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02.02.2011 13:06

Professur für Klinische Neurophysiologie der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Dresden etabliert

Holger Ostermeyer Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

    In diesen Tagen bezieht Stephan Bender seine Büroräume im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden und bricht seine Zelte in Hessen ab. Denn der bisher als Privatdozent und leitender Oberarzt am Universitätsklinikum Frankfurt arbeitende Mediziner und Wissenschaftler tritt die neu geschaffene Professur für Klinische Neurophysiologie in der Kinder- und Jugendpsychiatrie an. Hier wird er ein neurophysiologisches Labor aufbauen und damit die Dresdner Hirnforschung entscheidend mit voranbringen.

    Mit der Neuberufung ist das Team um Prof. Veit Rößner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie, nun komplett. Erst vor wenigen Wochen hatte Stefan Ehrlich die Professur für angewandte Entwicklungsneurowissenschaften / Neuroimaging in der Klinik angetreten.

    Das von Prof. Bender geleitete Labor wird ein hochmodernes 64-Kanal-DC-EEG-System zur Messung der elektrischen Aktivität des Gehirns beinhalten, das die zeitliche Auflösung der Prozesse im Hirn erlaubt und so die bei Kindern und Jugendlichen ablaufende Hirnentwicklung besser erforschbar macht. Das EEG-System vervollständigt außerdem entsprechendes Zubehör, das kompatibel zur sogenannten transkraniellen Magnetstimulation (TMS) ist. Die TMS ist eine nicht-invasive Technologie, bei der mit Hilfe starker Magnetfelder Bereiche des Gehirns gezielt sowohl stimuliert als auch gedämpft werden können. Die gezielte Ansteuerung bestimmter Bereiche im Gehirn wird als Neuronavigation bezeichnet.

    Durch die Verbindung von TMS und EEG ist es möglich, bestimmte Hirnareale experimentell auszuschalten und auf ihren Beitrag zur untersuchten Funktion zu testen. Außerdem können durch die EEG-Antwort auf TMS die Wirkungen der TMS auf das Gehirn überwacht und weiter aufgeklärt werden. Das nutzen die Forscher beispielsweise, um bei Probanden während der Konzentration auf eine Aufgabe Reize zu setzen und die Reaktion gesunder Kinder mit der Reaktion von Kindern mit ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätssyndrom) zu vergleichen.

    Zentrale Bestandteile der Forschung von Prof. Bender sind zusätzlich die Reifung und Steuerung des motorischen Systems, denn motorische Hyperaktivität ist ein Kernsymptom des ADHS. Erkenntnisse sollen hier auch Untersuchungen im motorischen Kurzzeitgedächtnis bringen. Für Patienten, bei denen medikamentöse Therapien unzureichend anschlagen, sollen zum Beispiel durch wiederholte transkranielle Magnetstimulation und/oder die Weiterentwicklung von EEG-Biofeedback-Verfahren neue alternative therapeutische Ansatzpunkte entwickelt werden.

    Weitere Forschungsschwerpunkte liegen auf Störungen der Willensbildung und der Aufklärung von Gedächtnis- und Lernprozessen als Grundlage von Psychotherapie. Bei Tic-Störungen untersuchen Prof. Rößner und Prof. Bender gemeinsam die dem ungewollten motorischen Impuls vorausgehenden sensorischen Wahrnehmungen, die oft beispielsweise als körperlicher Drang beschrieben werden.

    Kontakt
    Technische Universität Dresden
    Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
    Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und –psychotherapie
    Prof. Dr. med. Stephan Bender
    Tel.: +49 0351 458 7072
    E-Mail: Stephan.Bender@uniklinikum-dresden.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kjp-dresden.de


    Bilder

    Prof. Stephan Bender, Professur für Klinische Neurophysiologie
    Prof. Stephan Bender, Professur für Klinische Neurophysiologie
    Foto: Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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