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11.07.2019 14:51

Energiewende auf der Couch. Wissenschaftler der TU Dresden entwickeln Masterplan für ökologischen Fernwärmeausbau

Kim-Astrid Magister Pressestelle
Technische Universität Dresden

    Ingenieure der TU Dresden entwickeln gemeinsam mit den Stadtwerken Böblingen in den kommenden drei Jahren einen Masterplan für den ökologischen Fernwärmeausbau. Damit soll aus dem in die Jahre gekommenen Netz in Böblingen ein zukunftsfähiges Energiesystem werden, das Fernwärme aus ökologischen Energiequellen zuverlässig und kostengünstig bereitstellen kann. Die Forschungsergebnisse sollen auf andere Wärmenetze kommunaler Versorger übertragen werden. Dadurch hat das Projekt Leuchtturmcharakter für die gesamte Energiebranche Deutschlands.

    „Fernwärme gilt als Schlüssel zur Energiewende. Nur durch Fernwärme können Städte mit erneuerbaren Energien erschlossen werden“, so Prof. Clemens Felsmann, Inhaber der Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung an der TU Dresden und Projektleiter. „Die größte Herausforderung für uns ist, einen Masterplan für eine ökologische Fernheizung wirklich umzusetzen und nicht nur auf dem Papier zu planen. In Böblingen befindet sich sozusagen unser Reallabor.“

    Die Wärme für rund 5.000 Böblinger Wohnzimmer kommt bereits heute aus vergleichsweise sauberen und emissionsarmen Quellen. Der Masterplan für das kommunale Fernwärmenetz lenkt den Blick auf eine nachhaltige und zukunftsfähige Weiterentwicklung mit ökologischen Energiequellen wie Solarthermie, Wärmepumpen oder Biomasse. Hierfür müssen die Forscher der TU Dresden die Wärmeversorgung ganzheitlich betrachten – von der Erzeugung und Speicherung, über die Verteilung bis hin zur Wärmenutzung. „Ökologische Netze brauchen Wärmespeicher, weil erneuerbare Energien stark schwanken. Nachts scheint eben keine Sonne und Wärmepumpen machen nur Sinn, wenn der Strom gerade preiswert ist. Hier sind clevere Lösungen gefragt, die auch in der Praxis sicher funktionieren.“

    Nach der Bestandsaufnahme in Böblingen wird das Wärmesystem im Detail betrachtet – von den Anlagen über Netze, Zähler und Kundenstationen bis hin zu Betriebsparametern. Auch die Erzeugung, Beschaffung und Speicherung von Wärme wird näher untersucht, Optimierungsmöglichkeiten werden ermittelt. Berücksichtigt wird auch die Frage, wie eine breite Akzeptanz für den Ausbau des Fernwärmesystems geschaffen werden kann. Aus all diesen Ergebnissen folgt der Masterplan, der die Strategie für die Zukunft vorgibt.
    Das Projekt wird über das 7. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung „Innovationen für die Energiewende“ in den kommenden drei Jahren mit insgesamt 2,5 Mio. Euro gefördert. Die Forschungsergebnisse werden durch die Stadtwerke Böblingen umgesetzt. Dabei sollen vor allem auch innovative Technologien wie z. B. das Unterspülverfahren beim Leitungsbau erprobt werden.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr.-Ing. Clemens Felsmann
    TU Dresden
    Fakultät Maschinenwesen
    Institut für Energietechnik
    Professur für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung
    Tel.: 49 351 463-37685
    Mobil: 0176 20819892
    Email: clemens.felsmann@tu-dresden.de


    Bilder

    Stadtwerke-Geschäftsführer Alfred Kappenstein (links) und Prof. Clemens Felsmann (TU Dresden) wollen das Böblinger Fernwärmenetz in den nächsten drei Jahren mit einem Masterplan zukunftsfähig machen.
    Stadtwerke-Geschäftsführer Alfred Kappenstein (links) und Prof. Clemens Felsmann (TU Dresden) wollen ...
    SWBB
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    Prof. Clemens Felsmann ist Experte für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung an der TU Dresden.
    Prof. Clemens Felsmann ist Experte für Gebäudeenergietechnik und Wärmeversorgung an der TU Dresden.
    Christian Hüller
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    Anhang
    attachment icon Infografik zur aktuellen Fernwärme in Böblingen.

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Energie
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

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