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25.02.2021 16:41

Im Test: Dem Geruch von Covid-19 auf der Spur

Eva Tritschler Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    Das Projekt „Trackdog“ geht in die dritte Phase: Dazu führte die Hochschule mit dem Partner AWiAS am Campus Rheinbach Tests durch: Spürhunde sollten die Proben identifizieren, die inaktiviertes Sars-CoV-2-Virenmaterial enthalten.

    Wozu Hundenasen fähig sind, erforscht die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg (H-BRS) am Institut für Sicherheitsforschung (ISF) seit Jahren und entwickelt gemeinsam mit Partnerunternehmen Material für die Ausbildung von Spürhunden. Das neue Projekt „Trackdog“ geht nun in die dritte Phase: Dazu führte die Hochschule mit dem Partner AWiAS am Campus Rheinbach Tests durch: Spürhunde sollten die Proben identifizieren, die inaktiviertes Sars-CoV-2-Virenmaterial enthalten.

    Daniel Jannett und Markus Holtmann, Ausbilder für Spezialhunde des Kooperationspartners AWiAS aus Braunschweig, werden mit zwei Hunden die Tests durchführen. Seit Anfang Januar 2021 wurden die Tiere bereits auf den Geruch hin ausgebildet. Der dreieinhalb Jahre alte Drago war bis dahin auf Sprengstoff konditioniert. AWiAS hatte schon kurz nach Beginn der Pandemie die Idee verfolgt, Spürhunde speziell auf dieses Virus hin zu trainieren. Unter anderem ging es dem Unternehmen darum, einen Beitrag für die Allgemeinheit im Zusammenhang mit Covid-19 zu leisten.

    Mit den Doppel-Blindtests wollen die Detektionsforscher des ISF nun herausfinden, ob die Ausbildung mit dem Trainingsmaterial funktioniert. Durch chemisch-analytische Untersuchungen flüchtiger Stoffe aus den Proben können sie bestimmen, welche dieser Stoffe für den spezifischen Geruch inaktivierter SARS-CoV-2-Viren verantwortlich sind. Die Beteiligung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg an diesem Projekt ist Teil der Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ unter dem Dach des Projekts Campus to World der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg.

    Projekt von Ethikkommission genehmigt

    Das Probenmaterial stammt von der Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz, die als weiterer wissenschaftlicher Partner mit verschiedenen Abteilungen das Projekt begleitet. Das Projekt, das aus mehreren Phasen besteht, wurde im Vorfeld bei der Ethikkommission Rheinland-Pfalz angemeldet und genehmigt. Bei Vorversuchen war auch das Universitätsklinikum Frankfurt beteiligt.

    Die Detektionsforschung vom Institut für Sicherheitsforschung beproben das Trainingsmaterial für die Hunde in einem ausgeklügelten Verfahren. Sie stellen unter anderem sicher, dass in der Umgebung nach den Tests keine Gerüche mehr nachgewiesen werden können. Auf diese Weise konnte am zweiten Tag der Studie derselbe Raum genutzt werden, ohne dass die Hundenasen irritiert wurden. Die Tests am Campus Rheinbach der H-BRS ist bereits die dritte Phase des Projekts.
    Die Doppel-Blindtests (Phase 3)

    Die Doppel-Blindtests dienen der finalen Verifizierung in geeigneter Umgebung unter Leitung des Instituts für Sicherheitsforschung und so funktioniert das:

    - Auslegen von COVID-positiven Patienten-Haut-Proben bzw. COVID-negativen Probandenproben und Verleitungen, bei denen vorher weder Hundeführer noch Spürhund Kenntnis der Lage haben (Doppel-Blind). Es befindet sich also nur derjenige im Raum, der die Proben auslegt.
    - Die Person, der die Lage der positiven Probe bekannt ist, verlässt den Raum, befindet sich auch während der Suche nicht im Raum, um eine Einflussnahme auszuschließen.
    - Erst jetzt gehen Protokollant und Hundeführer mit einem Hund in den Raum.
    - Jeder Hund wird von einem anderen Hundeführer geführt.
    - Die Teams haben vor der jeweiligen Absuche keine Austauschmöglichkeit.

    Was bisher geschah:

    Phase 1:

    - Grundkonditionierung des volatilen Geruchsstoffes aus COVID-positiven Patientenproben
    - Zuführung der durch die Klinik Universitätsmedizin Mainz bereitgestellten (inaktivierten) Proben

    Phase 2:

    - Differenzierung anzeigerelevanter und nicht anzeigerelevanter Stoffe anhand einer Differenzierungsstrecke mit Geruchsverleitungen
    - Konditionierung anhand positiver COVID Patientenproben sowie sog. Leerproben (leere Probenröhrchen) sowie aller Bestandteile und Stoffe (Röhrchen, Holzstäbchen mit Wattekopf).

    Phase 2a:

    - Tiefergehende Differenzierung unter Zuhilfenahme von Probandenproben mit nachweislich negativem Ergebnis
    - Zuführung COVID-negativer Probandenproben der Kliniken der Universitätsmedizin Mainz mit dem Ziel, ein höchstmögliches Maß an Genauigkeit im Detektionsverfahren zu erreichen.

    Ausblick:

    - Nach einer erfolgreichen Phase 3 ist ein Feldversuch in einer noch festzulegenden Umgebung geplant.

    Die Projektpartner und das Projekt „Trackdog“

    AWiAS Aviation Services GmbH, Braunschweig

    Initiator des Projekts im Frühjahr 2020

    Bereitstellung des Know-how über Spürhunde
    Beschaffung und Ausbildung von Spürhunden
    Einsatz von Spürhunden
    Ausbildung von Hundeführern
    Weiterverkauf von konditionierten Spürhunden und Nachkonditionierung
    kontinuierliches Training zur Aufrechterhaltung

    Universitätsklinikum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz

    Projektkoordination innerhalb der Universitätsmedizin
    Bereitstellung der positiven und negativen Proben

    Universitätsmedizin Frankfurt am Main

    Testung und Inaktivierung der gewonnenen Proben

    Institut für Sicherheitsforschung der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg

    Wissenschaftliche Begleitung Spürhunde
    Chemisch-analytische Untersuchung der gasförmigen Emissionen aus den Proben

    Bilder: Siehe "Originalpublikation"


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Prof. Dr. Peter-Michael Kaul
    peter.kaul@h-brs.de
    53359 Rheinbach, von-Liebig-Str. 20
    Telefon: +49 2241 865 515


    Originalpublikation:

    https://www.h-brs.de/de/pressemitteilung/spuerhunde-dem-geruch-von-covid-19-auf-...


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler
    Biologie, Chemie
    überregional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Kooperationen
    Deutsch


     

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