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Wissenschaft
In der letzten Woche fand an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt die „8th European Conference on Psychotherapy Research“ mit rund 250 TeilnehmerInnen aus 31 Ländern statt. Dabei stellten sich Expertinnen und Experten die Frage: „Psychotherapeutische Vielfalt: Wie viele Methoden benötigen wir?“
Am 10. Oktober wird der „Welttag der seelischen Gesundheit“ der Weltgesundheitsorganisation (WHO) begangen. Das Fundament für seelische Gesundheit wird schon früh in einer psychisch gesunden Lebensführung gelegt, die die Basis für den Aufbau von Widerstandskraft gegenüber Kränkungen, Konflikten und Lebenskrisen ist. Kommt die psychische Stabilität ins Wanken, unterstützen psychotherapeutische Methoden bei der Gesundung. Welche Wege zur seelischen Gesundheit auch von den Krankenkassen und Gesundheitsministerien als heilsam definiert werden, unterscheidet sich stark in den verschiedenen Ländern: Während in Österreich 23 psychotherapeutische Methoden vom Gesundheitsministerium als wirksam anerkannt wurden, sind es in Deutschland nur drei Methoden, deren Leistungen über die Krankenkassen abgerechnet werden können.
„Vier große psychotherapeutische Methoden wurden von Österreichern begründet“, nennt Michael Wieser (Institut für Psychologie) unter anderem als Grund für diese Diskrepanz. Auch die Psychotherapieforschung ist häufig ländertypisch: Während sie andernorts deutlich an der Psychopharmakaforschung ausgerichtet ist, kommen hierzulande stärker qualitative Studien zum Einsatz und zu Anerkennung in der Scientific Community. Wieser erläutert dazu: „Die Wirksamkeit von psychotherapeutischen Methoden in Double-blind-Studien zu messen, ist in vielen Fällen ein schwieriges Unterfangen. Die Passung zwischen TherapeutIn und KlientIn ist sehr wesentlich für den Therapieerfolg: Wenn nun in solchen Studien die Akteure einander zufällig gegenübergestellt werden, geht schon viel verloren.“ Wieser bringt diese Perspektive unter anderem im Forschungsbeirat des Bundesministeriums für Gesundheit ein.
Die Tagung des Europäischen Teils der Society of Psychotherapy Research (SPR) wurde von Svenja Taubner (Leitung), Sylke Andreas, Sven Rabung und Michael Wieser (alle Institut für Psychologie) organisiert. Zentral war die Frage danach, welche Maßnahmen für die PatientInnen hilfreich sind. Die Integration der verschiedenen Methoden könne demnach die Stoßrichtung der Wahl sein kann.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Psychologie
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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