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13.10.2011 15:00

Forschungsprojekte veröffentlichen Memorandum: Den Wert von Pflegearbeit schätzen!

Frank Seiß Öffentlichkeitsarbeit
ISF München - Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung e.V.

    Altenpflege wird immer wichtiger. Die Menschen, die sie leisten, sind hoch motiviert und stolz auf ihre Arbeit. Mit den Rahmenbedingungen der Pflegearbeit sieht es weniger gut aus: Bezahlung, Aufstiegsmöglichkeiten, Handlungsspielräume, zeitliche und personelle Ressourcen, betriebliche und mediale Wertschätzung – auf all diesen Feldern gibt es Defizite. Gleichzeitig wird es immer schwieriger, genügend Pflegekräfte zu finden. Fünf Forschungsprojekte haben sich mit unterschiedlichen Facetten der Pflegearbeit und ihrer Wertschätzung auseinandergesetzt und treten nun mit einem Memorandum an die Öffentlichkeit. Sie fordern konkrete Schritte zur Verbesserung der Arbeitssituation in der Pflege.

    Dienstleistungsqualität und Wertschätzung von Dienstleistungsarbeit sind aktuelle sozialwissenschaftliche Forschungsthemen. Fünf vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Forschungsprojekte haben sich unter anderem damit befasst, wie es um die Wertschätzung der qualifizierten Arbeit in der Altenpflege bestellt ist. Sie haben ein gemeinsames Memorandum (http://www.pt-ad.pt-dlr.de/_media/Memorandum_2-Seiter.pdf) verfasst, das einige Forschungsergebnisse und Thesen vorstellt und daraus Forderungen an Politik, Gesellschaft, Verbände und Unternehmen ableitet. Es handelt sich um die Projekte:

    BiS – Berufe im Schatten (http://www.berufe-im-schatten.de)

    DL-Quali – Dienstleistungsqualität durch professionelle Arbeit

    PflegeWert – Wertschätzung und Produzentenstolz in der Altenpflege (http://www.pflegewert.info)

    PiA – Professionalisierung interaktiver Arbeit (http://www.interaktive-arbeit.de)

    ProWert – Produzentenstolz durch Wertschätzung (http://www.prowert.org)

    Die Forscher stellen fest: Altenpflegekräfte begreifen ihre Arbeit als sehr sinnvoll und wichtig und sind stolz darauf. Fast 70% von ihnen wünschen sich, bis zur Rente in ihrem Beruf zu arbeiten, wenn sie das gesundheitlich schaffen. Sie leiden aber stark unter Zeitdruck, überhöhter Arbeitsintensität, Personalmangel und Effizienzdruck: Belastungen, die oft ihre Gesundheit schädigen.

    In der Bevölkerung wird die Leistung der Pflegekräfte in den Einrichtungen einer repräsentativen Befragung zufolge ebenfalls anerkannt und wertgeschätzt. Zugleich werden aber auch die schwierigen Bedingungen gesehen, unter denen die Pflegekräfte arbeiten: 90% der Befragten meinen, es stehe zu wenig Geld für Altenpflege zur Verfügung; nur 5% glauben, dass in Pflegeeinrichtungen genügend Zeit für Betreuung und Versorgung der alten Menschen da ist.

    Daraus folgern die Forschungsprojekte: Altenpflege braucht Wertschätzung und Anerkennung, sie braucht aber auch adäquate Rahmenbedingungen. Es wird mehr Geld für die Pflege benötigt – für mehr Personal, mehr Qualifizierung und bessere Entlohnung. Auch die Handlungsmöglichkeiten der Pflegekräfte sollten erweitert werden, etwa indem sie selbst Pflegeleistungen und Hilfsmittel verordnen können oder indem eine berufliche Selbstverwaltung vergleichbar den Ärzten etabliert wird. Auf allen Ebenen sind Schritte zur besseren Wertschätzung von Pflegearbeit nötig: in den Pflegeeinrichtungen, in der Politik, in der Öffentlichkeit. Die hohe Motivation und der engagierte Einsatz der Pflegefachkräfte dürfen nicht durch kurzfristiges Kostendenken verspielt werden.

    Für weitere Informationen zu dieser Pressemitteilung wenden Sie sich bitte jederzeit an Frank Seiß, Öffentlichkeitsarbeit am ISF München, Tel. +49 89 272921-78, presse@isf-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.pt-ad.pt-dlr.de/_media/Memorandum_2-Seiter.pdf Das Memorandum
    http://www.berufe-im-schatten.de Das Projekt BiS
    http://www.pflegewert.info Das Projekt PflegeWert
    http://www.interaktive-arbeit.de Das Projekt PiA
    http://www.prowert.org Das Projekt ProWert
    http://www.isf-muenchen.de Das ISF München


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Politik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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