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02.11.2017 10:49

Lohnt auswandern? - DFG-Projekt untersucht individuelle Folgen von Migration

Ulrike Bohnsack Ressort Presse - Stabsstelle des Rektorats
Universität Duisburg-Essen

    Sie gehen, aber nicht für immer: Etwa 150.000 Deutsche verlassen jedes Jahr ihre Heimat, die meisten kommen irgendwann zurück. Zahlt sich der eine wie der andere Schritt für sie aus? Das interessiert Soziologen der Universität Duisburg-Essen (UDE) und des Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) in Wiesbaden. Sie befragen in den nächsten drei Jahren mehrere tausend Auswanderer und Rückkehrer nach den persönlichen Folgen. Das Vorhaben „Individuelle Konsequenzen internationaler Migration im Lebensverlauf“ wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 1,1 Million Euro gefördert.

    Warum packen Menschen ihre Koffer? Oft ist es der Beruf, die Abenteuerlust oder auch Unzufriedenheit. Das wurde für Deutschland bereits in einer Pilotstudie untersucht. UDE-Professor Dr. Marcel Erlinghagen hatte hieran mitgearbeitet; nun möchte er mit seinem Kollegen Prof. Dr. Norbert F. Schneider (BiB) weitere Punkte klären.

    „Ab nächstem Frühjahr werden wir je 3.000 Aus- und Rückwanderer interviewen, und zwar alle halbe Jahre, viermal insgesamt“, beschreibt Erlinghagen. „So können wir schon während des Wanderungs- und frühen Integrationsprozesses nachvollziehen, wie sich ihr Leben und ihre Einstellungen verändern.“ Hier gibt es nämlich eine erhebliche Forschungslücke, weshalb die beiden Soziologen neue Daten erheben wollen (German Emigration and Remigration Panel Study (GERPS)).

    Dazu entwickeln sie einen ganzen Katalog an Fragen zu Karriere, Familie/Partnerschaft, Wohlbefinden und gesellschaftlicher Partizipation. Es geht um die Motive, warum jemand weggeht bzw. zurückkommt. Soll es für immer sein oder nur für ein paar Jahre? Sind es tatsächlich eher die Jüngeren und Hochqualifizierten, die es in die weite Welt zieht bzw. wieder zurück? Gibt es Probleme bei der Jobsuche, zahlt sich der Schritt für die Karriere aus? Was macht das mit der Familie, wenn man schon eine hat? Und wie entwickeln sich die sozialen Kontakte: Findet man neue Freunde, und schafft man es, den alten Kreis aufrechtzuerhalten?

    „Letztlich möchten wir wissen, ob sich die Hoffnungen der Migranten erfüllen. Oder mit zwei Worten ausgedrückt: Lohnt auswandern?“, so Erlinghagen. Um das gesichert sagen zu können, sollen die Daten mit denen von Deutschen verglichen werden, die hier bleiben.

    Weitere Informationen:
    UDE: Prof. Dr. Marcel Erlinghagen, Institut für Soziologie (IfS), Tel. 0203/379-2733, marcel.erlinghagen@uni-due.de
    BiB: Prof. Dr. Norbert F. Schneider, Tel. 0611/75-2235, post@bib.bund.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Gesellschaft
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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