idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
04.07.2019 12:56

Mobilität und Produktionstechnik vorausdenken

Monika Landgraf Strategische Entwicklung und Kommunikation - Gesamtkommunikation
Karlsruher Institut für Technologie

    Die Transportwege von Menschen und Gütern sind die Lebensadern unserer vernetzten Gesellschaft: lokal als tägliche Pendelstrecke oder global als Handelsschiffsrouten auf den Ozeanen. Doch klassische Transportmittel scheinen in Zeiten der Verstädterung, der Ressourcenknappheit und des Klimawandels nicht mehr zukunftsfest. Das Land Baden-Württemberg fördert den Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ (ICM) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und der Universität Stuttgart. Ziel sind Ideen und Geschäftsmodelle für die nachhaltige Mobilität von übermorgen. Der ICM ist ein Schwerpunkt des Wissenschaftsministeriums im Schwerpunkt des Landes „Strategiedialog Automobilwirtschaft“.

    Ziel des ICM ist es, durch exzellente Grundlagenforschung in den Bereichen Mobilität und Produktion neue, bahnbrechende Technologien hervorzubringen. Die ersten beiden Pilotprojekte beschäftigen sich etwa mit emissionsfreien Antrieben und der Additiven Fertigung, also dem Einsatz von 3-D-Druckern nicht nur für hochwertige und einsatzfähige (Leicht-)Bauteilen. Hierfür bündeln das KIT und die Universität Stuttgart ihre Kompetenzen, um neue Formen der Mobilität, flexible Produktionstechnologien und zukünftige Wertschöpfungsnetzwerke vorauszudenken und interdisziplinär zu erforschen.



    „Unser Innovationscampus wird Wegbereiter einer modernen Mobilität sein“, betont die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. „Durch die exzellente Forschung und das Know-how an den Wissenschaftsstandorten Karlsruhe und Stuttgart wird die Mobilität von morgen erforscht und entwickelt, von der traditionellen Automobil- und Zuliefererindustrie hin zu Anbietern nachhaltiger Mobilitätsdienste.“



    „Mit der Mobilität von übermorgen sind auch viele Wünsche und Erwartungen verknüpft: Sie soll komfortabel und kostengünstig sein, vernetzt und nachhaltig, sicher, verfügbar und schnell, autonom und robust“, fasst der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka, zusammen. „Das KIT und die Universität Stuttgart arbeiten nun gemeinsam an Konzepten und Technologien, die diese Wünsche Realität werden lassen können – und begegnen so einer großen gesellschaftlichen Herausforderung.“



    Der Rektor der Universität Stuttgart, Professor Wolfram Ressel, betont: „Der Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ ist für beide Universitäten die gemeinsame Technologieplattform zur Erforschung neuer und innovativer Lösungen. Diese wollen wir auch in einem Reallabor im Rahmen unserer Initiativen zum emissionsfreien Campus prototypisch austesten.“



    „Der Innovationscampus Mobilität adressiert den notwendigen, sich abzeichnenden Transformationsprozess der Mobilität und der zugeordneten Produktionstechnik“, sagt der Vizepräsident des KIT für Innovation und Internationales, Professor Thomas Hirth. „Wir wollen die Konzepte und Modelle dazu entwickeln und bauen dazu auf unsere wissenschaftliche Exzellenz, interdisziplinäre Grundlagenforschung und neue Innovationsprozesse.“



    „Das KIT und die Universität Stuttgart teilen die Vision, mit dem Innovationscampus einen Experimentierraum für zukunftsfähige Lösungen der Mobilität anzubieten“, ergänzt Professor Peter Middendorf, Prorektor für Wissens- und Technologietransfer der Universität Stuttgart. „Hier wollen wir dazu anregen, disruptive Ideen zu entwickeln, die über Absolventen, Startups und Kooperationen auch die Wirtschaft erreichen werden.“



    Phase Eins: Additive Fertigung und Emissionsfreie Antriebe

    Der ICM startet in die erste Phase mit den Forschungsschwerpunkten „Additive Fertigung“ sowie „Emissionsfreie Antriebe“. Im Fokus steht einerseits die Vision einer digitalen Produktion, die durch eine vollumfänglich flexibel einsetzbare Fertigungstechnik getragen wird. So lassen sich Produkte vor Ort, bei Bedarf, kurzfristig, hochwertig, günstig und in beliebig kleinen Stückzahlen herstellen. Auf der anderen Seite können additive Verfahren Antriebe emissionsärmer machen, da sie Gewicht, Bauraum, Material und Energie sparen helfen oder Funktionalitäten verschiedener Bauteile zusammenführen. Emmisionsfreie Fahrzeuge und Mobilitätskonzepte, die die Digitalisierung ausnutzen, führen zu mehr Effizienz bei Ressourcen und Verkehrsraum. Anhand von Prototypen – beispielsweise von sicheren, smarten, komfortablen, einsitzigen Pendler-Mobilen für die Kurzstrecke – sollen die Konzepte der ersten Phase geprüft und demonstriert werden. Die Schwerpunkte der weiteren Phasen will man zusammen mit den beteiligten Wissenschaftlern, externen Experten und im Rahmen eines Think Tanks bilden.



    Der Innovationscampus Mobilität als gemeinsame Initiative des KIT und der Universität Stuttgart will bahnbrechende Ideen und Innovationen ermöglichen. Dazu setzt er auf schnelles und flexibles Erproben gänzlich neuer Ansätze nach dem Motto „fail fast and often“ (etwa „agil arbeiten, oft scheitern, viel lernen, weit kommen“). Er will Zukunftsfelder identifizieren, Kooperationsorte, Innovations- und Gründungskultur schaffen, Nachwuchs fördern und die Forschungslandschaft in Baden-Württemberg integrieren.



    Im „Innovationscampus ‚Mobilität der Zukunft‘ – Forschung für die nachhaltige Mobilität für übermorgen“ arbeiten Karlsruher und Stuttgarter Professoren aus den Gebieten Fahrzeugtechnik, Produktentwicklung, Produktionstechnik, Chemie, Werkstoffe, Elektrotechnik, Flugzeugbau und Werkzeugmaschinen zusammen. Darüber hinaus können themenabhängig und in Kooperation weitere baden-württembergische Hochschulen und Forschungseinrichtungen mit Projekten integriert werden. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst des Landes Baden-Württemberg fördert ICM mit zehn Millionen Euro über fünf Jahre. Ergänzend wird die Einrichtung von Nachwuchsgruppen, einer Professur „Laseranlagentechnik“ an der Universität Stuttgart und einer Professur „Digitalisierung der Material- und Prozessentwicklung für Additive Fertigung“ am KIT für zehn Jahre nach dem Fiebiger-Modell unterstützt.



    Über den „Strategiedialog Automobilwirtschaft“

    Der Strategiedialog Automobilwirtschaft Baden-Württemberg (SDA BW) ist ein neues Format der institutionalisierten Zusammenarbeit. Er verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz, der über Branchengrenzen hinweg Innovationspotenziale eröffnet. Im engen Schulterschluss von Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Arbeitnehmerverbänden, Verbraucherorganisationen, Umweltverbänden und Zivilgesellschaft werden Projekte, Maßnahmen und Konzepte erarbeitet, um den Transformationsprozess der baden-württembergischen Automobilindustrie erfolgreich zu gestalten. Das Wissenschaftsministerium setzt sich im SDA BW für das Forschungs- und Innovationsumfeld ein. Der Innovationscampus ist eine Schwerpunktmaßnahme des Wissenschaftsministeriums für den SDA BW. http://www.sdabw.de/


    Über die Universität Stuttgart

    Die Universität Stuttgart, gegründet 1829, umfasst rund 26.000 Studierende. Ihre Vision „Intelligente Systeme für eine zukunftsfähige Gesellschaft“ und ihr besonderes Profil als „Stuttgarter Weg“ stehen für die konsequente interdisziplinäre Vernetzung komplementärer Fachdisziplinen sowie die Integration von Ingenieur-, Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften. Ihre herausragende Stellung als weltweit vernetzte Forschungsuniversität spiegelt sich unter anderem in den zwei Exzellenzclustern „Daten-integrierte Simulationswissenschaft“ und „Integratives computerbasiertes Planen und Bauen für die Architektur“, dem Forschungscampus ARENA 2036, der Beteiligung am Netzwerk „Cybervalley“ sowie in zahlreichen Sonderforschungsbereichen und Graduiertenkollegs.



    Details zum KIT-Zentrum Mobilitätssysteme: http://www.mobilitaetssysteme.kit.edu

    Weiterer Pressekontakt: Kosta Schinarakis, Redakteur/Pressereferent, Tel.: +49 721 608-21165, Fax: +49 721 608-43658, E-Mail: schinarakis@kit.edu

    Als „Die Forschungsuniversität in der Helmholtz-Gemeinschaft“ schafft und vermittelt das KIT Wissen für Gesellschaft und Umwelt. Ziel ist es, zu den globalen Herausforderungen maßgebliche Beiträge in den Feldern Energie, Mobilität und Information zu leisten. Dazu arbeiten rund 9 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf einer breiten disziplinären Basis in Natur-, Ingenieur-, Wirtschafts- sowie Geistes- und Sozialwissenschaften zusammen. Seine 25 100 Studierenden bereitet das KIT durch ein forschungsorientiertes universitäres Studium auf verantwortungsvolle Aufgaben in Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft vor. Die Innovationstätigkeit am KIT schlägt die Brücke zwischen Erkenntnis und Anwendung zum gesellschaftlichen Nutzen, wirtschaftlichen Wohlstand und Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen.


    Originalpublikation:

    https://www.kit.edu/kit/pi_2019_088_mobilitat-und-produktionstechnik-vorausdenke...


    Bilder

    Der Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ strebt ein klareres Bild der notwendigen Innovationen für übermorgen an. (Foto: Markus Breig, KIT)
    Der Innovationscampus „Mobilität der Zukunft“ strebt ein klareres Bild der notwendigen Innovationen ...
    Foto: Markus Breig, KIT
    None


    Anhang
    attachment icon Mobilität und Produktionstechnik vorausdenken

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Maschinenbau, Verkehr / Transport, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).