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10.09.1998 00:00

RoLoPro verschafft Robotern den nötigen Durchblick

Robert Emmerich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Der Einsatz von Robotern ist in unterschiedlichen Bereichen des Alltags denkbar. Doch müssen solche Maschinen autonom sein, also selbständig in ihrer Umgebung zurechtkommen und beispielsweise nach einer Störung wieder die richtige Orientierung finden. Informatiker der Universität Würzburg arbeiten an entsprechenden Techniken.

    Wie die Wissenschaftler um Prof. Dr. Hartmut Noltemeier mitteilen, haben sie bereits die methodischen Grundlagen entwickelt, die das Lokalisationsproblem nach einer Störung lösbar machen. Der Roboter kann also nach einem Defekt die Frage "Wo bin ich?" eigenständig beantworten.

    Den dafür nötigen Durchblick verdankt er den Informatikern Oliver Karch, Thomas Wahl und Mathias Schwark, die entsprechende Rechenvorgänge entworfen und in einem Programmpaket namens RoLoPro zusammengefaßt haben. "Dieses Paket ist schon im vergangenen Jahr beim 2. Internationalen Forschungsforum in München auf reges Interesse gestoßen", sagt Prof. Noltemeier. Im November solle es nun einem breiten Interessentenkreis aus der Industrie zugänglich gemacht werden, und zwar bei einer Veranstaltung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Industrie- und Handelskammer Köln.

    Die Würzburger Informatiker verfolgen das Ziel, die Lokalisation und Navigation autonomer Roboter mittels Laser-Technologie, die robust, schnell und relativ präzise ist, in verschiedenen Anwendungsfeldern voranzutreiben. Dabei geht es laut Prof. Noltemeier zum Beispiel um Roboter, die bei besonders präzisen chirurgischen Eingriffen als Operationsgehilfen verwendet werden. Ein anderes Einsatzgebiet für autonome Roboter sind besonders gefährliche oder von Gefahrstoffen belastete Umgebungen. Schließlich interessieren sich die Forscher auch für Maschinen, die einfache Routinearbeiten des Alltags übernehmen können, beispielsweise Reinigungs- oder Versorgungsroboter.

    Weitere methodische Fragestellungen werden am Institut für Informatik derzeit von Dirk Schäfer und Boris Kluge bearbeitet. Sie setzen sich mit der Erweiterung der Modelle auseinander und beziehen dazu Aspekte ein, die für eine Verbreiterung der Anwendungsfähigkeit autonomer Roboter wichtig sind.

    Diese Arbeiten an der Universität Würzburg werden im Rahmen eines Schwerpunktprogramms von der DFG gefördert, die nun ihre weitere Unterstützung bis über das Jahr 2000 hinaus zugesagt hat. Zudem pflegen die Informatiker unter anderem Kooperationen mit der Siemens AG (Zentrale Technik und Entwicklung), mit Nomadic Technologies (Kalifornien) und SICK-optic electronic (Waldkirch) sowie mit dem Forschungsinstitut für Angewandte Wissensverarbeitung in Ulm und dem Karlsruher Forschungszentrum Informatik.

    Zum Thema "Intelligente Robotersysteme" veranstalten Prof. Noltemeier und seine Fachkollegen Robert C. Bolles (Stanford), Horst Bunke (Bern) und Henrik I. Christensen (Stockholm) vom 28. September bis 2. Oktober 1998 ein Seminar im Forschungszentrum Informatik auf Schloß Dagstuhl in Wadern (Saarland). Dazu sind 35 weltweit führende Wissenschaftler eingeladen.

    Hinweis für Redaktionen/Journalisten: Weitere Informationen bei Prof. Dr. Hartmut Noltemeier, T (0931) 888-5055, Fax (0931) 888-4600, E-Mail: noltemei@informatik.uni-wuerzburg.de


    Weitere Informationen:

    http://www-info1.informatik.uni-wuerzburg.de/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsprojekte, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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