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25.09.2019 08:55

HHL-Studie GemeinwohlAtlas 2019 CH: Das Gemeinwohl in der Schweiz schrumpft

Eva Echterhoff Media Relations
HHL Leipzig Graduate School of Management

    Schweizer Bürger sorgen sich um das Gemeinwohl. Das ist das Ergebnis der Untersuchung Gemeinwohlatlas CH 2019" der Handelshochschule Leipzig HHL in Kooperation mit dem Zentrum für Führung und Werte in der Gesellschaft der Universität St. Gallen. Dabei wurden knapp 15.000 Bürger in der gesamten Schweiz dazu befragt, welchen Beitrag die führenden privaten und staatlichen Organisationen zum Gemeinwohl leisten. Besonders große Konzerne, wie Nestlé, Coca Cola oder Amazon haben in diesem Jahr eine deutlich schlechtere Bewertung bekommen. Studienleiter Prof. Dr. Timo Meynhardt: „Das Gemeinwohl in der Schweiz schrumpft. In Deutschland sind die Werte dagegen im Durchschnitt stabil geblieben.“

    GemeinwohlAtlas Schweiz 2019: Das Gemeinwohl schrumpft

    Immer mehr Schweizerinnen und Schweizer machen sich Sorgen um das Gemeinwohl.
    So das Ergebnis einer Studie der Handelshochschule Leipzig (HHL) in Kooperation mit dem Zentrum für Führung und Werte in der Gesellschaft der Universität St. Gallen.

    Für die Untersuchung wurden nahezu 15.000 Personen in der gesamten Schweiz zum vierten Mal gefragt, welchen Beitrag die führenden privaten und staatlichen Organisationen zum Gemeinwohl leisten. Die Ergebnisse sind online unter www.gemeinwohl.ch einsehbar.
    Der GemeinwohlAtlas Schweiz 2019 zeigt, dass die Sorgen Schweizer Bürger um das Gemeinwohl steigen. Noch 2014 und 2015 gaben ca. 65% der Schweizer Bürgerinnen und Bürger an, sich Sorgen zu machen, dass dem Gemeinwohl in der Schweiz zu wenig Beachtung geschenkt wird. In den letzten Umfragen ist der Wert deutlich gestiegen: Der GemeinwohlAtlas 2019 bestätigt den hohen Wert, der auch 2017 schon ermittelt wurde.

    Demnach sorgen sich aktuell 73% der bei der repräsentativen Forsa-Umfrage befragten Schweizer, darum, dass dem Gemeinwohl zu wenig Beachtung geschenkt werde. Damit nähern sich die Schweizer Werte denen, die in Deutschland ermittelt wurden und eine in den vergangenen Jahren stabil bleibend hohe Sorge anzeigen. Der GemeinwohlAtlas Deutschland vom Mai 2019 offenbarte, dass in Deutschland mehr als 80% der Bürger besorgt sind. In beiden Ländern zu beobachten, dass das Verständnis für aber auch die Sorge um das Gemeinwohl mit dem Alter wächst.
    Diese Sorge spiegelt sich in der Bewertung des Gemeinwohlbeitrages der Unternehmen und Organisationen in der Schweiz wider. Nahezu alle Organisationen haben aus Sicht der Schweizerinnen und Schweizer einen geringeren Beitrag zum Gemeinwohl erbracht als noch vor zwei Jahren. Besonders große Konzerne, wie Nestlé, Coca Cola oder Amazon haben im GemeinwohlAtlas Schweiz 2019 eine deutlich schlechtere Bewertung bekommen, als noch 2017. Studienleiter Prof. Dr. Timo Meynhardt: „Das Gemeinwohl in der Schweiz schrumpft. In Deutschland sind die Werte dagegen im Durchschnitt stabil geblieben.“
    Deutsche und Schweizer scheinen sich einig zu sein, dass nicht nur öffentliche, sondern auch privatwirtschaftliche Organisationen das Gemeinwohl mit ihrem Handeln beeinflussen. In der Schweiz stimmten ganze 86% der Aussage zu, dass privatwirtschaftliche Organisationen eine hohe Verantwortung haben, zum Gemeinwohl beizutragen. In Deutschland waren es immerhin 82%.
    Schweizer wie Deutsche geben mehrheitlich an den Eindruck zu haben, dass Unternehmen diese Verantwortung nicht ernst nähmen.
    Studienleiter Prof. Dr. Timo Meynhardt erklärt: «Führungskräfte sollten ihren Beitrag zum Gemeinwohl ernst nehmen. Eine schlechte Bewertung im GemeinwohlAtlas kann als Warnung interpretiert werden, die genauso viel Aufmerksamkeit benötigt, wie finanzielle Kennzahlen.»

    Die meisten Schweizer und Deutschen gaben an, bei ihrem Einkauf oder bei der Jobwahl auf das Gemeinwohl zu achten.

    Das Ranking im Überblick "GemeinwohlAtlas Schweiz 2019"

    Den ersten Platz belegt in diesem Jahr, wie auch schon 2017, die Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega). Die Spitex, der Sieger von 2015, belegt Platz 2 und Pro Senectute Platz 3. In den Top Ten konnten sich durchweg Institutionen platzieren, deren Leistungsauftrag im Kern auf das Gemeinwohl zielt. Diese Tendenz war auch in Deutschland sichtbar, wo die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und das Deutsche Rote Kreuz die ersten 3 Plätze belegt haben.
    Auch bei den letzten Plätzen im GemeinwohlAtlas scheinen sich die Deutschen und Schweizer einig zu sein. Wie auch in Deutschland, geht der letzte Platz an Marlboro und der vorletzte an FIFA.

    Top 10
    1. Schweizerische Rettungsflugwacht (Rega)
    2. Spitex Verband Schweiz
    3. Pro Senectute Schweiz
    4. Schweizer Paraplegiker Stiftung
    5. Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK)
    6. AHV/IV
    7. Pro Infirmis
    8. Schweizerische Unfallversicherung (Suva)
    9. Schweizer Reisekasse (Reka) Genossenschaft
    10. Heilsarmee

    Last 10
    101. FC Zürich
    102. Facebook, Inc.
    103. Amazon.com Inc.
    104. Syngenta AG
    105. Blick
    106. Tamoil
    107. Vereinigung Europäischer Fußballverbände (UEFA)
    108. Glencore
    109. Fédération Internationale de Football Association (FIFA)
    110. Marlboro
    Das gesamte Ranking ist einsehbar unter www.gemeinwohl.ch. Der GemeinwohlAtlas Deutschland ist unter www.gemeinwohlatlas.de verfügbar.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof.Dr. Timo Meynhardt, Tel: 0040-341-9851-715


    Bilder

    HHL_Studie:GemeinwohlatlasCH2019
    HHL_Studie:GemeinwohlatlasCH2019

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    älteste Handelshochschule Deutschlands HHL_Leipzig
    älteste Handelshochschule Deutschlands HHL_Leipzig
    Foto_Daniel Reiche
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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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