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03.11.2015 14:34

Höhere Entzündungswerte schlecht für Parodontitis - Millerpreis für Frauenteam aus Greifswald

Constanze Steinke Pressearbeit
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald

    Christiane Pink und Dr. Birte Holtfreter sind die Preisträger

    Im Rahmen eines Festaktes zur Eröffnung des Deutschen Zahnärztetages 2015 in Hamburg wurde vergangene Woche (29. Oktober) traditionell der Millerpreis der Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) verliehen. Der seit 1908 durch die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (http://www.dgzmk.de) vergebene Preis zu Ehren des Pioniers der Zahnheilkunde, Professor Willoughby Dayton Miller (1853-1907), geht in diesem Jahr an eine Greifswalder Forschergruppe.

    Der Deutsche Miller-Preis ist der wertvollste und renommierteste wissenschaftliche Preis, den die DGZMK zu vergeben hat. In diesem Jahr teilen sich zwei Wissenschaftlerinnen der Universitätsmedizin Greifswald das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro: Christiane Pink (Foto) und Dr. Birte Holtfreter (Foto) vom Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde für ihre Arbeit „Longitudinal effects of fibrinogen levels and white blood cell counts on periodontitis“. Der deutsche Millerpreis wird vom Vorstand der DGZMK jährlich zur Würdigung der besten wissenschaftlichen Arbeit auf dem Gebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde ausgelobt. Allein die Leistung und Bedeutung für die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sind die entscheidenden Kriterien für die Vergabe des Preises.

    SHIP lieferte wertvolle Datenbasis

    Chronisch erhöhte Entzündungswerte können als Folge verschiedenster Erkrankungen auftreten, aber umgekehrt auch die Entwicklung zahlreicher Erkrankungen begünstigen. Da Parodontitis eine entzündliche Erkrankung des Zahnhalteapparates darstellt, ist ein Einfluss der Entzündungswerte auf die Entwicklung und das Voranschreiten dieser Erkrankung zwar denkbar, bisher jedoch noch nicht sicher nachgewiesen.

    In der ausgezeichneten Greifswalder Studie wurden erstmals der Langzeiteinfluss von Entzündungswerten (Fibrinogen und Leukozyten) auf die Entwicklung und das Voranschreiten von Parodontitis untersucht. Insgesamt wurden dabei medizinische Daten von 1.784 Teilnehmern der Study of Health in Pomerania (SHIP) ausgewertet. Alle Teilnehmer waren zu Beginn der Studie und ca. elf Jahre später erneut untersucht worden.

    Es zeigte sich, dass über den Untersuchungszeitraum von elf Jahren erhöhte Entzündungswerte mit einem leichten Voranschreiten von Parodontitis verbunden waren. Dieser Einfluss der Entzündungswerte trat dabei unabhängig von anderen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Bildung, Rauchverhalten, körperliche Aktivität, Alkoholkonsum, Übergewicht oder Diabetes auf.

    Allerdings sind die erhöhten Entzündungswerte selbst nicht die Ursache, sondern vielmehr ein Mechanismus, über den andere Risikofaktoren ihren Einfluss auf Parodontitis ausüben. Zur Verbesserung der Prävention und Behandlung von Parodontitis ist es aber sinnvoll, die Rolle der Entzündungswerte in Zukunft mehr zu berücksichtigen. Die Wissenschaftlerinnen wollen das Preisgeld auch nutzen, um ihre Forschungen weiterführen zu können.

    Ansprechpartner an der Universitätsmedizin Greifswald
    Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
    Leiter der Abteilung Parodontologie
    Prof. Dr. med. dent. Thomas Kocher
    Rotgerberstraße 8, 17475 Greifswald
    T + 49 3834 86-71 72 oder 86-71 30
    E kocher@uni-greifswald.de
    http://www.medizin.uni-greifswald.de
    http://www.facebook.com/UnimedizinGreifswald


    Bilder

    Christiane Pink
    Christiane Pink
    Foto: privat
    None

    Dr. Birte Holtfreter
    Dr. Birte Holtfreter
    Foto: privat
    None


    Anhang
    attachment icon Kurze Zusammenfassung

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

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