idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
26.10.2017 11:52

Auftakt für DFG-Projekt: Der Vermehrung von Waldbodenpflanzen auf der Spur

Hendrik Schneider Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e.V.

    Viele Waldbodenpflanzen vermehren sich über ihr Wurzelgeflecht und erhalten sich so viele Jahrzehnte. Unklar ist aber bisher, wie der genetische Austausch in räumlich voneinander getrennten Waldstücken, sogenannten „Waldinseln“, funktioniert. Im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekt „Landschaftsgenetik insektenbestäubter Waldbodenpflanzen in sich wandelnden Agrarlandschaften“ untersucht das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. gemeinsam mit dem Senckenberg Entomologischen Institut (SDEI), in welchem Verwandtschaftsverhältnis räumlich getrennte Gruppen von Waldboden-pflanzen derselben Art zueinander stehen.

    Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Rolle verschiedener Insektenarten, die die Pflanzen bestäuben und dabei Erbinformation transportieren. Unklar ist, welche Strecken sie dabei zurücklegen und welche Rolle die sogenannte Landschaftsmatrix, also die landwirtschaftlich genutzte Fläche, zwischen den Waldinseln spielt.

    Drei Jahre lang untersucht die Forschungsgruppe jetzt am Beispiel von drei Waldbodenpflanzen und deren Interaktion mit einer Hummel- und einer Schwebfliegenarten den Beitrag der Insekten zum genetischen Austausch zwischen „verinselten“ Populationen.

    „Wir gehen davon aus, dass Hummeln wesentlich größere Distanzen zurücklegen und ständig die Agrarlandschaft überqueren. Somit könnten sie einen größeren genetischen Austausch hervorrufen als die stark auf den Lebensraum Wald spezialisierten Schwebfliegen“, sagt Dr. Tobias Naaf, Experte am ZALF für die Biodiversität kleinerer Waldflächen. Dennoch sei es möglich, dass die Vielfalt der Bodenvegetation im Wald, wie wir sie heute noch sehen, aufgrund von Lebensraumverlust und -zerschneidung langfristig nicht überlebensfähig ist, so Dr. Naaf. „Umso wichtiger ist es herauszufinden, inwieweit wir durch gezielte Gestaltung der landwirtschaftlich genutzten Fläche zwischen den Waldfragmenten zu einer besseren Vernetzung durch Bestäuber beitragen können.“
    Im Projekt arbeiten internationale Experten für die Bodenvegetation der Laubmischwälder in den gemäßigten Breiten zusammen. Verteilt über sieben verschiedene landwirtschaftlich geprägte Landschaften in Schweden, Estland, Nordfrankreich, Belgien und Deutschland sammeln sie Pflanzenproben, deren Erbgut dann hier analysiert wird. Die Ergebnisse tauschen sie über das FLEUR-Netzwerk aus, das als Kommunikationsplattform und als Datenumschlagplatz dient.

    Die Ergebnisse des Projektes sollen nicht nur international publiziert, sondern auch regionalen Akteuren für konkrete Naturschutzmaßnahmen zugänglich gemacht werden. Erste Ergebnisse werden für den Herbst 2018 erwartet.


    Weitere Informationen:

    http://www.fleur.ugent.be
    http://www.zalf.de/de/aktuelles/Seiten/Pressemitteilungen/DFG-Projekt-Waldinseln...


    Bilder

    Waldfragmente in der Agrarlandschaft
    Waldfragmente in der Agrarlandschaft
    Tobias Naaf / ZALF
    None

    Buschwindröschen (Anemone nemorosa L.) mit Schwebfliege
    Buschwindröschen (Anemone nemorosa L.) mit Schwebfliege
    M. Strickmann
    None


    Anhang
    attachment icon Pressemitteilung des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF): Auftakt für DFG-Projekt: Der Vermehrung von Waldbodenpflanzen auf der Spur

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).