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12.11.2018 12:25

TU Berlin: Im Visier: die „kleinen Geschwister“ der Proteine

Stefanie Terp Stabsstelle Presse, Öffentlichkeitsarbeit und Alumni
Technische Universität Berlin

    Ein neues Graduiertenkolleg will die komplexe Struktur von Peptiden entschlüsseln. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert die Forschung mit 4,5 Millionen Euro

    Die TU Berlin wird Sprecherhochschule des neuen Graduiertenkollegs „Bioactive Peptides – Innovative Aspects of Synthesis and Biosynthesis“ (RTG2473/1). Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligte am 9. November 2018 dessen Finanzierung. Sprecher des Kollegs, das auf den Gebieten Molekularbiologie, Biochemie, Biologische Chemie und Bioanlaytik forschen wird, ist Prof. Dr. Roderich Süssmuth. Er ist seit 2004 Rudolf-Wiechert-Professor für Biologische Chemie an der TU Berlin und leitet das gleichnamige Fachgebiet. Die DFG fördert das Graduiertenkolleg vom 1. April 2019 bis 30. September 2023 für viereinhalb Jahre mit einer Fördersumme von mehr als 4,5 Millionen Euro. Insgesamt bewilligte die DFG 15 neue Graduiertenkollegs.

    In der Biochemie und der Wirkstoffforschung spielen natürliche und synthetische Peptide eine bedeutende Rolle bei der Entwicklung neuer Medikamente sowie der Identifikation von Angriffspunkten, an denen die der Wirkstoffe andocken. Maßgeblich bestimmt werden die vielfältigen Funktionen der Peptide durch ihre teils komplexe Molekülstruktur und räumliche Faltung, deren Charakterisierung essenzieller Bestandteil der Forschungen des Graduiertenkollegs sein wird. Die Analyse der Biosynthesemechanismen und möglicher Signalübertragungswege stellen weitere Herausforderungen der modernen Peptidforschung dar. Diese komplexen Fragestellungen bilden das zentrale Thema des neuen Graduiertenkollegs „Bioactive Peptides“.

    Peptide sind zumeist kettenförmige Moleküle, die aus zwei bis zu 100 Aminosäuren, den Bausteinen jeglicher Zelle, aufgebaut sind. Bei Ketten aus mehr als 100 Aminosäuren spricht man von Proteinen (Eiweißen). Peptide sind somit die „kleinen Geschwister“ der Proteine und äußerst vielfältig. Sie fungieren in Lebewesen nicht nur als Biokatalysatoren, Signal- und Transportstoffe, sondern unter anderem auch als Speichersubstanzen.

    Im Rahmen des Graduiertenkollegs werden Doktorandinnen und Doktoranden – didaktisch strukturiert – umfassend interdisziplinäre Bildungsinhalte zur Peptidforschung vermittelt. Der Lehrinhalt setzt sich aus den Schwerpunktbereichen Molekularbiologie/Biochemie, Synthesechemie und Bioanalytik/Strukturbiologie zusammen. „In den vergangenen Jahren hat die Peptidforschung eine besondere Bedeutung in der akademischen und industriellen Forschung erlangt. Auf diesem Gebiet besteht deshalb ein steigender und nachhaltiger Bedarf an gut ausgebildeten und kenntnisreichen Forscherinnen und Forschern, die jeweils auch die Sprache des anderen Fachgebiets verstehen und sprechen können“, erklärt Prof. Dr. Roderich Süssmuth.

    An dem Graduiertenkolleg sind neben der TU Berlin auch die Freie Universität Berlin, die Humboldt-Universität zu Berlin, die Universität Potsdam und das Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie in Berlin-Buch beteiligt. Der Lehrkörper wird ergänzt durch Beiträge international renommierter Peptidwissenschaftler von Universitäten und aus der Industrie. Profilierte Senior-Wissenschaftler*innnen fungieren als Berater innerhalb des Graduiertenkollegs. Insgesamt, so Professor Süssmuth, handele es sich um ein zukunftsweisendes Projekt, auf das sich alle kooperierenden Arbeitsgruppen freuten.

    Fotomaterial zum Download
    http://www.tu-berlin.de/?201348


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Weitere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Prof. Dr. Roderich Süssmuth
    TU Berlin
    Fachgebiet Biologische Chemie
    Tel.: 030 314-24205
    E-Mail: suessmuth@chem.tu-berlin.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Chemie, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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