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Wissenschaft
Wie können Schülerinnen und Schüler mit speziellem Förderbedarf angemessen betreut werden, sodass sie am deutschen Bildungssystem erfolgreich teilhaben können? Dieser Frage geht das Institut für Rehabilitationspädagogik der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) seit nunmehr 70 Jahren nach. Am Freitag, 25. Oktober 2019, findet in den Franckeschen Stiftungen deshalb eine Festveranstaltung statt, die einen Blick auf die Geschichte des Instituts wirft, das im Oktober 1949 gegründet wurde.
"Das deutsche Bildungssystem ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich inklusiver geworden. Um aber allen Kindern mit Förderbedarf an jeder Schule optimale Lernbedingungen bieten zu können, brauchen wir heute mehr denn je Spezialistinnen und Spezialisten für Förderpädagogik, die sich mit den Herausforderungen einzelner Schülergruppen auskennen", sagt Prof. Dr. Stephan Sallat, Direktor des Instituts für Rehabilitationspädagogik an der MLU. Das Institut ist maßgeblich für die Ausbildung von Studierenden für das Lehramt an Förderschulen verantwortlich. Die Absolventinnen und Absolventen sind auf die Arbeit mit Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in fast allen Bereichen spezialisiert. Sie arbeiten als Lehrerinnen und Lehrer an Förderschulen oder als förderpädagogische Fachkräfte in inklusiven Schulen, wo sie die Schüler betreuen und unterrichten oder die Lehrer und Schulen beraten.
Die Tagung nimmt in verschiedenen Vorträgen und Redebeiträgen sowohl die Geschichte des halleschen Instituts als auch der gesamtdeutschen Sonder- und Förderpädagogik in den Blick. Die beiden sind eng miteinander verbunden: Das Institut in Halle, das am 5. Oktober 1949 als "Institut für Sonderpädagogik" gegründet wurde, ist das zweitälteste in Deutschland. Seit 1978 trägt es den Namen "Institut für Rehabilitationspädagogik". Weitere Beiträge geben Einblick in aktuelle Themen von Forschung und Lehre.
"Das Institut war stets durch eine starke Verzahnung von Wissenschaft und Praxis sowie Interdisziplinarität geprägt. Wissenschaftliche Erkenntnisse spiegelten sich nicht nur über die Absolventen in der pädagogischen Praxis wider, sondern auch in der Schulbuch- und Lehrplanentwicklung, an der Forscherinnen und Forscher aus Halle mitwirkten", sagt Sallat. Bundesweit prägend waren in den letzten Jahrzenten zudem Beiträge für ein inklusives Bildungssystem mit dem gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Förderbedarf.
Das Institut für Rehabilitationspädagogik hat heute sechs Professuren. Erst im Oktober wurde eine neue Professur für Inklusive Bildung eingerichtet, die den Fokus auf die Ausbildung angehender Grundschullehrerinnen und -lehrer legt. Bereits 2012 wurde am Institut in Halle die erste Professur für die Pädagogik bei Autismus in Deutschland eingerichtet. Bis heute ist sie ein Alleinstellungsmerkmal der MLU.
Tagung: 70 Jahre Institut für Rehabilitationspädagogik
Freitag, 25. Oktober 2019, 8.30 bis 16 Uhr
Hörsaal, Haus 31
Franckeplatz 1
06110 Halle (Saale)
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten
Pädagogik / Bildung
regional
Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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