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27.07.2014 15:30

Wie Pflanzen heilen

Dr. Ute Schönfelder Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Nachwuchsforscher Dr. Andreas Koeberle von der Uni Jena wird mit 50.000 Euro gefördert

    Ein Fencheltee wirkt krampflösend, ein Melissebad entspannend und schmerzlindernd und Salben aus Ringelblume sind wirksam gegen Entzündungen. Beinahe gegen alle Beschwerden ist in der Natur ein Kraut gewachsen. Aus dem Wissen um die heilende Wirkung vieler Pflanzen haben sich nicht nur vielfach bewährte Hausmittel entwickelt. In vielen Fällen haben die Heilpflanzen und ihre Inhaltsstoffe auch Eingang in die Apotheken gefunden: Das Segment der Phytopharmaka wächst stetig. Diese Arzneimittel auf pflanzlicher Basis genießen großes Vertrauen, gelten sie doch als besonders gut verträglich und wirksam.

    Dabei ist jedoch oft gar nicht klar, wie diese Medikamente im Körper überhaupt wirken. „Phytopharmaka enthalten meist ein breites Spektrum an Substanzen, die in der Summe eine Wirkung im Körper hervorrufen, wobei jede einzelne Substanz wiederum mehrere Angriffspunkte besitzen kann“, sagt Dr. Andreas Koeberle von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Wo genau einzelne Substanzen in den Stoffwechsel eingreifen, sei jedoch in vielen Fällen noch ungeklärt, vor allem da jede einzelne Substanz wiederum mehrere Angriffspunkte besitzen kann. Genau diese Frage zu beantworten, hat sich der 33-jährige Pharmazeut für die kommenden Monate vorgenommen. Der Nachwuchswissenschaftler aus dem Team von Prof. Dr. Oliver Werz vom Lehrstuhl für Pharmazeutische und Medizinische Chemie wird dabei von der Global Research Initiative der Firma Bionorica mit 50.000 Euro unterstützt: Dr. Koeberle gehört zu den Gewinnern der erstmals ausgeschriebenen Förderinitiative des Arzneimittelherstellers. Die Preisverleihung findet am Sonntag (27. Juli) während des Symposiums „Inflammation – Challenge & Chance. Challenge to Explore – Chance to treat with Phytopharmaceuticals“ auf Mallorca statt.

    Eine Jury aus international renommierten Wissenschaftlern hat den Jenaer Forscher als einen von 20 Gewinnern aus über 130 begutachteten Bewerbern ausgewählt. „Für mich ist diese Auszeichnung eine ganz besondere Freude, da sie unsere Grundlagenforschung im Bereich molekulare Mechanismen von Phytomedizin würdigt – einem Forschungsbereich, dem lange wenig Beachtung geschenkt wurde“, sagt Dr. Koeberle, der sich nun intensiv um die Aufklärung der molekularen Mechanismen bemühen wird, die bei der Wirkung von entzündungshemmenden Phytopharmaka eine Rolle spielen. „Gerade das Verständnis dieser Mechanismen ist meiner Meinung nach entscheidend, um eine zielgerichtete Produktoptimierung vornehmen zu können und neue Indikationsgebiete zu erschließen. Für meine wissenschaftliche Arbeit bedeutet die Auszeichnung die Möglichkeit und die Freiheit, zwei innovative Forschungsbereiche – die molekulare Phytomedizin und funktionelle Lipidomics – zusammenzubringen.“

    Konkret plant der Forscher mit dem Preisgeld den Einfluss pflanzlicher Arzneimittel auf sogenannte bioaktive Lipidnetzwerke in den Immunzellen zu untersuchen. „Aus zahlreichen eigenen Untersuchungen, aber auch internationalen Studien wissen wir, dass bioaktive Netzwerke, wie die Prostaglandin-Kaskade, bei Infektionen, Entzündungen und Krebs eine Rolle spielen“, begründet der Pharmazeut seinen Ansatz.

    Kontakt:
    Dr. Andreas Koeberle
    Institut für Pharmazie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Philosophenweg 14, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 949815
    E-Mail: andreas.koeberle[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Dr. Andreas Koeberle von der Uni Jena gehört zu den Nachwuchsforschern, die von der Global Research Initiative der Firma Bionorica gefördert werden.
    Dr. Andreas Koeberle von der Uni Jena gehört zu den Nachwuchsforschern, die von der Global Research ...
    Foto: Jan-Peter Kasper/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Medizin
    regional
    Personalia
    Deutsch


     

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