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17.12.2012 08:04

Neue Herzklappen: Blutschonend und extra fest

Thomas von Salzen Pressestelle
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen

    Zwei Doktoranden des Lehrstuhls für Angewandte Medizintechnik der RWTH erhielten den Innovationspreis Polyurethane

    Herzklappen müssen ausdauernd und zuverlässig sein: Das menschliche Herz schlägt am Tag circa 90.000 Mal. Bei diesem Dauereinsatz können sich Herzklappen im Laufe des Lebens verengen oder undicht werden. Die einzige effektive Therapie ist dann der Ersatz durch eine Prothese. Im Jahr 2009 wurden weltweit über 200.000 Herzklappen implantiert. Bisher ersetzen vor allem mechanische Prothesen aus Kohlenstoff und biologische aus dem Material von Rinderherzen oder Schweineherzklappen die erkrankten Organteile. Die Ingenieure Maximilian Kütting und Ingo Nadzeyka vom Institut für Angewandte Medizintechnik haben eine Herzklappe aus Polyurethan entwickelt, die theoretisch die Vorteile von biologischen und mechanischen Herzklappen ohne deren Schwächen kombiniert. Diese Idee ist jetzt vom Fachverband Schaumkunststoffe und Polyurethane (FSK) mit dem Innovationspreis Polyurethane ausgezeichnet worden.

    Erste Tests erfolgreich absolviert
    Die Polyurethan-Herzklappe kombiniert die positiven Eigenschaften der bestehenden Implantate, sie und kann eine geringe Blutschädigung und hohe Dauerfestigkeit aufweisen. Durch Verwendung eines innovativen Herstellungs-prozesses wurde es möglich, ein biomimetisches, also dem biologischen sehr ähnliches Material auf Basis von Polyurethan für die Segelblätter der Prothese zu verwenden. Das Material zeichnet sich durch eine Sandwichstruktur mit einer Faserlage und einer Folienlage aus, die stoffschlüssig und damit untrennbar verbunden sind. Durch die Kombination der beiden Schichten wurde sowohl eine hohe Dauerfestigkeit als auch eine niedrige Rissneigung des Materials erreicht.
    Die Herzklappe aus Polyurethan hat in einem Belastungstest eine Haltbarkeit von 100 Millionen Zyklen ohne Beschädigung erreicht. Das verwendete Material wurde bereits in In-vivo-Untersuchungen auf seine Eignung für den Einsatz im Blutkreislauf untersucht und hat dort hervorragende Ergebnisse gezeigt. Die weitere Entwicklung mit zusätzlichen Prüfungen läuft derzeit.

    Preis für Nachwuchskräfte
    Der Innovationspreis Polyurethane wurde in diesem Jahr zum achten Mal vergeben. Die FSK zeichnet damit Nachwuchskräfte aus, die neue, noch nicht auf dem Markt eingeführte und fachlich anspruchsvolle Ideen entwickelt haben. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert.

    Weitere Informationen:
    Lehrstuhl für Angewandte Medizintechnik
    Dipl.-Ing. Maximilian Kütting
    Telefon: 0241 88616
    kuetting@hia.rwth-aachen.de

    Dipl.-Ing. Ingo Nadzeyka
    Telefon: 0241 80 87234
    nadzeyka@hia.rwth-aachen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.ame.hia.rwth-aachen.de


    Bilder

    Die beiden Doktoranden vom Institut für Angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen Dipl.-Ing. Maximilian Kütting und Dipl.-Ing. Ingo Nadzeyka (von links) wurden vom Vorsitzenden der FSK Albrecht Manderscheid mit dem Innovationspreis Polyurethan ausgezeichnet.
    Die beiden Doktoranden vom Institut für Angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen Dipl.-Ing. Maximil ...

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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