklinika nicht von den übrigen Krankenhäusern abgekoppelt werden", so Rüdiger Strehl. Er appelliert daher an den Bundesgesundheitsausschuss, die Universitätsklinika in die Reform der Krankenhausfinanzierung einzubeziehen.
"Die Krankenhausplanung darf durch Selektivverträge zwischen einzelnen Kassen und Krankenhäusern nicht ausgehöhlt werden", stellt Prof. J. Rüdiger Siewert klar. Besser beteilige man die Kassen direkt an der Planung und Finanzierung. In seinem Konzept-Papier zur Krankenhausfinanzierung beschreibt der VUD die Eckpunkte dieses Ansatzes.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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