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Wissenschaft
Wirtschaftsingenieur-Professor an der Westfälischen Hochschule entwickelt mathematisches Modell, um in der Produktion die Folgen von Nachfrageschwankungen auszugleichen.
Recklinghausen. Manchmal liegt es an der Jahreszeit, manchmal an Modewellen und machmal am Weltmarkt: Jedes produzierende Unternehmen hat das Problem, dass es am liebsten das ganze Jahr hindurch immer dieselbe Menge von Dingen mit derselben Menge von Werktätigen herstellen will, die Nachfrage aber wechselt. Das lässt sich noch mit Erfahrung kalkulieren, wenn die Nachfrage beispielsweise einem Wellenmuster folgt: Pullover immer im Herbst, Autos in Deutschland gerne im Frühjahr. Doch gerade in der Automobilproduktion sind im Laufe der Zeit lange Produktionsketten entstanden, in denen ein Vorproduzent an den nächsten liefert, bis am Ende der Kette ein Auto auf dem Hof steht. Nachfrageschwankungen können sich über diese Kette sogar aufschaukeln, sodass die Planungssicherheit für den einzelnen Betrieb abnimmt. „Das muss nicht sein“, dachte sich Prof. Dr. Henrik Passinger, Wirtschaftsingenieur an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen, „das geht auch besser, denn: Mathematik hilft immer.“ Ein Spruch, der sich vielleicht bei seinen Studierenden nicht der größten Gegenliebe erfreut, der sich mit „Heijunka-Opti“ aber beweist.
Im Produktionsdiagramm zeigen sich Nachfrageschwankungen als Zick-Zack-Linien: Zu wenig Nachfrage lässt Produkte auf Halde wandern und Kurzarbeit sinnvoll erscheinen, bei hoher Nachfrage geht der Lagerbestand von Rohstoffen in den Keller, Material muss schnell und damit oft teuer nachgekauft werden, Mitarbeiter müssen Überstunden fahren. „Das Ziel der Produktionsplanung muss daher sein, auf eine ausgeglichene, geglättete Linie zu kommen, die ihren Kurvencharakter nach Möglichkeit völlig verliert“, veranschaulicht Passinger. Vorbild ist das japanische Verfahren „Heijunka“, gesprochen Hehdschunka, das den Produktionsfluss mengenmäßig harmonisieren will. Dieses Verfahren kombiniert Passinger mit der weniger blumig klingenden mathematischen „Methode der generalisierten reduzierten Gradienten“ zu Heijunka-Opti. Das müssen aber nur die Fachleute und die Studierenden als angehende Fachleute verstehen. Produktionsplaner können einfach ihre Bestandszahlen und Aufträge in das Computerprogramm von Professor Passinger eintragen. Passinger: „Und das geht von Tag zu Tag und im Produktionsalltag der Unternehmen.“ Fazit des Erfinders: Wenig Arbeit für eine glatte Produktion.
Ihr Medienansprechpartner für weitere Informationen:
Prof. Dr. Henrik Passinger, Campus Recklinghausen der Westfälischen Hochschule, Telefon (02361) 915-407, E-Mail henrik.passinger@w-hs.de
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Heijunka-Opti von Prof. Dr. Henrik Passinger gleicht in der Produktion die Folgen von Nachfrageschwa ...
Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule
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Heijunka-Opti von Prof. Dr. Henrik Passinger gleicht in der Produktion die Folgen von Nachfrageschwa ...
Foto: WH/BL, Abdruck honorarfrei im Zusammenhang mit Westfälischer Hochschule
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Maschinenbau, Mathematik
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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