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03.07.2019 15:26

Katja Becker wird Präsidentin der DFG

Marco Finetti Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

    Gießener Biochemikerin als erste Wissenschaftlerin an der Spitze der größten Forschungsförderorganisation / Wahl durch Mitgliederversammlung in Rostock / Amtsantritt am 1. Januar 2020

    Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bekommt erstmals eine Präsidentin. Die Biochemikerin und Medizinerin Prof. Dr. Katja Becker von der Justus-Liebig-Universität Gießen wurde am Mittwoch, dem 3. Juli 2019, von der Mitgliederversammlung der DFG in Rostock als erste Wissenschaftlerin in das Spitzenamt der größten Forschungsförderorganisation und zentralen Selbstverwaltungseinrichtung für die Wissenschaft in Deutschland gewählt. Becker ist seit 2014 bereits DFG-Vizepräsidentin und tritt ihr neues Amt am 1. Januar 2020 für zunächst vier Jahre an. Sie folgt damit auf den germanistischen Mediävisten Prof. Dr. Peter Strohschneider, der seit 2013 DFG-Präsident ist und nach zwei Amtsperioden turnusmäßig ausscheidet.

    Zur Wahl in der Mitgliederversammlung im Rahmen der DFG-Jahresversammlung 2019 hatten sich neben Katja Becker auch der Ingenieurwissenschaftler und Prozesstechniker Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Marquardt vom Forschungszentrum Jülich und die Theoretische Informatikerin Prof. Dr. Dorothea Wagner vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gestellt. Alle drei Kandidierenden waren den Mitgliedern der DFG im April von der Findungskommission vorgeschlagen worden.

    Die künftige DFG-Präsidentin ist 54 Jahre alt und sowohl in der Wissenschaft als auch in der wissenschaftlichen Selbstverwaltung und Politikberatung seit Langem vielfältig ausgewiesen. Geboren wurde Katja Becker am 7. März 1965 in Heidelberg, wo sie auch von 1984 an Humanmedizin studierte, 1991 promoviert wurde und sich 1996 für das Fach Biochemie habilitierte. Parallel zu ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit, unter anderem am Biochemiezentrum der Universität Heidelberg und auf einem Auslandsaufenthalt an der Universität Sydney, verfolgte Becker ihre klinische und ärztliche Ausbildung, die sie nach Stationen in Basel, Oxford und Nigeria sowie an der Kinderklinik der Universität Heidelberg 1998 mit der Facharztprüfung abschloss. Nach weiteren Tätigkeiten als Oberassistentin in Heidelberg und als Nachwuchsgruppenleiterin am Zentrum für Infektionsforschung der Universität Würzburg hat Becker seit 2000 eine Professur für Biochemie und Molekularbiologie in Gießen inne.

    Von 2009 bis 2012 war Katja Becker an ihrer Gießener Heimatuniversität Vizepräsidentin für Forschung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses und bereits zuvor 2004/2005 Sprecherin des Interdisziplinären Forschungszentrums der Hochschule. Ein längerer Forschungsaufenthalt führte sie an das Scripps Research Institute, La Jolla, Kalifornien. Ihr wissenschaftliches Interesse gilt insbesondere dem zellulären Thiolstoffwechsel, der Struktur und Funktion redoxaktiver Proteine sowie der rationalen Medikamentenentwicklung gegen Tumor- und Infektionskrankheiten, insbesondere gegen die tropische Malaria. Für ihre Arbeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit der Carus-Medaille der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Rudolf-Leuckart-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Parasitologie.

    Mit der DFG ist Katja Becker zum einen als geförderte Wissenschaftlerin eng verbunden, aktuell etwa als Sprecherin des DFG-Schwerpunktprogramms „Dynamics of Thiol-Based Redox Switches in Cellular Physiology“. Seit 2014 ist sie darüber hinaus als Vizepräsidentin und als Vorsitzende der Ständigen Senatskommission für Grundsatzfragen der Genforschung an führender Stelle in den Gremien der DFG engagiert. Hier war Becker bislang unter anderem maßgeblich an der von der DFG gemeinsam mit der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und acatech –Deutsche Akademie der Technikwissenschaften veröffentlichten Stellungnahme zu „Chancen und Grenzen des genome editing“ beteiligt, ebenso an der von DFG, Leopoldina und dem Deutschen Ethikrat vorangetriebenen Diskussion über eine neue Gentechnikdefinition. Zuletzt erarbeitete die Senatskommission unter Beckers Leitung eine Standortbestimmung zur Synthetischen Biologie und setzte sich mit der aktuellen Stellungnahme des Ethikrates zu „Eingriffen in die menschliche Keimbahn“ auseinander.

    Im Präsidium der DFG engagierte sich Katja Becker darüber hinaus vor allem in den Diskussionen über moderne Forschungsinfrastrukturen in den Lebenswissenschaften, die Harmonisierung des Tierschutzgesetzes, für den weiteren Ausbau der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit Indien sowie als Vorsitzende der Jury für den Eugen- und Ilse-Seibold-Preis für hervorragende deutsche-japanische Forschungskooperationen.

    Auch als Mitglied in zahlreichen Fachgesellschaften und Akademien wie etwa der Leopoldina, der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedizin und Internationale Gesundheit und der International Society for Free Radical Research ist Katja Becker im Wissenschaftssystem aktiv. Ihr besonderes Interesse am fachlichen Dialog zwischen Wissenschaft und Politik zeigte sich auch an ihrer Mitwirkung bei den von der Leopoldina erarbeiteten Stellungnahmen „Neglected Tropical Diseases“ für den G7-Gipfel 2015 und „Improving Global Health“ für den G20-Gipfel 2017.

    Weiterführende Informationen

    Medienkontakt:
    Marco Finetti, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der DFG, Tel. +49 228 885-2230, marco.finetti@dfg.de

    Ein Foto der künftigen DFG-Präsidentin finden sich im Internetangebot der DFG unter:
    https://www.dfg.de/zentralablage/personen/becker.jpg

    Zusammen mit DFG-Präsident Peter Strohschneider wird Katja Becker bereits an der Jahrespressekonferenz 2019 der DFG teilnehmen, die am Donnerstag, dem 4. Juli, um 9 Uhr im WissenschaftsForum, Markgrafenstr. 37, 10117 Berlin stattfindet. Kurzfristige Anmeldungen von Medien sind noch möglich unter presse@dfg.de.


    Bilder

    Katja Becker
    Katja Becker
    Möller
    None


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Personalia
    Deutsch


     

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