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31.01.2003 08:22

Ein Preisträger des 5. BMBF-Wettbewerbes "BioFuture" ist Nachwuchswissenschaftler aus Jena

Heidrun Lekscha Kommunikation
Leibniz-Institut für Altersforschung - Fritz-Lipmann-Institut e.V. (FLI)

    Jena, 30. Januar 2002. Wie das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gestern bekannt gab, geht der renommierte BioFuture-Preis für Nachwuchswissenschaftler in diesem Jahr u. a. an Dr. Marcus Fändrich vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMB) in Jena. Der BioFuture-Preis ist mit ca. 5 Mio. Euro dotiert, die sich Dr. Fändrich mit vier weiteren Wissenschaftlern aus Deutschland teilen wird. Das Preisgeld dient zur Unterstützung seiner Arbeiten an Amyloidfibrillen, den Erregern von Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson und Creutzfeldt-Jakob. In Zusammenarbeit mit einem weiteren Wissenschaftler des IMB, Dr. Thomas Appel, sollen nun die molekularen Prozesse erforscht werden, die diesen Krankheiten zugrunde liegen, um so neue Therapiemöglichkeiten zu schaffen.

    In seinen früheren Arbeiten konnte Dr. Fändrich bereits zeigen, dass die Bildung dieser pathologischen Amyloidfibrillen auf einer generellen Schwachstelle in einem der wichtigsten Bausteine des Lebens, nämlich der Eiweiße, beruht. Eiweiße besitzen demnach zwei völlig unterschiedliche Eigenschaften. Sie sind sozusagen eine Miniaturausgabe des zwiespältigen Charakters der Romanfigur Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Im gesunden Körper nimmt Eiweiß meist die Form eines globulären Proteins an, das im Prinzip wie ein kleiner Wollknäul aussieht. Nur in dieser Form sind Eiweiße für die Lebensprozesse zu gebrauchen. Auf der anderen Seite haben Eiweiße aber auch die generelle Eigenschaft, miteinander zu verklumpen und die alternative und viel einfacher gebaute Form einer Amyloidfibrille anzunehmen, die Krankheiten wie Alzheimer oder Creutzfeld-Jakob zugrunde liegt. Im Prinzip spielen sich im Gehirn dieser Patienten die gleichen Prozesse ab, wie sie beim Eierkochen allgemein bekannt sind. Auch hier ändern Eiweiße ihre Gestalt und gehen von der Protein-Form in einen Zustand über, der dem von Amyloidfibrillen entspricht. Glücklicherweise sind diese Prozesse unter physiologischen Bedingungen zumeist unterdrückt, weshalb solche Fibrillen im Körper nur extrem selten vorkommen. Nichtsdestotrotz ist die Bildung dieser Amyloidfibrillen "ein Damoklesschwert, das über allen lebenden Organismen schwebt," erläutert Dr. Fändrich. "Im Normalfall geht alles gut, und der Prozess der Amyloidbildung wird nicht in Gang gesetzt. Bei Alzheimer und Creutzfeldt-Jakob jedoch fällt eben dieses Schwert herab."

    Das von Dr. Fändrich und Dr. Appel verfolgte Forschungsvorhaben ist Bestandteil der wissenschaftlichen Neuausrichtung des IMB, das zunehmend multifaktorielle Erkrankungen und Alterungsprozesse erforschen wird.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Informationstechnik
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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