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27.11.2020 10:12

Neues Institut in Kaiserslautern und Wettbewerbsentscheidungen

Christoph Herbort-von Loeper M.A. Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Auf ihrer Mitgliederversammlung am 26. November in Berlin hat die Leibniz-Gemeinschaft die Aufnahme des neuen Leibniz-Instituts für Verbundwerkstoffe in Kaiserslautern beschlossen sowie Stephan Junker vom Museum für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung als neuen Vizepräsidenten gewählt. Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft entschied außerdem über die Projekte im Leibniz-Wettbewerb 2021.

    Zuwachs für die Leibniz-Gemeinschaft ab 2021
    Die Mitgliederversammlung der Leibniz-Gemeinschaft hat das Institut für Verbundwerkstoffe in Kaiserslautern (IVW) aufgenommen, das ab dem 1. Januar 2021 als Leibniz-Institut für Verbundwerkstoffe firmieren wird. Die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz von Bund und Ländern (GWK) hatte im Juni 2020 beschlossen, das IVW in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern aufzunehmen. Das IVW erforscht Grundlagen für zukünftige Anwendungen von Verbundwerkstoffen, die zum Beispiel für die Mobilität der Zukunft, die Bereiche Energie, Klima und Umwelt, die Produktionstechnologie sowie für das Gesundheitswesen von großer Bedeutung sind. Neue Werkstoffe, Bauweisen und Fertigungsprozesse werden untersucht und – nach der Erarbeitung des Grundlagen-verständnisses – für die jeweiligen Anforderungen maßgeschneidert. Das Institut hat dabei die gesamte Prozesskette von den werkstofflichen Grundlagen über die Charakterisierung und Simulation, die Bauweisen und die Fertigungstechnik bis zum Bauteilversuch und Recycling im Fokus. Mehr zum IVW im Internet unter http://www.ivw.uni-kl.de.

    Weiteren Zuwachs erhält die Leibniz-Gemeinschaft in Hamburg. Das dortige Centrum für Naturkunde (CeNak) der Universität Hamburg fusioniert mit dem bereits in der Leibniz-Gemeinschaft angesiedelten Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig – Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn zum neuen Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels mit Sitz sowohl in Bonn als auch in Hamburg, wo ein Museumsneubau in prominenter Lage entstehen wird. Weitere Informationen im Internet unter http://www.zfmk.de sowie http://www.cenak.uni-hamburg.de.

    Durch das parallele Ausscheiden eines Leibniz-Instituts zählt die Leibniz-Gemeinschaft auch im Jahr 2021 insgesamt 96 Mitgliedseinrichtungen.

    Vorstandswahlen
    Neuer Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft ist Stephan Junker, Geschäftsführer des Museums für Naturkunde Berlin – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung. Der Jurist besetzt die zuletzt vakante Vizepräsidentenposition, die aus dem Kreis der Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Leibniz-Gemeinschaft besetzt wird. Stephan Junker ist seit 2011 für die Administrative Leitung des Museums für Naturkunde Berlin zuständig und war zuvor fast 20 Jahre in verschiedenen Funktionen, zuletzt als stellvertretender Geschäftsführer, für den Forschungsverbund Berlin tätig, der gemeinsamen Verwaltung von acht Berliner Leibniz-Instituten. Stephan Junker wurde für eine Amtszeit von zwei Jahren in den insgesamt fünfköpfigen Vorstand der Leibniz-Gemeinschaft gewählt.
    Erneut für zwei Jahre in den Vorstand und zu Vizepräsidenten der Leibniz-Gemeinschaft gewählt wurden zudem Prof. Dr. Matthias Beller, geschäftsführender Direktor des Leibniz-Instituts für Katalyse an der Universität Rostock, und Prof. Dr. Sebastian Lentz, Direktor des Leibniz-Instituts für Länderkunde in Leipzig.

    Neue Projekte im Leibniz-Wettbewerb
    Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft hat für den Leibniz-Wettbewerb 2021 die Förderung von 28 Vorhaben in einem Gesamtumfang von 24,2 Millionen Euro beschlossen. Die bewilligten Projekte widmen sich Themen wie der Entwicklung einer neuartigen, digitalen Lernplattform für den Unterricht in den Fächern Mathematik und Naturwissenschaften, den Folgen finanzpolitischer Entscheidungen in Europa auf die Verteilung von Einkommen und Vermögen in den Haushalten, den Wechselwirkungen von Klimawandel und Artenverlust oder der Herstellung von ultra-dünnen (atomaren) Schichten für Anwendungen in elektronischen Bauteilen und Sensoren.
    Neben elf Projekten in der Programmlinie Leibniz-Kooperative Exzellenz und dreien in der Linie Leibniz-Transfer entstand in diesem Jahr mit 14 Bewilligungen in der Programmlinie der Personenförderung ein besonderer Schwerpunkt.

    Insgesamt acht international hervorragend ausgewiesene Wissenschaftlerinnen werden im Rahmen des Leibniz-Professorinnenprogramms gefördert:
    – Prof. Dr. Cornelia Betsch (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg) verbindet die Psychologie mit den Gesundheitswissenschaften und erforscht die Akzeptanz präventiver Verhaltensmaßnahmen wie Impfungen.
    – Dr. Kathrine von Graevenitz (Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim) untersucht den Einfluss umweltpolitischer Regulierungen auf den wirtschaftlichen Erfolg und die Emissionen von Firmen.
    – Prof. Dr. Silke Meiners (Forschungszentrum Borstel - Leibniz Lungenzentrum) untersucht das Immunoproteasom, einen zellulären Proteinkomplex, für die gesunde und die kranke Lunge.
    – Dr. Janna Nawroth (INM - Leibniz-Institut für Neue Materialien, Saarbrücken) arbeitet als Biomedizinerin an der Organ-on–a-chip Methodik in der Organbiotechnologie.
    – Dr. Florence Oloff (Leibniz-Institut für Deutsche Sprache, Mannheim) erforscht, ob und inwiefern digitale Technologien von älteren Menschen genutzt werden können, um diese im Alltag in verschiedener Weise zu unterstützen.
    – Prof. Dr. Maria-Esther Vidal (Technische Informationsbibliothek - Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften, Hannover) forscht als Informatikerin an der Zusammenführung umfangreicher und heterogener Datensätze. Sie erhielt in diesem Jahr auch den Wissenschaftspreis des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft „Forschung in Verantwortung“.
    – Prof. Dr. Claudia Wagner (GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Mannheim) beschäftigt sich mit der Gefahr der Dehumanisierung im Internet und insbesondere in den sozialen Medien.
    – Dr. Heidi Webber (Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, Müncheberg) arbeitet an der Beurteilung von Einkommensrisiken und Anpassungsmaßnahmen für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern im Rahmen von Klimaänderungen.

    Für die Leitung von Leibniz-Junior Research Groups sind sechs herausragende junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgewählt worden. Mit diesem Programm fördert die Leibniz-Gemeinschaft die frühe Selbständigkeit von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern durch die Leitung einer unabhängigen Nachwuchsgruppe:
    – Dr. Benedikt Jahnel (Weierstraß-Institut für Angewandte Analysis und Stochastik, Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin) entwickelt Methoden der Wahrscheinlichkeitsverteilung für dynamische Kommunikationsnetzwerke.
    – Dr. Rachel Lippert (Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke) untersucht den Einfluss von Ernährungsgewohnheiten während der Schwangerschaft auf die Entwicklung und Funktion neuronaler Strukturen bei den Nachkommen.
    – Dr. Till Omansen (Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin, Hamburg) leitet eine beobachtende klinische Studie zum Krankheitsverlauf nach Infektion mit dem Lassa-Virus in Nigeria.
    – Dr. Marcel Pawlowski (Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam) erforscht als Astrophysiker die Satellitenbildung bei Galaxien.
    – Dr. Madlen Stange (Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Bonn) untersucht, wie sich die Invasion einer Fischart auf die Biodiversität in einem Fluss auswirkt.
    – Dr. Louis Veyrat (Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden) arbeitet an der Herstellung und Analyse von anwendungsspezifisch entwickelten zweidimensionalen Materialien.

    Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
    Christoph Herbort-von Loeper
    Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
    Mobil: 0174 / 310 81 74
    herbort@leibniz-gemeinschaft.de

    Die Leibniz-Gemeinschaft
    Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 96 eigenständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen knapp 21.000 Personen, darunter etwa die Hälfte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,9 Milliarden Euro.
    http://www.leibniz-gemeinschaft.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    fachunabhängig
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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