idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
16.12.2020 15:00

Neue Lösungen für alte Probleme: Rohrinnensanierung von Sanitärinstallationen

Dipl.-Soz.Wiss. Birgit Geile-Hänßel Hochschulkommunikation
Fachhochschule Südwestfalen

    Jeder Hausbesitzende kennt das Problem: im Laufe der Jahre werden die Rohrleitungen defekt - mal früher, mal später und eine Sanierung ist fällig. Diese ist aufwändig und verursacht Dreck und Kosten da zumeist der Austausch der gesamten Rohrleitung erforderlich ist. Die Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn und die Fa. Warnecke & Böhm GmbH in Schliersee entwickeln im Rahmen eines Forschungsvorhabens ein neues Verfahren für eine sichere und langlebige Projekt von der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU).

    Für Besitzerinnen und Besitzer von Immobilien ist es ein Ärgernis, für die Gebäudeversicherer ein Kostenfaktor. Durch Korrosion zerstörte Rohrleitungen verursachen pro Jahr milliardenschwere Schadensummen. Eine nachhaltige Sanierung dieser Leitungen spart Kosten und schont die Umwelt.

    In einem neuen kooperativen Forschungsprojekt zwischen dem Labor für Korrosionschutztechnik an der Fachhochschule Südwestfalen in Iserlohn und der Fa. Warnecke & Böhm GmbH wird ein neues Verfahren zur Sanierung erforscht, das in Zukunft den kompletten Austausch von Rohrleitungen vermeiden soll. "Ansätze für eine derartige Rohrinnensanierung gibt es bereits", berichtet Prof. Dr. Ralf Feser, "die bisherigen Methoden sind aber häufig nicht erfolgreich, da sie die für die Leitungsschäden ursächlichen Korrosionsprodukte nicht vollständig entfernen und sich später an den neu beschichteten Rohren wieder Korrosion ausbreitet. Darüber hinaus sorgen die verwendeten Epoxid-Beschichtungen oft für Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigungen des Trinkwassers".

    Das neue Verfahren baut stattdessen auf eine Kombination von beschichtungsgerechter Reinigung der Innenoberfläche der Rohre, vorbereitender trinkwasser- und korrosionskonformer Oberflächenbehandlung und anschließender neuartiger Beschichtung. "Dieser "Dreiklang" zur Rohrinnensanierung ist absolut neu und gleicht die Nachteile der bisherigen Verfahren aus. Korrosionsschutz beginnt an der Grenzfläche zwischen Metall und Beschichtung. Eine saubere Metalloberfläche ist daher das A und O. Die Aufbringung einer anschließenden korrosionshemmenden Beschichtung bildet dann einen dichten, beständigen Schutzfilm, der die Lebensdauer der Rohrinnenbeschichtung erheblich verlängert", ist sich Feser sicher.

    Das neuartige Rohr im Rohr System macht einen kompletten Rohraustausch überflüssig und das hat auch Auswirkungen auf die Umwelt, wie Feser weiß:" Bis zu 80% der Rohrinstallationen in Deutschland bestehen noch aus Kupfer. Jedes Rohr, das nicht ersetzt wird, schont den Rohstoff Kupfer und minimiert den Eintrag von Metallen ins Trinkwasser".

    Das Gemeinschaftsprojekt mit einer Laufzeit von drei Jahren sieht nach einer Laborphase auch einen Praxisversuch vor. Gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

    Seit 40 Jahren ist der Bereich Korrosionsschutz ein Forschungsschwerpunkt an der Fachhochschule Südwestfalen. Neben dem Korrosionsschutz durch Beschichtungen ist ein weiterer Schwerpunkt die Korrosion von Werkstoffen im Trinkwasser.


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Ralf Feser, feser.ralf@fh-swf.de


    Bilder

    Prof. Dr. Ralf Feser mit seinem Projektteam Heike Jost, Haiko Blache, Eva Tarfeld
    Prof. Dr. Ralf Feser mit seinem Projektteam Heike Jost, Haiko Blache, Eva Tarfeld
    Prof. Dr. Ralf Feser
    FH Südwestfalen


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter, jedermann
    Bauwesen / Architektur, Umwelt / Ökologie, Werkstoffwissenschaften
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).