idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.12.2012 10:08

Wo geht's lang? Tricks der Filmemacher erleichtern Zuschauern die Orientierung

Michael Seifert Hochschulkommunikation
Eberhard Karls Universität Tübingen

    Wissenschaftler der Universität Tübingen und des Leibniz-Instituts für Wissensmedien können erklären, warum im Film die Orientierung oft leichter fällt als im wahren Leben.

    In Actionfilmen müssen sich Zuschauer häufig in Sekundenbruchteilen orientieren: Rasen zwei Autos aufeinander zu oder verfolgt eins das andere? Wissenschaftler der Universität Tübingen und des Leibniz-Instituts für Wissensmedien haben nun nachgewiesen, dass die Orientierung in Filmen nicht auf den aufwändigen mentalen Berechnungen beruht, die für das Raumverstehen in realen Situationen erforderlich sind. Stattdessen wenden Zuschauer einfache sogenannte Heuristiken, also Daumenregeln an, die ihnen die Orientierung im Film deutlich erleichtern. Die neuen Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift Psychonomic Bulletin & Review (2012, 19, 1065-1072) veröffentlicht.

    Voraussetzung dafür, dass die Zuschauer sich wirklich leicht orientieren können, ist allerdings, dass sich der Regisseur an bestimmte Darstellungskonventionen wie beispielsweise die sogenannte 180° Regel bei der Platzierung der Kameras hält. Die 180° Regel legt fest, dass Kameras immer auf einer Seite eines Geschehens – sei es eine Verfolgungsjagd oder ein Fußballspiel – platziert werden sollten. Hält sich der Film an diese Regel, dann stimmt die Bewegungsrichtung auf dem Bildschirm mit der realen Bewegungsrichtung überein: Zwei Autos, die sich verfolgen, fahren dann auch auf dem Bildschirm in die gleiche Richtung. Der Darstellungstrick erlaubt es den Zuschauern, sich schnell und fehlerfrei in einer Filmszene orientieren. Durch die enge Abstimmung der Tricks und Regeln der Filmemacher mit den mentalen Mechanismen der Zuschauer fallen manche Verstehensprozesse beim Betrachten von Actionszenen im Film leichter als im „wirklichen Leben“.

    Kontakt:
    Jun.-Prof. Dr. Markus Huff
    Universität Tübingen
    Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät
    Fachbereich Psychologie
    Schleichstraße 4
    72076 Tübingen
    Tel. 07071 29 75612
    markus.huff@uni-tuebingen.de

    Prof. Dr. Stephan Schwan
    Institut für Wissensmedien
    Schleichstraße 6
    72076 Tübingen
    Tel. 07071 979 228
    s.schwan@iwm-kmrc.de


    Bilder

    Anhang
    attachment icon pdf mit Abbildung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medien- und Kommunikationswissenschaften, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).