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10.12.2019 12:30

Wiener Forscher gelingt der "ERC-Hattrick"

Mag. Evelyn Devuyst IMBA Communications
IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften GmbH

    Stefan Ameres, Gruppenleiter am IMBA - dem Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften - konnte den begehrten Consolidator Grant des European Research Councils in Höhe von 2 Millionen Euro sichern. Er ist einer der wenigen ForscherInnen, der bereits die dritte Forschungsförderung der Europäischen Kommission erhält.

    Im Jahr 2017 gelang Stefan Ameres und seinem Labor die Entwicklung einer bahnbrechenden neuen Technologie, die erlaubt, "Filme" über das Genom in Aktion zu erstellen. Dieser Vorgang der sogenannten Genexpression bildet nicht nur die Grundlage allen Lebens, sondern spielt auch eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Krankheiten, wie zum Beispiel Krebs. Genaue Einblicke in die Genexpression waren bisher nur schwer möglich, da gängige Technologien bestenfalls einen Schnappschuss, also eine ungefähre Momentaufnahme dieser Prozesse in der Zelle erlaubten. Mit der neuen Technologie namens „SLAMseq“ ist es nun möglich, aus einem Schnappschuss einen ganzen Spielfilm zu machen, indem neu produzierte RNA-Moleküle chemisch markiert werden. Die sogenannte SLAMseq Methode erlaubt es, die Herstellung von RNA in einer Zelle in hoher zeitlicher Auflösung zu verfolgen. Dank SLAMseq kann man beobachten, wie sich eine Zelle verhält, wenn bestimmte Chemikalien auf sie einwirken, etwa zum Testen von Medikamenten. Auch Krebsgene werden damit untersucht, um neue „Schwachstellen“ zu finden – ein wichtiger Schritt in Richtung zielgerichtete Krebstherapien. Gleichzeitig eröffnet SLAMseq neue Möglichkeiten für das medizinische Screening und Testen von Medikamenten an lebenden Zellen und birgt auch ein enormes Potenzial für weitere Fortschritte in der Medizin.

    Der ERC Consolidator Grant fördert exzellente WissenschafterInnen, die in Europa als "Principal Investigator" (Forschungs- bzw. Projektleiter) bahnbrechende Forschung betreiben, bei der Konsolidierung ihrer eigenen, unabhängigen Forschungsgruppe. "Ich fühle mich zutiefst geehrt, bereits die dritte ERC-Förderung erhalten zu haben. Das ist eine enorme Anerkennung, die ich nicht zuletzt meinem hervorragenden Team, meinen ehemaligen Mentoren, der außergewöhnliche Forschungsinfrastruktur hier am IMBA und den einzigartigen Synergien am Vienna BioCenter verdanke ", sagt Stefan Ameres. Mit dem ERC Consolidator Grant wollen Ameres und sein Labor die molekularen Mechanismen untersuchen, welche die Genexpression kontrollieren. Dieser grundlegende Prozess vereint alle lebenden Organismen. "Wir wollen mit unserer Forschung ein breites Spektrum biologischer Prozesse untersuchen, die mit der Entstehung von menschlichen Krankheiten und der Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze einher gehen", gibt Stefan Ameres Ausblick auf seine Forschung.

    Zum Video Statement: https://www.imba.oeaw.ac.at/about-imba/general-news-press/erc-hattrick-for-imba-...

    Über Stefan Ameres

    Stefan Ameres ist gebürtiger Münchner (D) und studierte zunächst Mikrobiologie in Erlangen (D), bevor er sich im Rahmen seiner Doktorarbeit in Wien der RNA-Biologie verschrieb. Anschließend forschte er in den USA an der University of Massachusetts Medical School. Seit 2012 ist Stefan Ameres Gruppenleiter am IMBA, wo er mit seinem Team die Funktionen von RNAs erforscht. Neben zahlreichen Auszeichnungen und renommierten Forschungsförderungen (ERC, FWF, EMBO, WWTF) ist Stefan Ameres auch Houskapreis Träger 2018.

    Über IMBA

    Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie ist das größte Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) mit dem Fokus auf zukunftsweisende Grundlagenforschung. 16 Forschungsgruppen stellen sich den molekularen Rätseln und unerforschten Gebieten der Molekularbiologie und Medizin. Erkenntnisse aus den Bereichen Zell- und RNA- Biologie, molekularer Medizin und Stammzellbiologie bilden den Nährboden für eine Medizin der Zukunft. Die Stammzellinitiative am IMBA wird durch eine Förderung des Bundesministeriums für Wissenschaft sowie durch die Stadt Wien finanziert.
    www.imba.oeaw.ac.at

    Über das Vienna BioCenter

    Das Vienna BioCenter ist ein führender Life-Science-Standort in Europa, der eine außergewöhnliche Kombination aus Forschung, Lehre und Wirtschaft bietet. Rund 1.800 Mitarbeiter, 1.500 Forschende, 96 Forschungsgruppen, 25 Biotech-Unternehmen und Wissenschaftler aus mehr als 70 Nationen bieten ein hochdynamisches Umfeld mit internationalen Standards.
    www.viennabiocenter.org

    Rückfragehinweis:
    Mag. Ines Méhu-Blantar
    Senior Communications Manager
    IMBA – Institute of Molecular Biotechnology GmbH
    Austrian Academy of Sciences
    Dr. Bohr-Gasse 3, Vienna BioCenter, 1030 Vienna
    T: +43 1 79044 – 3826
    M: +43 664 808473826
    Mail: Ines.Mehu-Blantar@imba.oeaw.ac.at


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Biologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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