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09.02.2016 10:43

Wider den Raubbau an der Schöpfung

Stephan Laudien Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Bildungsforscher der Universität Jena geben kritischen Essay eines brasilianischen Theologen heraus

    Wem gehören die Schätze des Regenwaldes? Wer darf die biologischen Ressourcen ausbeuten, die sich zumeist in der Obhut indigener Völker befinden? Der brasilianische Theologe Euler Renato Westphal hat darüber einen kritischen Essay verfasst, der jetzt erstmalig auf Deutsch vorliegt.

    Unter dem Titel „Protestantische Orientierungen in einer postmodernen Kultur“ ist Westphals Text in der Reihe „Quellen zur protestantischen Bildungsgeschichte“ erschienen. Der Band trägt den Untertitel „Bioethische Herausforderungen und lutherische Theologie“. Der Bildungsforscher Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena hat Westphals Essay gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Sebastian Engelmann herausgegeben und kommentiert.

    „Das unter dem Stichwort Biopiraterie zusammengefasste Geschehen von Raubbau an der Natur und Aneignung von Ressourcen geht uns alle an“, sagt Prof. Koerrenz. Die brasilianische Perspektive auf das Problem könne als Bildungsimpuls für Deutschland begriffen werden. Gehe es doch im Kern um die Schattenseiten des gegenwärtigen Siegeszuges der sogenannten Lebenswissenschaften.

    Euler Renato Westphal studierte Theologie an der Pilgermission St. Chrischona in Basel. Nach seinem staatlichen Abschluss an der lutherischen Hochschule in Brasilien arbeitete er als Missionar und lutherischer Pfarrer in Brasilien. Seit 1986 lehrt er an der „Faculdade Luterana de Teologia“ in São Bento do Sul im Bundesstaat Santa Catarina. Westphal ist zudem Professor für Bioethik und Kulturwissenschaft an der „Universidade da Região de Joinville” (UNIVILLE) in Joinville, Brasilien. Im vorigen Jahr weilte Westphal als Visiting Professor am Kolleg „Globale Bildung“ des Instituts für Bildung und Kultur der Universität Jena. Sein jetzt auf Deutsch erschienener Essay trägt im Original den Titel „O Oitavo dia – na era da s seleção artificial: Der Achte Tag – Im Zeitalter der künstlichen Auslese“.

    Seine kritischen Anmerkungen über die Möglichkeiten und Grenzen der Biowissenschaften orientieren sich an den Überlegungen des Philosophen Hans Jonas und dessen Hauptwerks „Das Prinzip Verantwortung“ sowie einer theologisch begründeten Ethik.

    Sebastian Engelmann gebührt das Verdienst, den Essay Westphals aus dem Englischen ins Deutsche übertragen zu haben. Außerdem steuerte Engelmann eine einführende Betrachtung über „Biopiraterie und Gerechtigkeit“ bei.

    Bibliographische Angaben:
    Euler R. Westphal: „Protestantische Orientierungen in einer postmodernen Kultur. Bioethische Herausforderungen und lutherische Theologie“, Band 10 der Reihe „Quellen zur protestantischen Bildungsgeschichte“, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2016, 131 Seiten, 19,90 Euro, ISBN 978-3-374-04150-3

    Kontakt:
    Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz
    Institut für Bildung und Kultur der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Am Planetarium 4, 07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945331
    E-Mail: s8kora[at]uni-jena.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-jena.de


    Bilder

    Das Cover der neuen Publikation.
    Das Cover der neuen Publikation.

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    Der brasilianische Theologe Prof. Dr. Euler Renato Westphal und Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der Universität Jena (re.).
    Der brasilianische Theologe Prof. Dr. Euler Renato Westphal und Prof. Dr. Dr. Ralf Koerrenz von der ...
    Foto: Anne Günther/FSU
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie, Medizin, Philosophie / Ethik, Religion, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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