idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
05.08.2014 09:48

Fracking belastet Atmosphäre mit schädlichen Gasen

Dr. Christian Flatz Büro für Öffentlichkeitarbeit und Kulturservice
Universität Innsbruck

    Bei der Schiefergas- und Schieferölförderung gelangen klima- und gesundheitsschädliche Gase in die Atmosphäre. Das haben Messungen eines Teams der Universität Innsbruck in einem Fracking-Gebiet im US-Bundesstaat Colorado ergeben. Die Wissenschaftler um Armin Wisthaler nehmen mit speziellen, in Tirol entwickelten Messgeräten für Luftschadstoffe an einer aktuellen Forschungskampagne der NASA teil.

    In den USA boomt derzeit die Schiefergas- und Schieferölförderung. Horizontalbohrungen erschließen weite Schiefergesteinsschichten, in welche ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien gepresst wird. Dadurch entstehen feinste Gesteinsrisse, über die Gas und Öl entweichen und über Bohrrohre an die Oberfläche gelangen. Doch die neue Fördertechnik, kurz Fracking genannt, ist nicht unbedenklich. „Bei der Förderung, Aufbereitung und Verteilung gelangen über zahllose Lecks klima- und gesundheitsschädliche Gase in die Atmosphäre“, sagt Armin Wisthaler vom Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik der Universität Innsbruck, der auch an der Universität Oslo forscht. Die Wissenschaftsgemeinschaft ist alarmiert und forscht seit einigen Jahren intensiv an den Umweltauswirkungen von Fracking.

    Strengere Auflagen und Kontrollen nötig

    Die US-amerikanische Luft-und Raumfahrtbehörde NASA richtet derzeit ihre Satellitensensoren auf ein Fracking-Gebiet im US-Bundesstaat Colorado und führt ergänzende Messungen in der Luft und am Boden durch. Mit dabei ist ein Team der Universität Innsbruck, welches hochempfindliche Messinstrumente an Bord eines NASA-Forschungsflugzeuges und am Boden betreibt. „Wir finden krebserregendes Benzol, giftigen und übelriechenden Schwefelwasserstoff und eine Vielzahl von Vorläufersubstanzen für gesundheitsschädliches Ozon in ländlichen Gegenden, wo man eigentlich saubere Luft erwarten würde“, meint Teamleiter Armin Wisthaler. „Unsere Messungen bestätigen die Befunde amerikanischer Kollegen aus anderen Gegenden, in denen Fracking intensiv betrieben wird. Hier sind dringend strengere Umweltauflagen und Kontrollen notwendig“, lautet sein erstes Fazit.

    Erfolgreiche Kooperation

    Die eingesetzte, hochsensible Messtechnik wurde von den Wissenschaftlern des Instituts für Ionen- und Angewandte Physik der Universität Innsbruck gemeinsam mit dem Tiroler Hightech-Unternehmen Ionicon Analytik GmbH entwickelt und kann die Zusammensetzung von organischen Spurenstoffen in der Atmosphäre in Sekundenbruchteilen messen. Das Institut für Ionenphysik und Angewandte Physik kooperiert seit nunmehr sechs Jahren erfolgreich mit der US-amerikanischen Luft-und Raumfahrtbehörde NASA. Die Zusammenarbeit wird durch das Bundesministerium für Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) im Rahmen des „Austrian Space Application Programme“ gefördert.

    Rückfragehinweis:
    Prof. Dr. Armin Wisthaler
    Institut für Ionen- und Angewandte Physik
    Universität Innsbruck
    Mobil: +43 699 10861947
    E-Mail: armin.wisthaler@uibk.ac.at
    Web: http://www.uibk.ac.at/ionen-angewandte-physik/atmoschem/

    Dr. Christian Flatz
    Büro für Öffentlichkeitsarbeit
    Universität Innsbruck
    Telefon: +43 512 507 32022
    E-Mail: christian.flatz@uibk.ac.at


    Weitere Informationen:

    http://www.uibk.ac.at/ionen-angewandte-physik/atmoschem/ - Arbeitsgruppe Armin Wisthaler


    Bilder

    Im Denver-Julesburg Basin im US-Bundesstaat Colorado haben die Innsbrucker Wissenschaftler eine Messstation eingerichtet.
    Im Denver-Julesburg Basin im US-Bundesstaat Colorado haben die Innsbrucker Wissenschaftler eine Mess ...
    Armin Wisthaler
    None

    Die Messungen in der Luft werden von einem Forschungsflugzeug der NASA aus durchgeführt.
    Die Messungen in der Luft werden von einem Forschungsflugzeug der NASA aus durchgeführt.
    Armin Wisthaler
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).