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18.09.2012 15:54

Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“: Forscher der Saar-Uni als Bundessieger geehrt

Melanie Löw Pressestelle der Universität des Saarlandes
Universität des Saarlandes

    Die Mikrobiologen Frank Breinig und Professor Manfred Schmitt vom Institut für Molekular- und Zellbiologie der Saar-Uni gehen neue Wege bei Impfstoffen: Sie haben erstmals ein Transportsystem entwickelt, mit dem spezialisierte Zellen des Immunsystems gezielt adressiert werden können. Dabei haben die Wissenschaftler sogenannte funktionelle Nukleinsäuren in gentechnisch veränderte Hefezellen gepackt. Diese Hefezellen werden nur von bestimmten Immunzellen erkannt und aufgenommen. Die Nukleinsäuren aktivieren dann das menschliche Abwehrsystem. Für die Arbeit ist das Forscherteam nun im Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ als Bundessieger in der Kategorie Wissenschaft geehrt worden.

    Impfstoffe sind eine wichtige Errungenschaft der modernen Medizin: Sie schützen die Menschen vor Seuchen und Krankheiten. Die Entwicklung effektiver, sicherer und kostengünstiger Impfstoffe stellt die Forschung allerdings vor Herausforderungen. „Die gängigen Impfstoffe, etwa gegen Tetanus, helfen dem menschlichen Organismus dabei Antikörper zu bilden“, sagt Manfred Schmitt, Professor für Molekular- und Zellbiologie an der Universität des Saarlandes. „Bei der Infektion mit Erregern wie HIV und Hepatitis C oder bei der Behandlung von Tumoren sind dieser Form der Impfung allerdings Grenzen gesetzt.“

    Daher sind Forscher bemüht, Impfmethoden zu entwickeln, die gezielt bestimmte Teile des menschlichen Abwehrsystems aktivieren können. „Bei neuen Ansätzen spielen die zytotoxischen T-Lymphozyten eine zentrale Rolle“, erklärt Breinig, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl von Professor Schmitt. „Diese Zellen können gezielt virusinfizierte oder Tumorzellen bekämpfen.“ Um die T-Lymphozyten zu aktivieren, haben Wissenschaftler in den letzten Jahren mit verschiedenen Transportsystemen versucht, sogenannte funktionelle Nukleinsäuren in menschliche Immunzellen zu schleusen.

    Den Saarbrücker Forschern ist es vor Kurzem erstmals gelungen, ein passendes „Transportsystem“ zu entwickeln: Mit genetisch veränderten Hefezellen können die Nukleinsäuren in die Immunzellen eingeschleust werden. „Die Hefezellen werden ihrerseits nur von bestimmten Zellen des Immunsystems erkannt und aufgenommen“, erklärt Breinig. „So kann die Nukleinsäure gezielt in den gewünschten Zelltyp eingeschleust und das Immunsystem aktiviert werden.“
    Die Arbeiten von Breinig und Schmitt legen einen wichtigen Grundstein im Kampf gegen Tumorerkrankungen und Infektionskrankheiten. Die verwendeten Hefezellen sind zudem unbedenklich und könnten in Form einer möglichen Schluckimpfung verwendet werden.

    Für ihre Arbeiten ist das Forscherteam nun als Bundessieger in der Kategorie Wissenschaft beim Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden. Die Preisverleihung fand am 17. September in Frankfurt am Main in der Zentrale der Deutschen Bank statt. Aus den „Ausgewählten Orten 2012“ wählte eine Expertenjury je einen Bundessieger in den sechs Wettbewerbskategorien Wirtschaft, Kultur, Wissenschaft, Umwelt, Bildung und Gesellschaft.

    Pressefotos finden Sie unter: http://www.uni-saarland.de/pressefotos

    Fragen beantworten:

    Dr. Frank Breinig & Prof. Dr. Manfred Schmitt
    Molekular- und Zellbiologie
    Tel.: 0681 / 302-2211 bzw. -4730
    E-Mail: fb@microbiol.uni-sb.de / mjs@microbiol.uni-sb.de
    http://www.uni-saarland.de/fak8/schmitt


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin
    regional
    Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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