idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
07.03.2013 00:01

Eine Wurst pro Tag ist zuviel

Beat Müller Kommunikation
Universität Zürich

Wer täglich mehr als 40 Gramm Wurstwaren oder andere Arten verarbeitetes Fleisch isst, riskiert, früher zu sterben: Das Risiko erhöht sich je 50 Gramm Fleischprodukte pro Tag um 18 Prozent. Dies ist das Ergebnis einer Studie mit rund 450’000 Teilnehmenden, welche das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich zusammen mit Forscherkolleginnen und -kollegen durchgeführt hat.

«Rund drei Prozent aller frühzeitigen Todesfälle sind schätzungsweise auf den hohen Konsum von Fleischprodukten zurückzuführen», zieht Sabine Rohrmann vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich Bilanz. Zusammen mit Forscherkolleginnen und -kollegen aus zehn Ländern hat sie im Rahmen einer europaweiten Studie bei rund 450’000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Sterberisiko untersucht.

Personen, die viele Fleischprodukte essen, wie Wurstwaren, Salami oder Schinken, haben ein höheres Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder an Krebs zu sterben. Problematisch ist dabei, dass durch Salzen, Pökeln oder Räuchern krebserregende Stoffe wie Nitrosamine entstehen, und diese können die Ursache für die erhöhte Krebsmortalität sein. Verarbeitete Fleischprodukte sind aber auch reich an Cholesterin und gesättigten Fetten, welche ihrerseits mit dem gesteigerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen.

Fleischkonsum ist ein Faktor von mehreren, aber ein einflussreicher

Andere Lebensstil- und Ernährungsfaktoren beeinflussen den Zusammenhang zwischen Fleischkonsum und Krankheits- oder Sterberisiko: So etwa leben Vegetarier oft gesünder als Nichtvegetarier, sie treiben mehr Sport und rauchen seltener. Dies gilt auch für die vorliegende Studie: Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer, welche die grösste Menge verarbeiteter Fleischprodukte essen, verzehren gleichzeitig weniger Früchte und Gemüse, konsumieren mehr alkoholische Getränke und rauchen mehr. Aber selbst wenn diese Faktoren in der Auswertung der Daten berücksichtigt werden, bestätigt sich das zentrale Resultat der Studie: Personen, die jeden Tag mehr als 40 Gramm verarbeitete Fleischprodukte verzehren, haben ein erhöhtes Sterberisiko im Vergleich zu jenen, die weniger als 20 Gramm pro Tag essen.

Die Schmerzgrenze liegt bei 40 Gramm täglich

Allerdings: Fleisch trägt auch zur Versorgung mit wichtigen Vitaminen, besonders B-Vitamine, und Mineralstoffen, wie Eisen, bei: «Ein mässiger Fleischkonsum bis zu 40 Gramm pro Tag hat deshalb kein erhöhtes Sterberisiko zur Folge», fasst die Erstautorin Sabine Rohrmann die positive Nachricht dieser Studie zusammen.

Literatur:

Sabine Rohrmann, et al. Meat consumption and mortality – results from the European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition. BMC Medicine. March 2013.


Weitere Informationen:

http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2013/eine-wurst-ist-zuviel.html – Medienmitteilung der Universität Zürich in deutsch
http://www.mediadesk.uzh.ch/articles/2013/eine-wurst-ist-zuviel_en.html – Medienmitteilung der Universität Zürich in englisch


Bilder

Ergänzung vom 07.03.2013

Kontakt:
Prof. Dr. Sabine Rohrmann
Institut für Sozial- und Präventivmedizin
Universität Zürich
E-Mail: sabine.rohrmann@ifspm.uzh.ch
Tel. +41 (0)44 634 52 56

Anfragen am 7. März 2013 schicken Sie bitte per Mail, Frau Prof. Sabine Rohrmann ruft Sie innert Kürze zurück.


Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Umwelt / Ökologie
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch


 

Hilfe

Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
Verknüpfungen

Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

Klammern

Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

Wortgruppen

Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

Auswahlkriterien

Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).