idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.11.2011 11:35

Schlaganfall im Rhein-Ruhr-Gebiet

Claudia Braczko Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Institut Arbeit und Technik

    Studie des Instituts Arbeit und Technik: hervorragende Akutversorgung, aber Prävention und Reha systematisch ausbauen

    Der Ballungsraum Rhein-Ruhr verzeichnet mit über 53 000 Schlaganfällen auf über elf Millionen Einwohner im Jahr 2009 besonders hohe Fallzahlen. Allerdings gibt es hier auch ein einzigartiges Netzwerk der Akutversorgung, das mit 27 Stroke-Units allein im Ruhrgebiet und einer hohen Quote an Stroke-Unit Behandlungen hervorragende Bedingungen bietet, die durch eine gute Zusammenarbeit und hohen Innovationsgrad gekennzeichnet sind. „Die Primär- und Sekundärprävention sowie die Rehabilitation nach Schlaganfällen – schließlich eine der häufigsten Ursachen für Behinderungen und Pflegebedürftigkeit – erfordern aber noch erhebliche systematische Anstrengungen“, forderte der Gesundheitsökonom Stephan von Bandemer vom Institut Arbeit und Technik (IAT / FH Gelsenkirchen) heute auf dem Rehaforum Schlaganfall in Essen.

    Schätzungsweise jeder zweite Schlaganfall-Patient benötigt eigentlich nach der Akutversorgung eine systematische Rehabilitation. Dabei sind Lähmungserscheinungen bei gut 55 Prozent der Schlaganfall-Patienten die häufigste Beeinträchtigung, gefolgt von Sprech- und Sprachstörungen bei fast 50 Prozent der Patienten. Meistens treten mehrere Beeinträchtigungen gleichzeitig auf, so dass an die Rehabilitation erhebliche Anforderungen gestellt werden.

    Die durchschnittliche Rehabilitationsquote in Nordrhein-Westfalen liegt nach IAT-Berechnungen bei 28 Prozent. In der Metropolregion Rhein-Ruhr schwanken die Rehabilitationsquoten zwischen fast 36 Prozent in Mülheim und rund 14 Prozent in Mönchengladbach. „Daraus ist zu schließen, dass längst nicht alle Patienten mit Beeinträchtigungen ein entsprechendes Rehabilitationsangebot erhalten“, so von Bandemer. Andererseits zeigten sich hierin auch Potenziale des Ballungsraums für ein differenziertes Rehabilitationsangebot, bei dem stationäre, teilstationäre und ambulante Strukturen eine wohnortnahe Rehabilitation bedarfsorientiert bereitstellen können.

    Damit Versorgungsangebote für die Nachsorge und Rückkehr in den Beruf besser organisiert werden können, sollten niedergelassene Ärzte in Kooperation mit Therapeuten, Pflegeanbietern und Sozialdiensten die Rehabilitationsangebote für die häusliche Versorgung fortschreiben, schlägt von Bandemer vor. Einzeln seien die erforderlichen Angebote sicherlich verfügbar. Allerdings seien sie derzeit eher unkoordiniert „und es fehlt an der Systematik (sowie Finanzierung) der Leistungserbringung.“

    Das Rehaforum Schlaganfall Rhein-Ruhr ist eine Veranstaltung der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und des Unternehmens Otto Bock HealthCare im Rahmen ihrer gemeinsamen Initiative „Mobil nach Schlaganfall“. Ziel ist die Definition eines gemeinsamen Versorgungsmodells mit hohen Qualitätsstandards für die regionale Reha und Nachsorge von Schlaganfall-Patienten.

    Weitere Informationen: Stephan von Bandemer, Tel.: 0209/16221193, bandemer@iat.eu

    Claudia Braczko
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Institut Arbeit und Technik
    Telefon: 0209/1707-176
    E-Mail: braczko@iat.eu
    Web: www.iat.eu


    Weitere Informationen:

    http://www.iat.eu


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).