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11.11.2021 11:00

Risikofaktor hoher Cholesterinspiegel: Team unter Leitung der Universität Göttingen wertet Daten aus 35 Ländern aus

Thomas Richter Öffentlichkeitsarbeit
Georg-August-Universität Göttingen

    Die Gesundheitsversorgung in Ländern mit niedrigem und mittlerem Einkommen ist schlecht auf die steigende Zahl von Menschen mit hohem Cholesterinspiegel vorbereitet. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Universität Göttingen hat die Bedingungen in 35 dieser Länder untersucht. Mehr als zwei Drittel aller Betroffenen bleiben demnach ohne Behandlung. Die Ergebnisse der Studie sind in der Fachzeitschrift PLoS Medicine erschienen.

    (pug) Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler werteten die Daten von rund 130.000 Befragten ab 15 Jahren aus – die Daten stammen aus 35 repräsentativen Erhebungen zwischen 2009 und 2018. Dabei analysierten sie, wie gut die Gesundheitssysteme den Versorgungsbedarf von Menschen mit Hypercholesterinämie decken. Dafür ermittelte das Team, wie viele Menschen an einem hohen Cholesterinspiegel leiden, wie viele dieser Menschen untersucht, diagnostiziert und behandelt wurden – und wie viele schließlich einen kontrollierten Cholesterinspiegel erreichten.

    Weniger als die Hälfte der Betroffenen war auf Hypercholesterinämie untersucht worden. Nur etwa ein Drittel war sich seines hohen Cholesterinspiegels bewusst und hat eine medikamentöse Behandlung oder einen Rat zu einem entsprechenden Lebensstil erhalten. Die große Mehrheit hat somit keinen kontrollierten Cholesterinspiegel. In Ländern mit oberem mittleren Einkommen sowie in Nord- und Südamerika, im östlichen Mittelmeerraum und in Europa ist der Versorgungsgrad tendenziell höher. Zu den relativ leistungsstarken Ländern gehören Sri Lanka und der Iran. Daraus lassen sich möglicherweise wichtige politische Lehren ziehen, um die Hypercholesterinversorgung in anderen Ländern zu verbessern, so die Autorinnen und Autoren.

    „Ein hoher Cholesterinspiegel ist ein wichtiger Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, welche die weltweit häufigste Todesursache ist“, sagt Maja Marcus, Doktorandin an der Universität Göttingen und Erstautorin der Studie. „Eine bessere Versorgung wird durch billigere Testverfahren, patentfreie Medikamente und kostenlose Lebensstilberatung immer erschwinglicher. Dieses Potenzial muss besser genutzt werden, um Krankheiten und Todesfälle zu verhindern.“


    Wissenschaftliche Ansprechpartner:

    Maja E. Marcus
    Georg-August-Universität Göttingen
    Centre for Modern Indian Studies (CeMIS)
    Waldweg 26, Altbau, 37073 Göttingen
    Telefon: 0551 39 12406
    E-Mail: maja-emilia.marcus@uni-goettingen.de

    Prof. Dr. Sebastian Vollmer
    Centre for Modern Indian Studies (CeMIS)
    E-Mail: svollmer@uni-goettingen.de


    Originalpublikation:

    Maja Marcus et al. (2021): Unmet need for hypercholesterolemia care in 35 low- and middle-income countries: A cross-sectional study of nationally representative surveys. PLoS Medicine 2021. DOI: https://doi.org/10.1371/journal.pmed.1003841


    Bilder

    Prof. Dr. Sebastian Vollmer
    Prof. Dr. Sebastian Vollmer
    Jonathan Michaeli/CeMIS

    Maja Marcus
    Maja Marcus
    Jonathan Michaeli/CeMIS


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten
    Medizin, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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