idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
10.08.2018 11:00

Sommerunis werfen geschlechterkritischen Blick in die Arbeitswelten der Zukunft

Karla Götz Pressestelle
Universität Bremen

    Bis 24. August 2018 veranstaltet die Universität Bremen die bereits zehnte internationale Ingenieurinnen-Sommeruni. Entstanden aus dem erfolgreichen Konzept der Informatica Feminale, der Sommeruniversität für Frauen in der Informatik, haben beide Sommerunis auf dem Campus der Universität Bremen begonnen. Die Veranstalterinnen laden am Mittwoch, 15. August 2018, zum öffentlichen Thementag „Geschlechterpolitik und Ingenieurinnen-Arbeit“ ein.

    Mehr als 200 Studentinnen, Wissenschaftlerinnen und Fachfrauen aus Universitäten, Hochschulen und Unternehmen aus dem In- und Ausland beteiligen sich in diesem Jahr an den beiden Sommerschulen für Ingenieurinnen und Informatikerinnen. Die Teilnehmerinnen und Dozentinnen kommen unter anderem aus den USA, aus Russland und Tunesien, der Großteil aus dem deutschsprachigen Raum.
    Die Veranstalterinnen vom Kompetenzzentrum Frauen in Naturwissenschaft und Technik der Universität Bremen haben rund 50 Kurse mit Fachinhalten der Ingenieurwissenschaften und der Informatik zusammengestellt. Sie reichen vom Studieneinstieg über die Grundlagen bis hin zu Spezialthemen. Zusätzlich ermöglichen Exkursionen zu Forschungsinstituten, technischen Unternehmen sowie zu Kulturinstitutionen Eindrücke vom Land Bremen und dem Nordwesten Deutschlands.

    Firmen stellen Konzepte vor

    Den Fokus der zehnten Ingenieurinnen-Sommeruni richten die Veranstalterinnen auf „Geschlechterpolitik und Ingenieurinnen-Arbeit“. Dies spiegelt sich auch in den Veranstaltungen wider: Es wird über Geschlechtergerechtigkeit, Technik und Ethik diskutiert. Im Rahmen eines Thementages am 15. August 2018 werden ab 11 Uhr Firmen mit geschlechtersensiblen Organisationskonzepten und Personalmanagement-Strategien ihre Praxis präsentieren.

    Nach 21 Jahren noch begeistert

    Veronika Oechtering, wissenschaftliche Leiterin des Kompetenzzentrums Frauen in Naturwissenschaft und Technik und Gründerin des Sommerstudiums, sagt zum diesjährigen Programm: „Wir wollen in den Lehrveranstaltungen auch kritisch auf die Arbeitswelt sehen, da sich im Technikbereich viele Geschlechterklischees halten und Frauen dort besonders mit Ungleichbehandlung konfrontiert sind. Erfreulich ist in diesem Jahr die hohe Beteiligung von Studentinnen mit nicht-technischem Hintergrund, die großes Interesse beispielsweise am Programmieren haben. Auch nach 21 Jahren begeistert mich die Atmosphäre während dieser drei Wochen im MZH. Trotz intensiven Studiums und der extremen Hitze ist die Stimmung hervorragend.“

    Präsentation von „Best Practice“

    Der Thementag am Mittwoch, 15. August 2018, beginnt um 11 Uhr im Gebäude MZH, Bibliothekstraße 5, Raum 1470, mit dem Grußwort der Studiendekanin des Fachbereichs Produktionstechnik der Universität Bremen, Professorin Maren Petersen. Stefanie Gebhardt von der IG Metall Bremen spricht anschließend über „Geschlechtergerechte Arbeit“ aus gewerkschaftlicher Sicht. Die Firmen ArcelorMittal, Airbus und BTC informieren über ihre „Best Practice“ und stellen sich den kritischen Fragen des Publikums. Die interessierte Öffentlichkeit ist herzlich eingeladen.

    „Berufstätige Frauen ausgeblendet?“

    Weitere, hochkarätig besetzte Vorträge sind für alle Interessentinnen und Interessenten offen. So erörtert am Dienstag, 21. August 2018, um 17 Uhr im Gebäude MZH, Bibliothekstraße 5, die Hamburger DGB-Vorsitzende Katja Karger die Fragestellung: „Arbeit der Zukunft: Schöne neue Arbeitswelt für alle?“ Ihr Credo lautet: „Die Technisierung der Arbeitswelt ist kein neues Phänomen, aber wir stehen vor einer neuen Dimension: Die Digitalisierung beschleunigt und intensiviert die Erwerbstätigkeit. Dabei macht sie Grenzen überflüssig und verändert sowohl Wertschöpfungs- als auch Machtstrukturen. In der Folge wird sich die Lebenswelt der Erwerbstätigen in allen Branchen entscheidend verändern. Bisher werden mit dem Schlagwort Industrie 4.0 allerdings überwiegend traditionell männliche Berufe und Branchen unter dem Aspekt des technologischen Fortschritts diskutiert. Der weitgehend weiblich besetzte Dienstleistungsbereich findet hingegen noch wenig Beachtung in der Diskussion. Dadurch werden nicht nur die Erfahrungen vieler berufstätiger Frauen ausgeblendet, auch die geschlechterspezifischen Ungleichheiten in der Arbeitswelt fallen unter den Tisch.“

    Arbeit und Digitalisierung

    In einem weiteren öffentlichen Vortrag am 20. August stellt Judith Simon, Professorin für Ethik in der Informationstechnologie an der Universität Hamburg, Zugänge zum Verständnis digitaler Technologien und deren Auswirkungen auf Menschen und Gesellschaften vor und erörtert neuere Entwicklungen an der Schnittstelle von Big Data und Künstlicher Intelligenz.

    Weitere Informationen:
    Das gesamte Programm mit allen Thementagen und öffentlichen Vorträgen unter https://www.ingenieurinnen-sommeruni.de/2018/programm/

    Fragen beantwortet:

    Henrike Illig
    Kompetenzzentrum Frauen in Naturwissenschaft und Technik
    Universität Bremen
    Tel.: +49-421-218-64467
    E-Mail: illig@uni-bremen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Elektrotechnik, Informationstechnik, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, wissenschaftliche Weiterbildung
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).