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13.03.2013 14:32

Für Ihr Herz nur das Beste!

Stefan Zorn Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Medizinische Hochschule Hannover

    MHH-Herzchirurgen und MHH-Kardiologen veranstalten die 1. Hannover Herz Messe mit Patiententag am 28. April und informieren über neueste Ergebnisse und Therapien

    Die Richtlinien der europäischen Fachgesellschaften sind eindeutig: Kardiologen und Herzchirurgen müssen gemeinsam die beste Therapie für den jeweiligen Patienten anwenden. So eindeutig die Richtlinien sind, ist die Realität nicht immer: Studien haben gezeigt, dass viele Patienten nicht optimal versorgt werden. Als einziges Krankenhaus im Großraum Hannover kann die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) sowohl mit einer Kardiologischen als auch mit einer Herzchirurgischen Klinik aufwarten. „Wir können adäquat in beide Richtungen agieren und so für jeden Patienten individuell eine maßgeschneiderte Therapie anbieten“, betont Professor Dr. Johann Bauersachs, Direktor der Klinik für Kardiologie und Angiologie. Die Klinik für Kardiologie und Angiologie sowie die Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie werden Ärzte, aber auch die Allgemeinheit über Herzerkrankungen, Therapieformen und Prävention informieren bei der 1. Hannover Herz Messe vom 26. bis 28. April 2013 im Hannover Congress Centrum. Zu der in Niedersachsen einmaligen Veranstaltung werden 500 Ärzte und an dem Patiententag mindestens ebenso viele Betroffene und Interessierte erwartet.

    „Dass herzkranke Menschen gemeinsam von Kardiologen und Chirurgen behandelt werden, ist nicht selbstverständlich“, betont Professor Dr. Thomas Meinertz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung, die sich auch an dem Patiententag beteiligen wird. Selbst in Kliniken, die ein Herzzentrum ausgewiesen hätten, sei eine so gute Kooperation wie an der MHH nicht immer gegeben. Professor Meinertz sieht in dem Patiententag am Sonntag, 28. April, auch keinerlei Konkurrenz zu den Aktivitäten der Deutschen Herzstiftung, die jedes Jahr im Herbst stattfinden. „Je mehr wir über Herzkrankheiten aufklären, desto besser ist es.“

    Für jeden Patienten eine maßgeschneiderte Therapie

    Professor Dr. Axel Haverich betont, dass die Zusammenarbeit der beiden Kliniken immer vorbildlich war: „Unser Ziel ist, unsere Patienten bestmöglich zu behandeln“, erklärt der Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. Ein Beispiel ist Patient Günther P. Bei dem Bankangestellten aus Hannover wurde eine Undichtigkeit der Aortenklappe festgestellt. Die Untersuchungen ergaben, dass er eine neue Klappe brauchte. Sowohl die Kardiologie als auch die Herzchirurgie bieten Behandlungsoptionen an. „Bei betagten Risikopatienten, die sich nicht mehr einem großen Eingriff unterziehen können, führen wir Kardiologen einen interventionellen Herzklappenersatz durch – mit dem Herzchirurgen im Backup“, erläutert Professor Bauersachs.

    Bei dieser neuen minimal-invasiven Methode wird mit der Herzkathetertechnik über die Leistenschlagader eine biologische Herzklappe eingesetzt. Das Eingriffsrisiko ist bei betagten Risikopatienten geringer, doch es liegen noch keine Langzeitstudien vor. Patient Günther P. war ansonsten gesund und bekam von den Herzchirurgen in einer offenen Herz-Operation eine biologische Aortenklappe eingesetzt. Im Oktober 2011 wurde er operiert, bereits sechs Wochen später war er wieder im Dienst. „Ich stehe wieder voll im Leben“, sagt Günther P., „und muss dank der biologischen Klappe auch keine das Blut verdünnenden Medikamente nehmen.“

    Sport macht jung

    Welche Bedeutung Bewegung für die Herzgesundheit hat, weiß Professor Dr. Uwe Tegtbur, Direktor des MHH-Instituts für Sportmedizin. Und dank einer groß angelegten Studie konnte er gemeinsam mit dem Exzellenzcluster REBIRTH, dessen Sprecher Professor Haverich ist, nachweisen, dass sich durch regelmäßiges Training das biologische Alter der menschlichen Zellen deutlich senken lässt. „Sport führt nicht nur zu einer größeren Fitness, sondern ,verjüngte’ in unserer Studie auch das Zellalter um bis zu 15 Jahre.“ Die Probanden, praktischerweise 67 Mitarbeiter der MHH, mussten pro Tag eine halbe Stunde Sport treiben. Das Zellalter machten die Wissenschaftler an der Länge der Telomeren in weißen Blutzellen fest – das sind die Enden der Chromosomen. Bei jeder Zellteilung verkürzen sich die Telomeren, die Zellen „altern“. Am Ende der Studie waren die Telomeren bei den Testpersonen nicht geschrumpft – im Gegenteil: Sie waren sogar um sechs Prozent gewachsen. „Das ist ein Hinweis darauf, dass sich die Zellen verjüngt haben“, sagt Professor Haverich.

    Patiententag gibt vielfältige Informationen

    Professor Tegtbur wird diese Ergebnisse auch bei der Hannover Herz Messe an dem „Patiententag“ am 28. April im Hannover Congress Centrum vorstellen. Weitere Themen werden innovative Therapieansätze sein. In fünf Vorträgen informieren MHH-Spezialisten rund um das Thema Herz – von Rhythmusstörungen über Herzschwäche und ihre Behandlung bis zu Herzinsuffizienz und Prävention. Anschließend stehen die Ärzte Rede und Antwort für alle Fragen. Patienten und Interessierte können unter anderem ihre Herzgesundheit testen, einen Zahncheck oder eine Pulswellenmessung machen lassen, eine Medikamentenberatung in Anspruch nehmen und an einem Reanimationstraining teilnehmen.

    In der MHH-Kardiologie waren im Jahr 2011 4161 Patienten stationär und über 8000 Patienten ambulant in Behandlung, in der Herzchirurgie wurden im selben Jahr 2668 Patienten stationär und 5467 Patienten ambulant versorgt.


    Bilder

    Professoren Meinertz und Bauersachs,Patient Günther P. sowie die Professoren Haverich und Tegtbur
    Professoren Meinertz und Bauersachs,Patient Günther P. sowie die Professoren Haverich und Tegtbur
    "Foto: MHH/Kaiser"
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin
    regional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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