idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
08.11.2018 09:34

Forscherteam der Bauhaus-Universität Weimar entwickelt digitale Bauwerksüberwachung

Marvin Hamann Universitätskommunikation
Bauhaus-Universität Weimar

    Mithilfe digitaler Technologien soll die Sicherheit und Gebrauchstauglichkeit von alternden Brücken und Stützbauwerken erhöht werden. Diesem Vorhaben widmen sich Forscher der Bauhaus-Universität Weimar in Zusammenarbeit mit Partnern aus Industrie und Forschung. Das vom BMBF mit 2,2 Millionen-Euro geförderte Verbundprojekt »Bewertung alternder Infrastrukturbauwerke mit digitalen Technologien« (AISTEC) startete im September 2018 und läuft bis August 2021.

    Alternde Infrastrukturbauwerke stellen ein hohes Sicherheitsrisiko dar, wie der Einsturz einer Autobahnbrücke in Genua jüngst zeigte. Durch intensive Nutzung sowie vielfältige Umwelteinflüsse sind Brücken und andere Bauwerke der Verkehrsinfrastruktur dauerhaft hohen Beanspruchungen ausgesetzt. Schädigungen wie Risse, Abplatzungen oder Verformungen machen die Tragwerksbelastungen sichtbar. Um die Bauwerkssicherheit dauerhaft zu gewährleisten, sind regelmäßige Inspektionen zur Ermittlung des Bauwerkszustandes erforderlich.

    Bislang werden die zeit- und kostenintensiven Begutachtungen von Experten vor Ort durchgeführt. Digitale Methoden könnten das Prüfverfahren deutlich vereinfachen und verbessern, sind sich die Projektpartner von »AISTEC« einig. Dabei verfolgen die Forscher einen innovativen Lösungsansatz: »Durch kontinuierliches, sensorgestütztes Monitoring in Verbindung mit einer luftbildgestützten Schadenserfassung und automatisierten Schadenserkennung kann der Zustand von Brücken und anderer Infrastruktur effizienter überwacht werden«, ist Projektleiter Professor Dr. Guido Morgenthal von der Bauhaus-Universität Weimar überzeugt. »Alterungsschäden würden schneller erkannt, sodass Instandhaltungsmaßnahmen eingeleitet werden könnten, bevor Sperrungen oder sogar der Abriss des Bauwerkes drohen«, fährt Prof. Morgenthal fort.

    Automatisierte Schadenserkennung aus der Ferne möglich
    Ausgangspunkt der digitalen Inspektion ist die fotografische Erfassung des Infrastrukturbauwerkes mithilfe von Drohnen, sogenannten »Unmanned Aircraft Systems« (UAS). Diese mit hochauflösenden Kameras ausgestatteten Flugsysteme scannen das Bauwerk systematisch auf festgelegten sowie optimierten Routen und erfassen Bild- und Thermographiedaten zur Ermittlung des Bauwerkszustandes. Über fest verbaute hochsensible Sensoren am Bauwerk sollen zusätzliche Parameter dauerhaft überwacht werden.

    Aus den gesammelten Bilddaten werden schließlich digitale 3D-Modelle des Bauwerkes erzeugt. Darin auftretende Schadensmuster könnten mittels Bildanalyse automatisch erkannt und deren Wirkung auf das Tragverhalten über computergestützte Simulationen errechnet werden. Mithilfe von Virtual-Reality-Systemen werden die Messdaten anschließend visualisiert, wodurch eine Begutachtung durch Experten aus der Ferne ermöglicht wird. Die Methoden sollen an Referenzobjekten der Deutschen Bahn prototypisch umgesetzt und praktisch erprobt werden, um deren Eignung nachzuweisen.

    Verbundprojekt »AISTEC«: Bewertung alternder Infrastrukturbauwerke mit digitalen Technologien
    Das Verbundprojekt ist Teil der BMBF-Fördermaßnahme »KMU-innovativ: Forschung für die zivile Sicherheit«.

    Projektlaufzeit
    September 2018 bis August 2021

    Projektpartner
    Bauhaus-Universität Weimar,
    Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM), Berlin
    Deutsche Bahn Netz AG, Frankfurt am Main
    Leonhardt, Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG, Erfurt

    Assoziierte Partner:
    Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), Bergisch-Gladbach
    Intel Deutschland GmbH, Krailling
    Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr, Erfurt
    SOFiSTiK AG, Oberschleißheim GEPA mbH, München


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Für Rückfragen steht Ihnen gerne Verbundkoordinator Prof. Dr. Guido Morgenthal, Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Bauingenieurwesen, Professur Modellierung und Simulation – Konstruktion, unter +49 (0) 36 43/58 44 17 oder guido.morgenthal@uni-weimar.de zur Verfügung.


    Originalpublikation:

    https://www.uni-weimar.de/de/medieninformationen/titel/forscherteam-der-bauhaus-...


    Bilder

    Mithilfe sogenannter »Unmanned Aircraft Systems« können die Wissenschaftler der Bauhaus-Universität Weimar Bauwerke systematisch auf ihren Zustand untersuchen.
    Mithilfe sogenannter »Unmanned Aircraft Systems« können die Wissenschaftler der Bauhaus-Universität ...
    Bauhaus-Universität Weimar, Norman Hallermann
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler
    Bauwesen / Architektur, Informationstechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).