idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
22.07.2021 07:14

Verkehrsteilnehmer erkennen und klassifizieren per Radar: InnoSÜD-Forscherin gewinnt Preis

Dorothee Barsch, Franziska Lampert Presse, Marketing u. Kommunikation
Technische Hochschule Ulm

    Auto, Fahrrad oder Fußgänger: Wer sich alles in einer bestimmten Verkehrssituation bewegt, ist eine wichtige Information für verschiedene Anwendungsfälle, von der Städteplanung bis zum automatisierten Fahren. Um das automatisch zu erfassen, kommen Sensoren zum Einsatz, die Verkehrsteilnehmer erkennen und einordnen. InnoSÜD-Wissenschaftler der Technischen Hochschule Ulm (THU) forschen an Radarsensoren, die auch bei schlechten Sichtverhältnissen Verkehrsteilnehmer unterscheiden können. Für ihre Forschungsergebnisse über die effektive Nutzung solcher Sensoren erhielt Dr. Tetiana Lavrenko von der THU nun den „Best Poster Award“ beim „8. International Symposium on Sensor Science“.

    Radarsensoren kommen nicht nur zum Einsatz, um Raser zu überführen: Neben der Geschwindigkeit können solche Sensoren auch die Position, die Bewegungsrichtung oder die Umrisse von Objekten erfassen. Und: Im Gegensatz zu Bildern und Videos von optischen Kameras liefern sie auch bei schlechten Licht- und Sichtverhältnissen wie Dunkelheit oder Nebel eindeutige Ergebnisse und können so dazu beitragen, ein umfassenderes Bild von Situationen zu liefern. Die so gesammelten Daten könnten zum Beispiel in der Städteplanung helfen, die Bedarfe verschiedener Verkehrsteilnehmer im Stadtverkehr zu analysieren, oder für mehr Sicherheit beim autonomen Fahren sorgen.

    Dr. Tetiana Lavrenko von der Technischen Hochschule Ulm forscht im InnoSÜD-Teilprojekt „Teilen von Bewegungsinformationen für Mobilitätsinnovation“ daran, wie solche Sensoren noch besser darin werden können, Verkehrsteilnehmer richtig zu klassifizieren, also als Auto, Fußgänger, Radfahrer oder anderes einzuordnen. Denn: Jeder Verkehrsteilnehmer zeigt bei Radaraufnahmen eine ganz bestimmte Bewegungssignatur. Diese ergibt sich aus dem Umriss des Objekts sowie der Art und Geschwindigkeit, wie sich Teile des Objektes bewegen, zum Beispiel die Arme beim Gehen oder die Pedale beim Fahrradfahren.

    Bislang wird für das Erstellen dieser Signaturen ein Doppler-Radarsensor genutzt, der zwar die Geschwindigkeit von Objekten gut erfassen kann, aber nur wenn die Objekte einzeln auftreten. Außerdem gibt er keine Auskunft über Position oder Abstand des Objekts. Ein anderes Modulationsschema, also eine andere Einstellung bei der Datenerfassung mit Radarsensoren, ist das sogenannte „Frequency-Modulated-Continuous-Wave“-Verfahren. Dieses erfasst zwar Informationen über Position und Abstand, liefert aber kein Bild des Bewegungsablaufes – bislang. Dr. Lavrenkos Idee: Sie macht mehrere Momentaufnahmen hintereinander mit dem Sensor und fügt diese zusammen. So entsteht eine Bewegungssignatur, die einem bestimmen Typ Verkehrsteilnehmer zugeordnet werden kann – und zusätzliche Informationen gleich mitliefert.

    Für ihre Vorstellung dieser Ergebnisse bei einer internationalen Fachkonferenz im Mai 2021 erhielt Dr. Lavrenko den mit 300€ dotierten Preis für das beste wissenschaftliche Poster. Erarbeitet hat sie ihre Erkenntnisse im Rahmen des Projekts „Salus“ und im InnoSÜD-Teilprojekt „Teilen von Bewegungsinformationen für Mobilitätsinnovation“.


    Bilder

    Mit einer Studentin der Technischen Hochschule macht Dr. Lavrenko (links) Radarmessungen von Bewegungsabläufen auf dem Fahrrad.
    Mit einer Studentin der Technischen Hochschule macht Dr. Lavrenko (links) Radarmessungen von Bewegun ...

    Technische Hochschule Ulm


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wissenschaftler, jedermann
    Elektrotechnik, Verkehr / Transport
    überregional
    Forschungsprojekte, Wettbewerbe / Auszeichnungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).