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20.02.2002 13:25

Wie viele Sprachen sprechen Essens Kinder? - Essener Wissenschaftler begannen mit Erhebung

Monika Roegge Pressestelle Standort Essen
Universität Essen (bis 31.12.2002)

    Wie viele Sprachen spricht man in Essen? Oder konkreter? Wie viele Sprachen sprechen Essens Kinder? In welcher Sprache sprechen sie? Und wie gut sprechen sie? Miteinander in der Klasse? Mit ihren Lehrern? Zuhause mit den Eltern oder auf dem Spielplatz mit den "Kumpels"? Im Projekt "Sprachenerhebung Essener Grundschulen" (SPREEG) wollen Wissenschaftler des Fachbereichs Literatur- und Sprachwissenschaften der Universität Essen das herausfinden. Sie wollen bei allen Grundschülerinnen und -schülern der Stadt Daten über die Verwendung und Kenntnis von Sprachen sammeln. Dabei soll ein Sprachenprofil für den gesamten Schulbezirk entstehen. Es umfasst Daten über die Haus- oder Familiensprachen der Kinder, über die jeweiligen sprachlichen Kompetenzen, den mehrsprachigen Sprachgebrauch und die sprachlichen Präferenzen, aber auch über die Schulfremdsprachen und Sprachlernwünsche.

    Am vergangenen Montag (18. Februar) hat die Phase dieser umfangreichen Datenerhebung im Projekt SPREEG begonnen. Fünfzehn studentische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind fünf Wochen lang zu allen 106 Essener Grundschulen unterwegs und interviewen die mehr als 22 000 Grundschülerinnen und
    -schüler - klassenweise, denn anders wäre das Mammutprojekt gar nicht zu bewältigen. Die Studenten stützen sich auf einen etwa dreißig Fragen umfassenden Fragebogen. Die Antworten werden Auskunft geben über die Sprachen, die die Kinder sprechen, über die, die sie lernen, und über die, die sie lernen möchten.

    Zur Einstimmung hat die Universität Essen für alle Klassen Weltkarten zur Verfügung gestellt, mit denen die Lehrerinnen und Lehrer das Thema "Sprachen und Länder" im Vorfeld der Untersuchung mit den Kindern behandeln können. Ein in 18 Sprachen übersetzter Brief informiert die Eltern über die Absichten der Untersuchung.

    Ziel der umfangreichen Erhebung ist es, am Beispiel einer nordrhein-westfälischen Großstadt - Essen - das bisherige Angebot für den Sprachen-Unterricht zu überprüfen und Hinweise auf wünschenswerte Reformen zu erhalten. Entscheidend und neu bei SPREEG ist, dass diese Bedarfsfeststellung völlig unabhängig von der Staatsangehörigkeit bzw. der Herkunft der Schülerinnen und Schüler geschieht. Mit der Untersuchung entsteht gleichzeitig ein genaues Bild der gesellschaftlichen und individuellen Mehrsprachigkeit in Essen, das vermutlich auf andere Großstädte Nordrhein-Westfalens übertragen werden kann und das national und international in Bezug zu vorangegangenen Untersuchungen in anderen europäischen Großstädten gesetzt wird.

    Die Mitarbeiter im Projekt SPREEG wollen ihre Untersuchungsergebnisse im kommenden Jahr in einem Bericht vorstellen, der den status quo der sprachlichen Förderung von Grundschülern in Essen zusammenfasst. Dieser Bericht wird das Sprachenprofil der Essener Grundschulen beschreiben und so Entscheidungshilfen für die Entwicklungsplanung in den Bereichen Deutschunterricht, Begegnungssprachen-, Fremdsprachen- und Muttersprachenunterricht bieten. Darüber hinaus werden Berichte für alle beteiligten Grundschulen die Sprachenprofile der einzelnen Schulen darstellen und schulrelevante Informationen über die einzelnen an der Schule gesprochenen Sprachen geben.

    SPREEG ist ein Projekt der Universität Essen, das in Kooperation mit dem Landesinstitut für Schule und Weiterbildung in Soest, dem Schulamt der Stadt Essen und der RAA/Büro für interkulturelle Arbeit Essen bearbeitet wird. Das Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung des Landes NRW förder die Arbeit finanziell. Projektleiter sind Dr. Rupprecht S. Baur, Professor für Deutsch als Zweit- und Fremdsprache, und Dr. Emel Huber, Professorin für Türkisch/
    Linguistik.

    Redaktion: Monika Rögge, Telefon (02 01) 1 83 - 20 85
    Weitere Informationen: Christoph Chlosta, Telefon (02 01) 1 83 - 26 93,
    Dr. Christoph Schroeder, Telefon (02 01) 1 83 - 39 36,
    Thorsten Ostermann, Telefon (02 01) 1 83 - 34 73
    E-Mail: SPREEG@uni-essen.de

    Artikel: "Was Kinder sprechen. Überlegungen zu einer Sprachenerhebung an Essener Grundschulen", veröffentlicht in der Internetzeitschrift "Elise" (http://www.elise.uni-essen.de) am Fachbereich Literatur- und Sprachwissenschaft der Universität Essen, Heft 2, 2001, S. 75 - 89, Projektgruppe SPREEG.

    Universität Essen, Pressestelle, 45117 Essen
    Telefon: (02 01) 1 83-20 88 - Telefax: (02 01) 1 83 - 30 08
    e-mail: pressestelle@uni-essen.de - Internet: http://www.uni-essen.de/pressestelle
    Besucheranschrift: Universitätsstraße 2, 45141 Essen, Gebäude T01, 6. Etage, Raum B13
    Verantwortlich: Monika Rögge, Telefon: (02 01) 1 83 - 20 85


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-essen.de/daz-daf/Projekte/index-spreeg.htm
    http://www.elise.uni-essen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Sprache / Literatur
    regional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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