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27.04.2017 15:26

Von Schnäppchen, Drogen und Belohnungszentren - das Entscheidungsverhalten des Menschen

Daniela Stang Pressestelle
Universität Ulm

    Der Entscheidungsprozess im menschlichen Gehirn verläuft weit weniger individuell als angenommen. Professor Christian Elger zeigt, wie wir uns festlegen und welche Faktoren dabei eine Rolle spielen. Der renommierte Hirnforscher ist am 5. Mai um 18:00 Uhr der nächste Referent der Jubiläums-Vortragsreihe „Das Gehirn – ein außergewöhnliches Organ“ im Ulmer Stadthaus.

    In seinem Vortrag zum Jubiläum der Universität Ulm beleuchtet Elger das Entscheidungsverhalten des Menschen. Denn entgegen der landläufigen Meinung, entscheiden wir uns weder individuell noch unvorherbestimmt. „Vielmehr ist der Mensch allzu häufig eher ein „homo non-oeconomicus“, sagt Elger. „Denn, wenn es darum geht sich festzulegen, handelt der Mensch erwiesenermaßen immer wieder unwirtschaftlich.“ Der Grund dafür sind sogenannten „Entscheidungsstraßen“, die im Gehirn regelrecht „Vorfahrt“ haben. Gesteuert wird dieses Verhalten durch drei wesentliche Faktoren: ein archaisches Vertrauensmuster durch Gesichtserkennung, das sogenannte „Priming“, durch einen unbewusst gedächtnisbildenden Reiz und das Belohnungssystem.

    Mit Professor Christian Elger kommt ein weiterer renommierter Hirnforscher innerhalb der Gehirn-Vortragsreihe nach Ulm. Der gebürtige Augsburger ist seit 1990 Direktor der Universitätsklinik für Epileptologie in Bonn, das führend in der chirurgischen Behandlung von Epilepsie ist. Daneben gilt sein Interesse auch dem Gehirn als dem Ort, an dem menschliche Entscheidungen erfolgen. Er ist außerdem Mitbegründer des biomedizinisches Translationszentrum Life & Brain GmbH in Bonn. Für seine Leistungen in der neurologischen Forschung ist er unter anderem mit dem Zülch-Preis und dem William G. Lennox Award der American Epilepsy Society ausgezeichnet worden.

    Die neue Vortragsreihe „Das Gehirn – ein außergewöhnliches Organ“ ist Teil des Jubiläumsprogramms der Universität Ulm und widmet sich verschiedenen neurologischen Forschungsfeldern. Initiiert wurde sie von Professor Albert Ludolph, dem Ärztlichen Direktor der Klinik für Neurologie an den Rehabilitations- und Universitätskliniken Ulm. Bereits zu Gast war neben Professor Heiner Fangerau aus Düsseldorf, der über ethische Implikationen der tiefen Hirnstimulation sprach, auch Professor Hartmut Wekerle vom Max-Planck-Institut für Neurobiologie im Martinsried, der die Zusammenhänge zwischen Multipler Sklerose und Darmflora erörterte.

    Im 2. Halbjahr 2017 sind folgende Vorträge der Reihe geplant:

    • Freitag, 14. Juli 2017, 18:00 Uhr, Stadthaus Ulm: „Neuroanatomie – ein Weg zum Verständnis des alternden Gehirns und neurogenerativer Erkrankungen“, Prof. Karl Zilles, Forschungszentrum Jülich

    • Freitag, 20. Oktober 2017, 18:00 Uhr, Stadthaus Ulm: „Hirnfunktion und Delinquenz“, Prof. Norbert Leygraf, Universität Duisburg-Essen

    Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei.

    Weitere Informationen: Carolin Aßfalg, Sekretariat des Ärztlichen Direktors - Klinik für Neurologie; Tel.: 0731-177 1202; E-Mail: sekretariat.neurologie@rku.de

    Text und Medienkontakt: Daniela Stang


    Weitere Informationen:

    http://t1p.de/vortragsreihe-gehirn Informationen zur Veranstaltungsreihe


    Bilder

    Prof. Christian Elger, Gast der Vortragsreihe „Das Gehirn – ein außergewöhnliches Organ“
    Prof. Christian Elger, Gast der Vortragsreihe „Das Gehirn – ein außergewöhnliches Organ“
    Foto: Klinik für Epileptologie
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, jedermann
    Medizin
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

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