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09.03.2021 18:55

Waldschutz-Forschung des Julius Kühn-Instituts wird durch Einrichtung eines neuen Institutes in Quedlinburg gestärkt

Dipl.-Biol. Stefanie Hahn Pressestelle
Julius Kühn-Institut, Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen

    Das zu errichtende Fachinstitut soll neue Waldschutzkonzepte entwickeln. Seine Ansiedlung am Hauptsitz des JKI ist ein Bekenntnis zum Standort in Sachsen-Anhalt.

    Quedlinburg/Braunschweig. Waldforschung und Forstwirtschaft berichten seit einigen Jahren vermehrt über die abnehmende Widerstandskraft der Bäume und die verminderte Regenerationsfähigkeit der Wälder aufgrund des Klimawandels. Orkane, Windbruch, Dürre insbesondere im Frühjahr und Frühsommer und damit einhergehende Waldbrandgefahr, aber auch Massenvermehrungen heimischer Schadinsekten sowie das zunehmende Auftreten invasiver gebietsfremder Organismen haben den Zustand der Wälder und Forsten in Deutschland besorgniserregend verschlechtert. Anders als in den Bundesländern, die in der Mehrzahl über eigene Waldschutz-Abteilungen in ihren Forstlichen Versuchsstationen verfügen, gibt es seit 2007 in den Bundesforschungseinrichtungen (Ressortforschung) für den Bereich Waldschutz kein eigenes Forschungsinstitut mehr. „Daher hat das Julius Kühn-Institut im November 2019 einen Vorschlag zur Einrichtung eines dafür zuständigen Instituts im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eingereicht, der dort auf offene Ohren gestoßen ist“, berichtet JKI-Präsident Prof. Dr. Frank Ordon erfreut.

    Nachdem das BMEL dem JKI zum Aufbau des neuen Waldschutzinstituts Anfang Januar zunächst per Erlass 12,5 Stellen zugewiesen hatte, ist inzwischen auch die Entscheidung für den Standort Quedlinburg gefallen und vom Ministerium per Pressemitteilung (07.03.2021) verkündet worden. „Wir freuen uns über die Entscheidung für den Standort Quedlinburg, der ja mit dem Nationalpark Harz und dem Wirtschaftswald in der Harzregion beste Studienmöglichkeiten vor der Haustür bietet und uns vielfältige Kooperationsmöglichkeiten direkt vor Ort eröffnet“, so Präsident Ordon weiter.

    Das neu aufzubauende „Institut für Waldschutz“ des JKI wird das 18. Fachinstitut unter dem Dach des Bundesforschungsinstituts für Kulturpflanzen und das vierte am Hauptsitz Quedlinburg sein. Unter der neu zu berufenden Leitung soll das Fachinstitut aktuelle Probleme im Waldschutz zeitnah aufgreifen und lösen helfen sowie Strategien entwickeln, die dazu beitragen die Wälder nachhaltig gesund zu erhalten. Damit wird die Forschung des Bundes und die Politikberatung in diesem Bereich gestärkt. Wichtige Forschungsfelder des neuen Instituts sind:

    • Erarbeitung von Strategien und Konzepten für den Waldschutz unter besonderer Berücksichtigung des Klimawandels
    • Forschung zu Biologie, Vermeidung und integrierten Bekämpfung von Schädlingen und Krankheiten im Wald
    • Stärkung der funktionalen Biodiversität und der natürlichen Regulations- und Abwehrmechanismen des Waldes gegen Krankheiten und Schädlinge

    „Fachlich passt sich das JKI-Institut für Waldschutz in die bestehende waldbezogene Ressortforschung des BMEL gut ein und wird wissenschaftlich eng mit den entsprechenden Fachinstituten des Thünen-Instituts zusammenarbeiten“, sagt Präsident Ordon mit Blick in die Zukunft. Am Thünen-Institut sind das Institut für Waldökosysteme (Eberswalde), das Institut für Forstgenetik (Großhansdorf), das Institut für Internationale Waldwirtschaft und Forstökonomie (Hamburg) und das Institut für Holzforschung (Hamburg) angesiedelt.

    Hintergrundinfo
    Für die Einrichtung des Instituts für Waldschutz hat das BMEL dem JKI 12,5 Stellen zugewiesen. Zusammen mit 7 Stellen (3 wissenschaftliche /4 technische Kräfte), die derzeit die Arbeitsgruppe Forst am Fachinstitut für Pflanzenschutz in Gartenbau und Forst am Standort Braunschweig (Messeweg) bilden, soll das neue Institut insgesamt 19,5 Stellen umfassen. Eine Außenstelle des Instituts für Waldschutz verbleibt in Braunschweig und wird aus dem Personal gebildet, das dort derzeit bereits arbeitet und forscht, um so die Synergien mit den dortigen JKI-Pflanzenschutzinstituten zu nutzen. Für aktuelle Arbeiten zum Waldschutz am JKI siehe hier: https://www.julius-kuehn.de/gf/ab/forst/


    Bilder

    Hubschraubereinsatz im Rahmen eines chemisch-ökologischen Monitorings zum Wirkstoffabbau nach PSM-Einsatz in Kiefer
    Hubschraubereinsatz im Rahmen eines chemisch-ökologischen Monitorings zum Wirkstoffabbau nach PSM-Ei ...
    Nadine Bräsicke/JKI
    Julius Kühn-Institut (JKI)

    Fichtenwaldkante, ein so genannter Sanitärhieb zur Borkenkäferbekämpfung
    Fichtenwaldkante, ein so genannter Sanitärhieb zur Borkenkäferbekämpfung
    Ute Müller-Ebendorf/JKI
    Julius Kühn-Institut (JKI)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Studierende, Wissenschaftler
    Biologie, Meer / Klima, Tier / Land / Forst
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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