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Wissenschaft
44.107 Personen arbeiteten 2015 in der Kindertagespflege. Seitdem diese Betreuungsform für Kinder unter drei Jahren ausgebaut wurde, hat die Zahl der dort Tätigen im Vergleich zum Vorjahr erstmals geringfügig abgenommen (-1,7%). Die Anzahl der betreuten Kinder nahm dagegen weiter zu (+1,1%).
2015 kümmerte sich eine Tagespflegeperson im Schnitt um 3,4 Kinder. Das zeigt www.fachkraeftebarometer.de, ein Angebot der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF). Bundesweit erhöhte sich die Zahl der Beschäftigten zwischen 2006 und 2015 um 45%. Die Anzahl der betreuten Kinder stieg im gleichen Zeitraum um 137% auf knapp 150.000. In Deutschland sind rund 14% der unter Dreijährigen in Kindertagesbetreuung bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater.
Unterschiedliche Situation in den Ländern
In den Bundesländern wurde die Kindertagespflege zwischen 2006 und 2015 in unterschiedlichem Maße ausgebaut. Bezogen auf 1.000 Kinder unter drei Jahren stieg in Niedersachsen die Anzahl der Kindertagespflegepersonen von 11 auf 33 und in Nordrhein-Westfalen von 13 auf 29. Deutschlandweit ist dies das stärkste Wachstum. In Bayern und Berlin sind es mit 9 bzw. 16 Tagespflegepersonen pro 1.000 Kinder gleichbleibend viele. Gesunken ist die Anzahl in Bremen (von 27 auf 18), Hamburg (von 51 auf 20) und Mecklenburg-Vorpommern (von 37 auf 34). Auch die Betreuungskapazitäten variieren pro Bundesland: Während sich beispielsweise in Sachsen-Anhalt und Sachsen eine Tagespflegeperson im Schnitt um 4,3 Kinder bzw. 4,4 Kinder kümmert, sind es in Rheinland-Pfalz und im Saarland durchschnittlich 2,5 bzw. 2,7 Kinder.
Trotz Verbesserung niedriges Qualifikationsniveau
Mit dem Ausbau der Kindertagespflege hat sich die Qualifizierung der Beschäftigten verbessert: Der Anteil der Kräfte mit einer Grundqualifizierung im Umfang von mindestens 160 Stunden ist von 5% im Jahr 2006 auf 49% 2015 angestiegen. Ebenso verfügten 30% über eine pädagogische Berufsausbildung. Verglichen mit Erzieherinnen und Erziehern in Kitas, die eine mehrjährige Fachschulausbildung abgeschlossen haben, handelt es sich dabei dennoch um ein niedriges Qualifikationsniveau. Gut ein Fünftel (21%) der Kindertagespflegepersonen hatte 2015 keine oder eine geringe Qualifikation mit weniger als 160 Stunden.
„Bei der Qualifizierung der Beschäftigten in der Kindertagespflege wurden in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt“, sagt Karin Beher, Mitglied der Autorengruppe Fachkräftebarometer. „Es bleibt allerdings noch viel zu tun, damit der Abstand zum Qualifikationsniveau in den Kitas abnimmt.“
Weitere Informationen zur Kindertagespflege
Über fachkraeftebarometer.de
Das Fachkräftebarometer Frühe Bildung liefert auf Basis der amtlichen Statistik ausführliche Informationen über Personal, Arbeitsmarkt, Erwerbssituation sowie Qualifizierung in der Frühpädagogik. Die Publikation wurde im November 2014 erstmals veröffentlicht. Als Beobachtungs- und Analyseinstrument erscheint es zukünftig etwa alle zwei Jahre. Die Website fachkraeftebarometer.de präsentiert einen Überblick über Bundestrends und Entwicklungen in den Ländern. Darüber hinaus wird jeden Monat eine aktuelle Zahl vorgestellt, die die Analysen des Fachkräftebarometers Frühe Bildung fortschreibt.
Über WiFF
Die Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WiFF) ist ein Projekt des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), der Robert Bosch Stiftung und des Deutschen Jugendinstituts e. V. und wird aus Mitteln des BMBF gefördert.
Kontakt
Annemarie Schuldt, Projektmarketing
089/ 623 06-249 | schuldt@dji.de
Uta Hofele, Projektmarketing
089/ 623 06-173 | hofele@dji.de
Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte
Deutsches Jugendinstitut e. V. | Nockherstraße 2 | 81541 München
http://www.fachkraeftebarometer.de
www.fachkraeftebarometer.de - Zahl des Monats Februar 2016
WiFF
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Philosophie / Ethik
überregional
Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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