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Wissenschaft
An der bundesweiten Corona-Befragung des DZHW und der AG Hochschulforschung
nahmen im Sommersemester 2020 knapp 28.600 Studierende teil. Die Befragung
dokumentiert, dass die Studienbedingungen in der Pandemie für alle Studierenden
schwieriger geworden sind. Für welche Gruppen die Situation besonders belastend
ist und wie gestresst die Studierenden im digitalen Semester sind, zeigen die heute
in der Publikationsreihe DZHW-Brief veröffentlichten Ergebnisse.
Hannover/Konstanz, 12.04.21. Die Untersuchung „Studieren zu Zeiten der Corona-Pandemie“ gibt umfangreiche Einblicke in die Lebens- und Studiensituation sowie das Befinden von Studierenden in Deutschland. Etwa zwei Drittel von ihnen fühlen sich im Sommersemester 2020 stark oder sehr stark gestresst. Dies gilt insbesondere für Studierende mit Beeinträchtigung (80 Prozent), Studierende der COVID-19-Risikogruppe (75 Prozent) und Studierende mit Kind (71 Prozent), denn für diese Gruppen hat sich die Situation im Sommersemester 2020 grundlegend verändert: Für Studierende mit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung ist die Bewältigung von Prüfungsanforderungen schwieriger geworden und die Unterstützung durch Familienangehörige ist unter Corona-Bedingungen erschwert. Die flächendeckende Schließung von Schulen und Betreuungseinrichtungen stellt Studierende mit Kind vor besondere Herausforderungen. Dementsprechend berichten viele von ihnen, dass ihre familiären Kontakte schwieriger geworden sind. Auch die Angst, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, beschäftigt viele Studierende im Sommersemester 2020 – ganz besonders diejenigen, die der Covid-19-Risikogruppe angehören.
„Die besondere Studiensituation durch die Corona-Pandemie betrifft demnach nicht alle Studierenden gleichermaßen“, kommentiert Lena Zimmer. Wie die Untersuchung nahelegt, ist die Situation zwar für die meisten Studierenden schwieriger geworden – aber eben im besonderen Maße für Studierende mit Beeinträchtigung, für Studierende mit Kind und Angehörige der Covid-19-Risikogruppe. Nach Markus Lörz und Anna Marczuk sind daher „gezielte und auf die verschiedenen Gruppen abgestimmte Maßnahmen erforderlich, um die Situation von Studierenden in Zeiten der Corona-Pandemie zu verbessern“.
Über die Studie „Studieren zu Zeiten der Corona-Pandemie“
In der Befragung werden Auswirkungen der Corona-Pandemie auf Studierende an deutschen Hochschulen untersucht und ein genauer Blick auf die Besonderheiten, Herausforderungen und Chancen des weitgehend digitalen Sommersemesters 2020 gerichtet. Ziel ist es, einen umfassenden Einblick in die Situation von Studierenden in Deutschland während dieses ungewöhnlichen Semesters zu erhalten. Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Wie gestalten sich ihre Studiensituation und wie zufrieden sind sie mit dem Studienfortschritt? Inwieweit ist es unter den gegebenen Umständen möglich, erfolgreich zu studieren? Diese und viele weitere Fragen sind leitend für die Studie.
Um ein realistisches Bild der Situation von Studierenden in Deutschland zu gewinnen, wurden Studierende an 23 bundesweit ausgewählten staatlichen Hochschulen unterschiedlicher Größe, Fächerstruktur und regionaler Lage zur Teilnahme eingeladen. Die Befunde können Anhaltspunkte für Maßnahmen in den Bereichen Hochschule, Bildung und Sozialpolitik geben und sollen zur Erforschung verschiedener Fragen rund um die Pandemiesituation beitragen.
Die Projektwebsite ist zu finden unter:
https://www.dzhw.eu/forschung/projekt?pr_id=665
Der DZHW-Brief ist abrufbar unter:
https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_02_2021.pdf
Dr. Lena Maria Zimmer
Dr. Markus Lörz
Dr. Anna Marczuk
https://www.dzhw.eu/pdf/pub_brief/dzhw_brief_02_2021.pdf
Die Forschungsdaten der Studie sind über das FDZ-DZHW verfügbar:
https://dx.doi.org/10.21249/DZHW:sitco2020:1.0.0
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Studierende, Wirtschaftsvertreter, Wissenschaftler, jedermann
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik
überregional
Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
Deutsch
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