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20.06.2017 10:10

Prostatakrebs im Blick

Gunnar Bartsch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Julius-Maximilians-Universität Würzburg

    Lässt sich die Bösartigkeit von Prostatakrebs mit der Magnetresonanz-Tomografie (MRT) beurteilen? Für seine wissenschaftliche Arbeit zu dieser Frage hat der Radiologe Dr. Johannes Nowak einen Forschungspreis verliehen bekommen.

    Bei Männern ist das Prostatakarzinom – nach Lungen- und Darmkrebs – die dritthäufigste tödliche Tumorerkrankung. Um ein Karzinom der Prostata sicher zu diagnostizieren und die Therapie zu planen, ist eine Biopsie nötig.

    Technische Fortschritte haben dazu geführt, dass Tumoren in der Prostata mit hochauflösender Magnetresonanz-Tomografie (MRT) lokalisiert und zielgenau biopsiert werden können. Für die weitere Therapieplanung spielt die Aggressivität eines Tumors eine entscheidende Rolle. Dr. Johannes Nowak vom Universitätsklinikum Würzburg hat darum erforscht, inwiefern bestimmte messbare MRT-Parameter oder deren Kombination mit dem Aggressivitätsgrad des Karzinoms korrelieren.

    ADC-Wert gibt Auskunft über Tumoraggressivität

    Nowaks Ergebnis: Die sogenannte Diffusionswichtung (ausgedrückt durch den ADC-Wert) eignet sich gut, um unterschiedliche Aggressivitätsgrade beim Prostatakarzinom zu erkennen. Dagegen haben die standardisierte T2-Signalintensität (T2s) sowie deren Kombination mit dem ADC-Wert keine Aussagekraft in Bezug auf die Tumoraggressivität.

    „Diese Ergebnisse tragen dazu bei, dass sich das aggressive Potential dieser Tumoren künftig immer genauer und nicht-invasiv mittels diagnostischer Bildgebung beurteilen lässt“, so Nowak. Neben der MRT werde auch die PET-CT (Positronen-Emissions-Tomografie, kombiniert mit Computertomografie) eine wichtige Rolle in der Diagnostik und Therapiekontrolle bei Prostatakarzinomen einnehmen.

    Wissenschaftspreis der Fachzeitschrift „Acta Radiologica“

    Für die Studie, die Dr. Nowak in Zusammenarbeit mit PD Dr. Tahir Durmus von der Charité Berlin durchgeführt hat, wurden 66 Patienten im MRT untersucht. Bei ihnen war durch Gewebeproben gesichert, dass sie tatsächlich ein Prostatakarzinom haben. Die Ergebnisse wurden 2016 in der medizinischen Fachzeitschrift „Acta Radiologica“ veröffentlicht.

    Das Editorial Board der Zeitschrift hat Dr. Nowaks Beitrag nun mit dem „Acta Radiologica International Scientific Prize 2016“ ausgezeichnet. Das Preisgeld beträgt 40.000 Schwedische Kronen (rund 4.000 Euro). Dr. Nowak bekommt die Auszeichnung, die erstmals vergeben wird, am 30. Juni 2017 auf dem Nordic Congress of Radiology in Reykjavik (Island) verliehen.

    Forschungsarbeit des Preisträgers

    Johannes Nowak, Jahrgang 1984, ist Facharzt im Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie am Universitätsklinikum Würzburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind die MRT-Bildgebung von Hirntumoren bei Kindern, die MRT der Prostata sowie die funktionelle MRT des Gehirns.

    Nowak J, Malzahn U, Baur ADJ: The value of ADC, T2 signal intensity, and a combination of both parameters to assess Gleason score and primary Gleason grades in patients with known prostate cancer. Acta Radiol 2016; 57: 107–114, DOI 10.1177/0284185114561915

    Kontakt

    Dr. Johannes Nowak, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Universitätsklinikum Würzburg, Nowak_J1@ukw.de


    Bilder

    Johannes Nowak
    Johannes Nowak
    Foto: Universitätsklinikum Würzburg
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Medizin
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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