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10.02.2021 11:34

DSG: Schlaganfall und dann?! Wie mit gezielter Rehabilitation der Weg zurück in ein selbstbestimmtes Leben gelingt

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.

    Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) begrüßt neue Initiative für mehr Reha-Sportangebote aus Nordrhein-Westfalen/ Konzept sollte bundesweit zum Einsatz kommen

    Sprachstörungen, Sehverlust, Lähmungserscheinungen – die Folgen nach einem Schlaganfall sind oft gravierend. Damit langfristigen Defiziten möglichst gut entgegengewirkt werden kann, benötigt etwa die Hälfte der rund 260.000 Patienten, die in Deutschland jährlich einen Hirninfarkt erleiden, nach der Akutphase eine intensive Rehabilitation. Gezielte Sportangebote sind dabei ein wichtiges Element, damit die Betroffenen ihre Mobilität bestmöglich zurückerlangen.

    In Nordrhein-Westfalen wurde deshalb vor kurzem eine Initiative für mehr Reha-Sportangebote gestartet: Landesweit sollen dafür in den kommenden zwei Jahren 70 neue Sportgruppen ins Leben gerufen werden. Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) begrüßt die Initiative, die unter der Schirmherrschaft der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe steht, und spricht sich dafür aus, dass das Konzept bundesweit zum Einsatz kommt. Eine umfassende Rehabilitation mit einer individuellen Bewegungs- und Sprachtherapie sei für viele Schlaganfall-Patienten unerlässlich.

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    „Eine individuelle Rehabilitation nach einem Hirninfarkt ist in vielen Fällen ein zentrales Element in der Schlaganfall-Behandlung“, betont Professor Dr. med. Helmuth Steinmetz, 1. Vorsitzender der DSG. „Der erste Schritt der Rehabilitation beginnt schon auf der Schlaganfallspezialstation – der sogenannten Stroke Unit. Die Reha wird dann anschließend in einer spezialisierten Klinik fortgesetzt. Im Mittelpunkt steht, dass Patienten mit Bewegungseinschränkungen nach einem Schlaganfall ihre Mobilität zurückerlangen – und so ihren Alltag wieder weitestgehend selbständig bestreiten und möglicherweise sogar in ihren Beruf zurückkehren können. „Mit gezielten Logopädie-Einheiten wird zudem einer bestehenden Schluckstörung sowie Defiziten in der Sprache entgegengewirkt“, so Steinmetz. Dabei sei der Erfolg sehr stark vom jeweiligen Engagement des Patienten abhängig: Nur wenn dieser das in der Reha-Klinik erlernte hinterher aktiv in seinem Alltag umsetzt, sei eine Rehabilitation langfristig auch erfolgsversprechend.

    Im Fokus der neuen Reha-Sportgruppen in NRW, die ergänzend zur gängigen Schlaganfall-Rehabilitation angeboten werden, steht das Training eines sicheren Ganges, die Neuerlernung von alltäglichen Bewegungsabläufen ebenso wie ein Gedächtnistraining. Nach Ansicht von DSG-Experten sollten nach diesem Vorbild bundesweit zukünftig bundesweit mehr Reha-Sportgruppen ins Leben gerufen werden, die sich auf die gezielte Rehabilitation nach einem Schlaganfall spezialisieren.
    Bei der Rehabilitation kann nach Einschätzung der DSG auch der Einsatz von Robotern hilfreich sein: „Wenn Patienten nach einem Schlaganfall Bewegungen wieder erlernen, ist dies häufig mit extremen Anstrengungen verbunden – und das teilweise schon bei den kleinsten alltäglichen Bewegungen“, betont Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz, Pressesprecher der DSG. „Gerade wenn Patienten die Bewegungen nur mit vielen Wiederholungen oder hohem Kraftaufwand ausführen können, bieten Roboter dabei eine gute Unterstützung.“ Diese würden beispielsweise zur Förderung der Mobilisation, des Gangtrainings und des Trainings der Arm- und Handfunktion verwendet.

    Die hohe Relevanz einer gezielten Schlaganfall-Reha wurde auch während der Corona-Pandemie deutlich: „In der ersten Lockdown-Phase der Pandemie im Frühjahr 2020 kam es teilweise zu längeren Wartezeiten auf einen Reha-Platz, da Kapazitäten für mögliche Corona-Fälle in Reha-Einrichtungen freigehalten wurden“, sagt der 1.DSG-Vorsitzende Steinmetz. „Da es dadurch zu problematischen Engpässen in der Schlaganfallversorgung hätte kommen können, wurden die Reha-Plätze jedoch rasch wieder vermehrt für Schlaganfall-Patienten bereitgestellt – was aus unserer Sicht die absolut richtige Entscheidung war.“ Auch im Hinblick auf die aktuelle zweite Corona-Welle plädiert die DSG dafür, in Schlaganfallreha-Einrichtungen unbedingt ausreichend Kapazitäten freizuhalten.

    *** Bei Veröffentlichung Beleg erbeten. ***

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    Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    Die Deutsche Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) wurde im Dezember 2001 gegründet. Ziel der Gesellschaft ist es, die Forschung und Weiterbildung im Bereich des Schlaganfalls zu koordinieren, zu qualifizieren und zu fördern. Gewünscht ist auch eine politische Einflussnahme, um der Erkrankung „Schlaganfall" eine angemessene Bedeutung zu geben. Mit ihren Aktivitäten spricht die DSG alle Ärzte und Leistungserbringer im Gesundheitswesen an, die in die Versorgung von Schlaganfall-Patienten eingebunden sind.

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    Kontakt für Journalisten:
    Pressestelle der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    Friederike Gehlenborg
    Tel.: +49 (0)711 8931-295, Fax: +49 (0)711 8931-167
    E-Mail: gehlenborg@medizinkommunikation.org
    http://www.dsg-info.de

    Fachlicher Kontakt bei Rückfragen:
    Professor Dr. med. Wolf-Rüdiger Schäbitz
    Pressesprecher der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG)
    Evangelisches Klinikum Bethel
    Klinik für Neurologie
    Haus Gilead I | Bethel
    Burgsteig 13
    33617 Bielefeld
    Telefon: +49 521 77278301


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin, Sportwissenschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungs- / Wissenstransfer
    Deutsch


     

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